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Kooperative Elternarbeit ausbauen

von News

Zusammenarbeit ist gefragt

Die Studien des SVR-Forschungsbereichs in Kooperation mit der Vodafone Stiftung zeigen, dass an Grundschulen vor allem Bildungsangebote wie Elternkurse oder lernfördernde Materialien fehlen, die Eltern dabei unterstützen, ihr Kind zuhause beim Lernen zu begleiten. Vielen Kitas gelingt es nicht ausreichend, Beratungs- und Bildungsangebote vorzuhalten, die den Bedürfnissen von Eltern mit Migrationshintergrund entsprechen.

Bessere Integration und Chancengleichheit

„Mit einer stärkeren interkulturellen Öffnung der Elternbeteiligung können solche Barrieren abgebaut und Eltern mit Migrationshintergrund besser erreicht werden“, sagte Dr. Cornelia Schu, Direktorin des SVR-Forschungsbereichs. Eltern mit Migrationshintergrund hätten oft ausgeprägte Bildungsambitionen, es fehle aber an Informationen über das Bildungssystem oder Möglichkeiten der häuslichen Unterstützung.

Die Frage, welche Informations- und Unterstützungsangebote von Eltern bei der Bildungsbegleitung ihrer Kinder genutzt werden und somit sinnvoll sind, untersucht eine neue Allensbach-Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung, die am 11. März in Berlin vorgestellt wird. „Es ist wichtig zu verstehen bei welchen Aufgaben Eltern an ihre Grenzen stoßen und in welcher Art und Weise sie sich Unterstützung wünschen“, sagte Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. „Unser Ziel ist“, so Speich weiter, „Kindern mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Familien bessere Startchancen und mehr Bildungserfolge zu ermöglichen. Eine gezielte Unterstützung von Eltern gerade im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit der Eltern mit Kita und Schule kommt diesen Kindern ganz besonders zugute.“

Konkrete Unterstützung durch Materialien

Mit zahlreichen praxisorientierten Materialien zur Kooperativen Elternarbeit bietet die Vodafone Stiftung bereits konkrete Unterstützung für Eltern, Lehrer und Erzieher. Dazu zählen zwei Leitfäden zu Qualitätsmerkmalen der Elternarbeit in Schule und Kita, die informative Poster zum Aufhängen in Einrichtungen enthalten.
Kitas und Schulen brauchen Unterstützung, um Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern aufbauen zu können. „Es ist ein wichtiger erster Schritt, dass eine interkulturell offene Elternbeteiligung in den Bildungsplänen für die Kindertageseinrichtungen fast aller Bundesländer verankert ist“, sagte Dr. Cornelia Schu. „Bund, Länder und Kommunen müssen Kitas und Schulen finanziell und bei der Umsetzung unterstützen. Ohne zusätzliche Mittel kann Elternarbeit als zusätzliche und zeitaufwändige Aufgabe nicht bewältigt werden.“

Bessere Vernetzung mit Familienzentren

Vor allem die bessere Vernetzung von Kitas und Schulen mit Familienzentren oder durch Bildungsnetzwerke sollte stärker gefördert werden, so eine der Handlungsempfehlungen des SVR-Forschungsbereichs. Von entscheidender Bedeutung sei auch, dass Lehrer und Erzieher in Aus- und Fortbildung intensiv auf die Umsetzung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Eltern vorbereitet würden.

Kooperative Elternarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Herstellung von Chancengleichheit und zur Integration in der Einwanderungsgesellschaft. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur durch ein gemeinsames Engagement von Bund, Ländern und Kommunen, Eltern, Lehrern und Erziehern sowie der Zivilgesellschaft zu leisten ist.

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