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Kita-Besuch Pflicht für benachteiligte Kinder?

von Newsredaktion

Kindergarten

Eine Studie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, kurz, DIW, kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder aus benachteiligten Familien wenig profitieren, wenn der Besuch einer Kita verpflichtend wäre. Die Experten sehen darin das falsche Mittel, die Eltern dazu zu bewegen, die Kinder in den Kindergarten zu schicken.

Förderung und Kita-Besuch

Das DIW kommt in seinen Untersuchungen zum Ergebnis, dass ein Muss eines Kindergartenbesuchs kaum die geeignete Maßnahme, um Kinder aus sozial schwachen Familien zu fördern. Die Bildungsforscher gehen davon aus, dass die Gruppe der Kinder, die nicht in eine Kita oder einen Kindergarten gehen, sehr heterogen ist und damit aus allen Gesellschaftsschichten stammt. Für den Nicht-Besuch der Kita gibt es daher verschiedene Gründe. So wollen sich einige Mütter selbst um die Kinderbetreuung kümmern. Die Experten verweisen darauf, dass die Förderung benachteiligter Kinder sinnvoller ist, wenn etwa gezielt Kinder mit Sprachschwierigkeiten gefördert werden, indem sie eine Sprachförderung verpflichtend besuchen. In einigen Kommunen ist das bereits der Fall.

Familien mit Migrationshintergrund

Bei den Kindern, die keinen Kindergarten oder eine Kita besuchen, liegt der Anteil der Kinder zwischen drei und sechs Jahren bei etwa sechs Prozent. Einige Experten und Politiker sind bisher davon ausgegangen, dass es sich dabei vor allem um Kinder aus sozial-ökonomisch schwachen Familien handelt oder auch um Familien mit einem Migrationshintergrund. Daher kommt die Kita-Pflicht immer wieder als Vorschlag auf die Agenda. Wie erwähnt, besuchen jedoch einige Kinder aus allen sozialen Schichten keinen Kindergarten.

Kinder aus allen sozialen Schichten

Dazu gehören Kinder aus Familien mit mittleren, hohen, aber auch niedrigen Einkommen. Auch der Bildungshintergrund der Eltern ist dabei sehr vielfältig. Auch viele Kinder aus der so genannten Mitte der Gesellschaft besuchen zum Teil keine Kita. Außerdem haben etwa 57 Prozent der Kinder Eltern oder ein Elternteil mit Migrationshintergrund. In 70 Prozent der Familien sind die Mütter nicht berufstätig. Während einige Mütter oder Väter lieber selbst erziehen möchten, halten andere Eltern die Kinder auch zu jung für den Besuch einer Kita.

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