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Kita gut für Persönlichkeit der Kinder

von Newsredaktion

Kindergarten

Es kann einen erheblichen Unterschied machen, wie lange Kinder einen Kindergarten oder eine Kita besuchen. Besuchen Kinder früher eine entsprechende Einrichtung, wirkt sich das positiv auf die Persönlichkeit aus und die Kinder sind kommunikativer und selbstbewusster, so das Ergebnis einer neuen Studie.

Persönlichkeit wird gefördert

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein früher Besuch in der Kita offenbar viele Eigenschaften fördert. Dazu gehören Pflichtbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit, Offenheit für Neues, Kommunikationsfähigkeit und mentale Stärke. Zu dem Ergebnis kommen Wissenschaftler am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Wenn Kinder ein Jahr länger im Kindergarten sind, zeigen sie später bessere kommunikative Fähigkeiten und können sich besser behaupten. Das ist wichtig für die Persönlichkeit, auch mit Blick auf Schule, und Ausbildung und Beruf.  

Kinder der Jahrgänge 1995 und 1996

Mit der Studie wollen die Wissenschaftler klären, ob es einen langfristigen positiven Effekt für die Entwicklung der Kinder gibt, wenn sie früher im Kindergarten sind. Sie wollten zudem den Zusammenhang zwischen Eintrittsalter und Dauer des Besuchs klären. Gibt es Unterschiede, ob Kinder mit zwei, drei oder erst vier Jahren in den Kindergarten gehen?

Mit Hilfe der Daten des Nationalen Bildungspanels von Kindern der Jahrgänge 1994 und 1995 gingen die Forscher diesen Fragen nach. Vor 1995 haben vor allem in Westdeutschland die Mütter die Kinder länger zu Hause betreut. Eine flächendeckende Kindertagesbetreuung oder einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gab es damals noch nicht. Mit Einführung des Rechtsanspruchs besuchten die Hälfte der Kinder zwischen vier und sechs Jahren in einen Kindergarten. Vorher waren es nicht einmal 30 Prozent.

Unabhängig vom Bildungsstand der Eltern und der Schule

Die Studie zeigt die positiven Effekte für die Kinder, unabhängig vom Elternhaus dem Typ der später weiterführenden Schule. Die Wissenschaftler befragten die Kinder der Jahrgänge von 1995 und 1996 im Jahr 2010, als die Kinder die neunte Klasse besuchten. Die Kinder sollten auf sie zutreffende Persönlichkeitsmerkmale einschätzen, die die Wissenschaftler dann in Cluster einteilten. So ging es darum, ob die Kinder gewissenhaft sind, sich verunsichern lassen, impulsiv reagieren oder offen für Neues sind. Dazu wurden die Eltern befragt, ob, wie lange und in welchem Alter die Kinder einen Kindergarten besucht hatten.

Diese Erkenntnisse wurden mit den verfügbaren Kindergartenplätzen im Jahr 1998 abgeglichen, als die Kinder drei Jahre alt waren. Zu diesem Zeitpunkt konnten viele Kommunen und Gemeinden noch nicht ausreichend Plätze schaffen. Durch diese Engpässe waren einige Kinder bereits mit drei, andere mit vier Jahren in den Kindergarten gekommen. Zur Orientierung diente ein Stichtag. Kinder, die früher in der Kita waren, zeigten später als Jugendliche viele nichtkognitive Fähigkeiten, die besser ausgeprägt waren. Der Bildungstand der Eltern oder die Schulart spielten dabei keine Rolle.

Künftige Ergebnisse

Inzwischen sind die Teilnehmer Anfang zwanzig und befinden sich im Übergang in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Weitere Untersuchungen sollen künftig zeigen, ob die jungen Erwachsenen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreicher sind, wenn sie früher einen Kindergarten besucht hatten. Bisher ist noch nicht klar, was zu den positiven Effekten für die Persönlichkeit beiträgt. In Frage kommen die Dauer des Besuchs, die Qualität der Betreuung, die Ausstattung der Einrichtungen. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Effekte auch zeigen, wenn Kinder bereits mit ein oder zwei Jahren in die Kita gehen.

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