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Kinderärzte warnen vor Folgen von Diäten für Kinder

von Newsredaktion

Ernährung

Eine Diät für Kinder kann gravierende Folgen haben, und das in gesundheitlicher wie sozialer Hinsicht. Davor warnen aktuell Kinderärzte und nennen Mangelernährung und Einschränkungen bei der sozialen Teilhabe als Probleme.

Sinnvolle Diäten und schlechte Diäten

Immer häufiger verfallen auch Kinder dem Diät-Wahn der Gesellschaft. Dabei geht es um die Umstellung auf Gluten freies Essen oder den Verzicht auf Zucker. Doch in einigen Fällen warnen Kinderärzte vor derartigen Ernährungsumstellungen und raten dazu dringend, solche Pläne mit dem Arzt abzusprechen. Ansonsten könnten Mangelernährung und weitere gesundheitliche Risiken folgen. Darauf verweist auch der Verband der Kinderärzte mit Spezialgebiet Magen-Darm-Erkrankungen. Sie erläutern, dass es sinnvolle Diäten und nicht empfehlenswerte Diäten gibt. Die Fachärzte räumen ein, dass man vor 30 Jahren noch bestimmte Diäten empfohlen hätte. Heute in 90 Prozent der Fälle die Gesundheit der Kinder gefährdet werden könnte. So weiß man inzwischen, dass der Mensch flexibel ist, was die Ernährung anlangt und viele verschiedene Substanzen verdauen und verarbeiten kann.

Mögliche gesundheitliche Risiken

Wenn Kinder über Bauchschmerzen oder Blähungen klagen, wollen die Eltern helfen, mitunter durch Ernährungsumstellungen. Doch oft liegt hier keine organische Ursache vor. So kommen etwa Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten in Frage. Viele Heilpraktiker etwa raten dann dazu, Milch oder Weizen wegzulassen. Wenn Kinder aber keine Milch bekommen, kann das zu Kalziummangel führen und im Erwachsenenalter zu Osteoporose. So sollte z.B. auf Milch nur verzichtet werden, wenn es medizinisch absolut notwendig ist.

Soziale Folgen

Ähnliches gilt für Gluten. Viele Kinder leiden unter der Darmerkrankung Zöliakie. Dann muss auf Lebensmittel mit Gluten verzichtet werden. Doch einige Eltern ernähren die Kinder glutenfrei auch ohne entsprechende Diagnose. Das kann jedoch auch soziale Folgen haben. Man denke hier nur an altersgerechte Aktivitäten, an denen Kinder vielleicht nicht mehr teilnehmen können. Das gilt für gemeinsame Mahlzeiten wie bei Kinderfesten, Kindergeburtstagen, im Kindergarten, in der Schule oder auch beim Restaurant-Besuch. Mit diesen Diäten oder Ernährungsumstellungen versuchen Eltern, die Ernährungsgewohnheiten in die richtige Richtung zu lenken. Die Mediziner weisen darauf hin, dass Diäten einen Placebo-Effekt haben könnten. Das heißt, nach einer gewissen Zeit werden die gemiedenen Lebensmittel wieder zu sich genommen. So sieht man, ob mögliche Beschwerden wieder auftauchen. Oft bleiben sie jedoch aus. Daher ist das Thema Diät-Hype auch ein Schwerpunkt des Kongresses für Kinder- und Jugendmedizin, der derzeit in Hamburg stattfindet.

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