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Kinder wünschen sich gleichberechtigte Erziehung

von Newsredaktion

Erziehung

Das Bundesfamilienministerium hat eine Studie in Auftrag gegeben, aus der Erstaunliches hervorgeht. Demnach wünschen sich viele Kinder, dass sich beide Elternteile gleichberechtigt um die Erziehung kümmern und beruflich ähnlich eingespannt sind, sprich etwa gleich lange arbeiten. Für die Kinder ist es gerechter, wenn sich Mutter und Vater die Aufgaben gleichmäßig teilen und zudem für die Familie zwei Gehälter zur Verfügung stehen.

Gleichberechtigte Erziehung zum Vorteil der Kinder

Für die Kinder ist es vor allem von Vorteil, wenn beide Eltern ihre Aufgaben haben und beide im gleichen Maße als Bezugspersonen im Alltag der Kinder präsent sind. Zudem nehmen dann auch die Eltern mehr Anteil am Alltag der Kinder. So zeigt die Studie, dass die Kinder es positiv einschätzen, wenn beide Elternteile arbeiten. Denn die Kinder möchten sowohl Vater und Mutter als Ansprechpartner haben. Das sorgt auch dafür, dass die Kinder zufriedener und ausgeglichener sind, wenn die Eltern im Team die Erziehung übernehmen und Zeit mit den Kindern verbringen. Auch 60 Prozent der Eltern wünschen sich mehr Zeit für Familie und Beruf und eine gleichberechtigte Aufgabenverteilung. Die befragten Kinder waren zwischen sechs und 14 Jahren, die Eltern arbeiteten jeweils zwischen 28 und 36 Stunden in der Woche. Zudem verbrachten sie fast gleich viel Zeit mit den Kindern.

Forderung an die Politik

Für die Kinder ist diese Arbeitsteilung ein Gewinn. Vor allem die Mädchen profitieren, wenn sie mehr Zeit mit ihren Vätern verbringen. Generell schätzen die Kinder das Mehr an Zeit mit den Eltern. Gerade für junge Paare ist die gleichwertige Zeit für Familie und Beruf wichtig, sodass hier auch die Politik gefordert ist. Die Familienministerin möchte den Wunsch der Eltern nach partnerschaftlicher Arbeitsteilung gern politisch fördern. Eine Maßnahme ist dabei das Familiengeld. Zudem soll das Modell der Familienarbeitszeit dazu beitragen, dass junge Paare Familiengeld erhalten und ihre wöchentliche Arbeitszeit reduzieren. Dabei sollen die jungen Eltern für zwei Jahre die Zahlungen bekommen und beide Elternteile zwischen 75 und 90 Prozent, etwa 26 bis 32 Wochenstunden, arbeiten.

Kritik der Opposition

Das Modell sorgt jedoch bei der Opposition der Grünen und Linken für Kritik. Die Linke wirft der Regierungskoalition vor, zu wenig in Sachen Bildungs- und Familienpolitik unternommen zu haben. Sie fordert daher einen Ausbau der Kinderbetreuung, eine nicht übertragbare Elternzeit für zwölf Monate für Mütter und Väter. Außerdem sieht die Linke eine Ausweitung des Kündigungsschutzes vor, ebenso wie ein Recht auf Rückkehr in den Vollzeitjob.

Die Grünen dagegen sehen in den Regierungsplänen nur Show und mahnen an, dass zwar viel versprochen, aber nichts unternommen worden sei. Die Grünen unterstützen die Rückkehr in den Vollzeitjob, fordern aber auch flexiblere Rahmenbedingungen. So soll flexibel gehandhabt werden, wann und wie lange die Arbeitszeit der Eltern reduziert wird.

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