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Leistungsbereitschaft von Mädchen und Jungen

von Newsredaktion

Leistungen

Jungen und Mädchen zeigen in der Schule unterschiedliche Leistungsbereitschaft. Bei den Jugendlichen von der fünften bis zu neuen Klasse nimmt die Leistungsbereitschaft stark ab. Das zeigen Untersuchungen des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung der Universität Kassel. Dabei fangen sich die Mädchen wieder eher als die Jungen.

Leistungen der Schüler

Im Alter zwischen zehn und fünfzehn Jahren sinkt das Interesse der Schüler am Unterricht. Auch das Streben nach guten Leistungen und schulischen Erfolgen nimmt stark ab. Bei den Jungen fallen diese Effekte noch stärker aus als bei den Mädchen. Wissenschaftlerinnen aus Kassel und Frankfurt haben untersucht, wie konsequent Schüler der fünften bis zur neunten Klasse ihre Lernziele verfolgen. Die Zielorientierungen sind dabei in zwei Aspekte zu unterscheiden. Die Lernzielorientierung beschreibt das Interesse der Kinder, sich Wissen anzueignen. Dies trägt wesentlich zum nachhaltigen Lernen bei. Die Leistungszielorientierung beschreibt das Streben der Schüler, im Vergleich zu den Klassenkameraden gute Leistungen zu bringen und schlechte Noten zu vermeiden.

Lern- und Leistungsmotivation

Bei der langfristig angelegten Studie wurden zwischen 2005 und 2009 Schüler von Ganztagsschulen untersucht. Mit Hilfe von Fragebögen zu den Themen Lern- und Leistungsmotivation sollten Schüler der fünften, siebten und neunten Klassen entsprechende  Angaben machen. Bisher wurden die so genannten motivationalen Zielorientierungen in diesem Alter noch nicht wissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zielorientierungen dabei an Bedeutung verlieren. Bis zur siebten Klasse sei das Motivationsniveau bei Jungen und Mädchen etwa gleich hoch, dann nimmt es bei den Jungen deutlich ab.

Einfluss der Umgebung

Eine mögliche Ursache könnte dabei sein, dass die Lernumgebung nicht auf die Schüler abgestimmt ist. Vor allem für die Jungen sind Partizipation und autonomes Erleben  offenbar besonders wichtig. Die Mädchen gewöhnen sich nach der siebten Klasse offenbar besser an die Bedingungen der weiterführenden Schule. So steigt auch der Wunsch, gegenüber Lehrkräften und Eltern, aber auch im Vergleich zu den Gleichaltrigen durch gute Leistungen aufzufallen.

Weitere Untersuchungen

Die Studie erklärt so, warum Mädchen häufig in der Schule besser abschneiden. Die Ergebnisse zeigen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Leistungsorientierung und guten Schulleistungen gibt. Für weitere Maßnahmen oder konkrete Schlussfolgerungen ist es aber noch zu früh. Zu klären etwa ist noch die Frage, wie sich die Leistungs- und Zielorientierungen in den einzelnen Schulfächern wie Fremdsprachen oder Mathematik unterscheiden und entwickeln. Zudem könnten die Untersuchungen dabei helfen, den Unterricht so zu gestalten, dass Jungen und Mädchen langfristig motiviert sind.

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