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Kinderärzte raten vom Ramadan-Fasten bei Kindern ab

von Newsredaktion

Fasten

Für die Muslime beginnt aktuell der Fastenmonat Ramadan, für sie die wichtigste Zeit des Jahres. Dabei dürfen sie 29 Tage lang am Tag nichts essen oder trinken. Dies gilt auch für Kinder und Jugendliche, die bereits die Pubertät erreicht haben. Kinder dürfen fasten, wie sie können.

Verzicht auf Flüssigkeit schädlich

Kinder- und Jugendärzte schätzen jedoch das Fasten für Kinder und Jugendliche eher als ungesund und schädlich ein, vor allem mit Blick auf den Verzicht auf Flüssigkeit. Vertreter des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte weisen darauf hin, dass in diesem Jahr der Ramadan auf die warme Jahreszeit fällt, wenn die Tage am wärmsten und längsten sind. Das bedeutet, dass die Muslime gut 16 Stunden lang weder essen noch trinken dürfen. Vor allem das Trink-Verbot ist für Kinder schädlich. Der Grund ist, dass bei Kindern der Wasseranteil des Körpergewichts bei 75 Prozent liegt. Bei erwachsenen Frauen liegt er bei 45 Prozent. Dieser Wasseranteil muss in der Balance bleiben. Wenn Menschen durch das Schwitzen Flüssigkeit verlieren, müssen sie dies durch Trinken wieder ausgleichen. Daher raten die Mediziner, dass die Kinder und Jugendlichen insbesondere jetzt im Sommer ausreichend trinken sollten, auch wenn sie fasten. Sonst könnten Erschöpfung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Kreislaufprobleme auftreten. Kinder und Jugendliche können noch schwerer als Erwachsene nur in den Nachtstunden trinken und dies dann speichern. Kinder und Jugendliche brauchen unterschiedlich viel Wasser, das hängt vom Geschlecht, vom Alter, vom Gewicht und den Aktivitäten ab. Wichtig sind dabei auch die Außentemperaturen. Dafür gibt es Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Empfehlung der Ärzte

Daher empfehlen die Kinder- und Jugendärzte auch muslimischen Eltern, trotz Fasten den Kindern ausreichend zu trinken zu geben, gerade auch tagsüber. Dabei sind für Kinder und Jugendliche Wasser, ungesüßte Tees, Fruchtsaft-Schorle ideal. Vor allem beim Sport oder auf dem Spielplatz und bei heißen Temperaturen sollten die Kinder immer ausreichend Trinken. Außerdem ist der Ramadan die Gelegenheit, den Kindern gesunde Getränke schmackhaft zu machen und von Eistee, süßen Fruchtsäften und Limonade Abstand zu nehmen. Gleichzeitig mit diesem Appell wünschen die Kinderärzte den Familien einen gesegneten Ramadan.

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