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Kindesmissbrauch - Verborgene Zeichen erkennen

von News

Kindesmissbrauch

Die Hauptkommissarin Marianne Kargl hat während ihrer Berufslaufbahn viele Missbrauchsfälle bei Kindern bearbeiten müssen. Deshalb kennt sie sich auch mit Verhaltensweisen von Tätern und Opfern aus. Aus der eigenen beruflichen Erfahrung heraus gibt sie Betroffenen Tipps wie Missbrauchszeichen frühzeitig erkannt werden können und wie Missbrauch verhindert werden kann.

 

Mögliches Missbrauchszeichen: Verändertes Verhalten

So verändert sich das Verhalten eines Kindes, das über einen längeren Zeitraum sexuell missbraucht wurde zusehends. Eltern beziehungsweise Lehrer oder Erzieher in der Kindertagesstätte sollten versuchen, die Ursache für diese Änderung im Verhalten des Kindes zu suchen. Nicht immer ist Missbrauch eine Ursache hierfür. Es können auch Verhaltensänderungen infolge einer Trennung oder Scheidung der Eltern beziehungsweise eine verschärfte soziale Situation wie Arbeitslosigkeit der Eltern oder der Tod eines Angehörigen die Ursache sein. Aber auch ein sexueller Missbrauch ist als Ursache möglich.

 

W-Fragen stellen

Hauptkommissarin Kargl rät Eltern in erster Linie bei einem Verdacht ruhig zu bleiben, das Kind in jedem Fall ernst zu nehmen und ihm die so genannten W-Fragen zu stellen. Wer hat Wann, Was, Womit, Wie und Wo gemacht? Besonders wichtig ist es, dem Kind gegenüber die Frage nach dem Warum zu vermeiden, um Schuldzuweisungen in Richtung des Kindes zu verhindern. Wichtig ist auch, den möglichen Täter nicht mit den Vorwürfen zu konfrontieren, sondern sich Rat bei der Polizei holen. Auch ist es wichtig, das Kind für den Mut eine Aussage zu machen, zu loben.

 

Prävention: Vertrauensvoller Umgang mit dem eigenen Kind wichtig

Um sexuellen Missbrauch bei Kindern zu verhindern, sollten Eltern einen vertrauensvollen Umgang mit ihrem Kind pflegen. Schlechter Erfahrungen sollten Kinder unbedingt den Eltern weitersagen. Auch sollten Eltern dem Kind mitteilen, dass es sich auf seine eigenen Gefühle verlassen soll und auch den Mut haben soll, „Nein“ zu sagen. Wichtig ist auch aus Sicht der Hauptkommissarin den Aufenthalt des Kindes zu wissen. Zudem sollten Eltern eine altersgemäße Sexualerziehung vornehmen, damit das Kind auch in dieser Hinsicht aufgeklärt ist. Bei Verdacht auf möglichen Missbrauch sollten Eltern sich an das zuständige Jugendamt, an den Weißen Ring, den Kinderschutzbund, die Polizei oder an einen Kinder-und Jugendpsychologen wenden.

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