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Konflikte zwischen Großeltern und Eltern

von Newsredaktion

Großeltern

Die Erziehung von Kindern ist nicht in Stein gemeißelt und keine exakte Wissenschaft. Auch hier gibt es Modeerscheinungen und verschiedene Ansichten. In erster Linie ist die Erziehung natürlich Sache der Eltern. Wenn Großeltern die Kinder regelmäßig betreuen, kann es zu Konflikten kommen, weil sie sich vielleicht einmischen und ihre eigene Sicht einbringen. Diese Konflikte lassen sich aber auch vermeiden.

Kinderbetreuung durch die Großeltern

Ein typisches Beispiel mit Konfliktpotenzial ist es, wenn Großeltern darauf hinweisen, dass die Eltern den Kindern zu viel Computer oder zu viel Fernsehen erlauben. Die Eltern erkennen darin meist einen Vorwurf und sehen darin eine Einmischung, obwohl es vielleicht gar nicht als Kritik gemeint war. Gleichzeitig haben Großeltern auch gewisse Rechte, bei der Erziehung mitzuwirken, wenn sie die Kinder regelmäßig betreuen und zum Beispiel zur Schule bringen. Das Deutsche Zentrum für Altersfragen hat herausgefunden, dass etwa ein Drittel der Großeltern ihre Enkel regelmäßig betreuen. Davon profitieren beide Seiten. Die Enkel verbringen Zeit mit den Großeltern und haben so weitere Vertrauenspersonen und Abwechslung, die Großeltern haben Zeit mit den Enkeln, werden gebraucht und können die Kinder unterstützen. Unterschiedliche Vorstellungen bergen jedoch Konfliktpotenzial.

Kommunikation auf Augenhöhe

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Großeltern Themen wie das Fernsehen ansprechen. Wichtig ist, dass eine Kommunikation auf Augenhöhe stattfindet, auch wenn sich in der Erziehung Methoden und Ansichten verändert haben bzw. unterschiedlich sind. Wenn ein Konflikt eskaliert, können Kinder in einen schweren Loyalitätskonflikt geraten. Entscheidend sind zudem Feinheiten in den Formulierungen. Hilfreich sind etwa Ich-Botschaften als Vorwürfe. So kommt es besser an zu sagen, „Ich mache mir Sorgen, dass…“ anstelle von Feststellungen wie „Du gehst zu viel arbeiten“.

Wohl der Enkel

Großeltern sollten bedenken, dass die Eltern immer am längeren Hebel sitzen und im Extremfall den Kontakt mit den Enkeln abbrechen können. So könnten Großeltern nur verlieren, wenn sie versuchen, einen Konflikt auf Gedeih und Verderb nach ihren Vorstellungen zu lösen. Auf der anderen Seite ist es so, dass Großeltern nicht permanent erziehen müssen und den Enkeln auch mal mehr durchgehen lassen können. Einige Regeln können hier laxer sein als bei den Eltern. Wenn Konflikte immer wieder auftreten, kann es auch eigentlich um andere Dinge gehen. Die Enkelbetreuung ist dann ein Stellvertreterkonflikt. Experten wie Psychotherapeuten meinen, dass vor allem das Wohl der Kinder bzw. Enkel im Vordergrund stehen sollten und Eltern und Großeltern an einem Strang ziehen sollten.

 

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