Kinder stoßen häufig versehentlich Getränke um

Einige Eltern kennen das von den eigenen Kindern. Die Kleinen stoßen immer wieder versehentlich Getränke oder Gläser um. Auch wenn die Kinder zur Vorsicht ermahnt werden, kommt es dennoch immer wieder vor. Untersuchungen zeigen nun, woran das liegt.

Allgemeine Wahrnehmung eingeschränkt

Oft können Kinder nichts dafür. Sie erreichen im Alter von drei bis fünf Jahren die richtige Sehschärfe, um die exakte Position eines Gegenstandes zu erfassen. Vergleicht man das mit dem Lesen, müsste das Schriftbild für die Kinder wesentlich größer sein als für Erwachsene. Untersuchungen zeigen, dass Kinder feine visuelle Details noch verschwommen erkennen, außerdem ist die allgemeine Wahrnehmung noch nicht gut genug entwickelt wie das bei Jugendlichen oder Erwachsenen der Fall ist. Außerdem können Kinder noch nicht so viele Objekte auf einmal wahrnehmen wie Erwachsene.

Wenn Informationen unbemerkt bleiben

Viele Informationen in unserem Blickfeld bleiben in der Regel außen vor. Das ist vor allem der Fall in einer dynamischen oder überladenen Umgebung. Hier gibt es viele Reize und Einflüsse, die unsere Wahrnehmung beeinflussen. Der Mengen-Effekt zum Beispiel bestimmt, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt sehen bzw. gleichzeitig wahrnehmen können. Gegenstände am Rande unserer Wahrnehmung sind schlecht oder nicht zu erkennen, wenn sich in der direkten Umgebung noch weitere Gegenstände befinden.

Aufmerksamkeit auf eine Sache

Kinder nehmen die Objekte am Rande langsamer und schlechter wahr als Erwachsene und verdrängen auch schnell etwas, wenn mehrere Gegenstände zu erkennen sind. So zeigen Untersuchungen, dass einige Objekte nie ins Blickfeld der Kinder bis zu sieben oder zehn Jahren schaffen und somit nicht wahrgenommen werden. Das gilt z.B. auch für Gläser auf einem vollen Tisch. Wenn Kinder und Erwachsene einem bestimmten Gegenstand viel Aufmerksamkeit schenken, etwa ein Gespräch oder ein wegrollender Ball, ist es sehr wahrscheinlich, dass andere Gegenstände in der direkten Umgebung unbemerkt bleiben und nicht wahrgenommen werden.

Gefährliche Situationen

Das kann auch zu gefährlichen Situationen führen. Ein Telefongespräch oder das Verfassen einer Textnachricht kann die Konzentration auf andere Dinge senken und die Fähigkeit beeinträchtigen, andere unerwartete Ereignisse wahrzunehmen. Ein typisches Beispiel sind dabei spielende Kinder, die dem Ball nachlaufen, aber nicht auf die Straße achten und so nicht das nahende Auto rechtzeitig als Gefahr erkennen.