Weitere Erziehungs-News

Kinder sehen zu viel Werbung

von Newsredaktion

Werbung

Dass Kinder sich gern von der Werbung beeinflussen lassen bzw. die Industrie Kinder gezielt als Kunden nutzt, ist nicht neu. Hamburger Forscher haben jetzt konkrete Zahlen dazu vorgelegt. So sehen Kinder beinahe täglich fern, darunter auch Werbung. Durchschnittlich sehen Kinder 12.000 Werbespots im Jahr. Dabei können Kinder schlechter die unzähligen Informationen filtern.

Kinder als Klientel

So nutzen viele Marketing-Experten großer Unternehmen im Bereich Spielwaren oder etwa Süßwaren bzw. Lebensmittel Werbung, die Kinder anspricht, z. b. mit Comic-Figuren. Denn die kindgerechten Inhalte der Werbung sorgen dafür, dass die Kinder besonders stark reagieren. Das gilt eben für Zeichentrickfiguren oder Charaktere. Zudem sind Beigaben bei Nahrungsmitteln sehr beliebt bei Kindern. Werbeexperten nutzen das aus. Das ist jedoch vor allem bei Lebensmitteln, Süßwaren und zuckerhaltigen Getränken umstritten. Experten wissen, dass hier die Werbeetats besonders hoch sind. Denn Kinder gelten als zahlungskräftige Klientel. Laut einer Verbraucheranalyse erhalten Kinder neben Büchern, Spielwaren etc. vor allem Geld als Geschenk, in einer Höhe von rund 840 Millionen Euro pro Jahr. Typisch sind hier Gelegenheiten wie Weihnachten, Geburtstag, Kommunion, Konfirmation, Ostern und vieles mehr. Nicht zu vergessen ist das Taschengeld, das sich derzeit auf etwa 1,7 Milliarden Euro beläuft.

Kritik von Verbraucherschützern und Ärzten

Einige Verbraucherschutzorganisationen kritisieren die Marketingstrategien und bemängeln, dass einige Produkte nicht für Kinder geeignet sind, etwa weil sie zu ungesund sind. Dem pflichten auch Kinderärzte bei, die kritisieren, dass viele Lebensmittel zu süß sind und damit zu möglichen Erkrankungen wie Diabetes beitragen könnten. Dazu kommt, dass bereits heute viele Kinder und Jugendliche mit Übergewicht kämpfen. Das Problem dabei ist, dass Aufklärung und Ermahnungen der Eltern nur wenig erfolgreich sind. Die Kinder werden emotional angesprochen, das Gehirn und das Lustzentrum gereizt. So bekommen Kinder etwa Lust auf einen Schokoriegel. Wenn dann Schokolade oder Obst im Angebot sind, greifen Kinder natürlich zur Schokolade.

Damit müssen Kinder besser vor dem Einfluss durch die Werbung geschützt werden. Doch bisher scheiterten Versuche von Schutzmaßnahmen, wie etwa die geplante Einführung einer Lebensmittelampel.

Weitere Erziehungs-News