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Kinder lieben Chaos

von Redaktion

Lego-Spielzeug

Mit dem Baby fängt es schon an

Dass Babys viel Zeit in Anspruch nehmen, weiß vermutlich jeder. Selbst wenn Babys im ersten Jahr noch nicht zu vielem allein fähig sind und demnach ihre Spielsache nicht einfach so herumliegen lassen, hinterlassen sie dennoch ein kleines Chaos. Da fällt der Mutter mal das Sabbertuch herunter, das Baby schreit und der Windelbeutel landet in der Aufregung neben dem Mülleimer oder aber das Fläschchen bleibt an Ort und Stelle stehen, weil erst mal schnell die Windel gewechselt werden muss. Und sowieso bleibt der eigene Haushalt auf der Strecke, weil das Baby volle Aufmerksamkeit fordert und demnach natürlich vor dem Abwasch an die Reihe kommt. Hier sind noch die Eltern in der alleinigen Verantwortung, das Chaos dann bei Gelegenheit wieder zu beseitigen. Allerdings bekommen sie schon einen kleinen Einblick in das, was sie in den kommenden Jahren noch erwarten wird.

 

Warum ist Kindern Ordnung nicht wichtig?

Ordnung ist eine reine Erziehungssache. Erst im Laufe des Lebens entwickeln Kinder auch eine Vorliebe dafür – oder eben nicht. Kinder stören sich einfach nicht am Chaos – im Gegenteil, sie lieben es sogar. Ordnung halten oder Ordnung wiederherstellen ist für viele Kinder einerseits Elternsache, andererseits langweilig und „doof“.

 

Zu Beginn ist es wie bereits erwähnt auch Elternsache:

  • Kinder spucken Brei aus, der dann mal auf dem Teppich landet
  • Kinder machen ihre Kleidung dreckig, weil sie entweder spucken oder den Löffel noch nicht richtig zum Mund führen können
  • Kinder verschütten aus Versehen ihren Saft auf dem Fußboden
  • Kinder machen auch mal in die Hose

 

Gerade dies sind Dinge, die in jungen Kinderjahren nur die Eltern wieder in Ordnung bringen können, weil die Kinder schlicht und einfach noch zu klein dazu sind, die Waschmaschine anzuschalten oder einen Lappen zu nehmen, um den Boden aufzuwischen. Irgendwann kommt dann aber die Zeit, in der Kinder sehr wohl dazu fähig sind, ein wenig sauber zu machen. Das beginnt dann mit dem Wegräumen der eigenen Spielsachen. Doch wie lassen sich die Kids dazu überreden, dass das schnelle Aufräumen nach dem Spielen und Toben durchaus seinen Sinn hat und vielleicht sogar Spaß machen kann?

 

Ordnung schon für Kleinkinder?

Das geht tatsächlich. Natürlich erst, wenn ein Kind laufen kann und versteht, was die Eltern ihm mitteilen möchten. Doch schon ein zweijähriges Kind kann auf spielende Art und Weise lernen, Ordnung zu halten. Es gibt verschiedene Spielzeuge, die dies unterstützen, beispielsweise Würfel, bei denen rechteckige Figuren in rechteckige Öffnungen, runde Figuren in runde Öffnungen usw. sortiert werden müssen. Dies hilft zwar nicht dabei, das akute Chaos im Kinderzimmer zu beseitigen, ist aber der erste Schritt in Richtung Ordnung.

 

Nachdem „was gehört wohin“-Prinzip kann in den nächsten Monaten und Jahren dann auch das Kinderzimmer spielerisch aufgeräumt werden, indem zum Beispiel Bauklötze in die roten, Spielzeugautos in die grünen Behälter sortiert werden. Macht das Kind das richtig, wird es natürlich dafür gelobt.

 

Damit Kinder aber schon in jungen Jahren Spaß daran haben, sollten die Eltern ein paar Dinge beachten:

 

  • Nicht zu viel Stauraum anbieten

Hat das Kind zu viele Behälter, Schubladen oder Kartons, in denen unterschiedliches Spielzeug seinen Platz findet, verliert es schnell die Lust an dem Sortierspiel und ist überfordert. Besser ist es da, dem Kind nur eine kleinere Auswahl von 3-5 Möglichkeiten zu bieten. Ist das Zimmer zugestellt mit Kisten und Kartons, weiß es erstens nicht genau, wo etwas hin soll und fühlt sich zweitens eventuell im eigenen Zimmer nicht wohl. Dementsprechend kann auch die Einrichtung des Kinderzimmers geplant werden. Ein Hochbett mit Schreibtisch schafft zum Beispiel Platz und wird zudem von vielen Kindern als cool empfunden, zumal im unteren Bereich problemlos auch noch eine Spielhöhle Platz finden kann. Beim Anbieter Jago können entsprechende Modelle eines Hochbetts gefunden werden, die dem Nachwuchs genügend Platz zur freien Entfaltung bieten. Neben einem günstigen Preis erhalten Eltern hier wichtige Informationen zu technischen Daten, Lieferumfang oder Materialien auf einen Blick.

 

  • Nicht mit Spielsachen übertreiben

Kinderaugen in einem Spielzeuggeschäft sind unheimlich groß und am liebsten würden Kinder alles ihr eigen nennen. Tatsächlich brauchen aber vor allem kleine Kinder gar nicht so viele unterschiedliche Spielsachen, sie geben sich schon mit wenig zufrieden, wenn es ihnen denn Spaß macht. Haben sie in ihrem eigenen Zimmer keinen Überfluss, entsteht auch kein zu großes Chaos oder eine Überreizung der Sinne. Neben einem umfangreichen

 

  • Vorgehensweise erklären

Kinder müssen wissen, warum sie etwas tun sollen. Warum soll zum Beispiel das rote Puppenkleid in die grüne Kiste? – weil dies die Puppenkiste ist. Eltern könnten dazu auch zum Beispiel Bilder von Puppen oder Bauklötzen auf die dafür vorgesehenen Kisten kleben, um den Kindern einen visuellen Anhaltspunkt zu geben.

 

Aufgeräumtes Kinderzimmer

 

  • Spaß am Aufräumen vorleben

Ordnung zu halten ist natürlich Erziehungssache. Kinder nehmen sich außerdem gerne ein Beispiel an ihren Eltern. Wenn die Eltern also selber mit einem mürrischen Gesicht aufräumen, verbindet das Kind mit dieser Aufgabe automatisch etwas Negatives. Besser ist es da, die Lieblingsmusik einzuschalten und mit guter Laune dem Kind Spaß an der Ordnung zu vermitteln.

 

  • Dem Kind Freiheiten lassen

Eventuell gefällt einem Kind nicht, wie die Eltern ihre Sachen sortieren. Hier sollte dem Kind ab einem gewissen Alter selbst überlassen sein, in welchem Stauraum was seinen Platz zu finden hat. Manches ist dabei für Eltern nicht nachvollziehbar, aber solange das Kind dennoch sein Zimmer in Ordnung hält und Spaß dabei hat, ist das vollkommen egal.

 

Vereinbarungen treffen

Umso älter Kinder werden, desto schwerer ist es manchmal sie zur Ordnung zu bringen. Das Sortierspiel ist ab einem bestimmten Alter langweilig geworden und Spaß macht Aufräumen längst nicht mehr. Deshalb sollten und müssen nun Absprachen her. Zum Beispiel ein fester Tag in der Woche, an dem aufgeräumt werden muss.

 

Was aber tun, wenn eine solche Vereinbarung nicht eingehalten wird? Das kommt gerade im Grundschulalter und später in der Pubertät in der Regel ohnehin des Öfteren vor. Vielen Eltern reicht es dann und sie räumen selbst auf. Das ist im ersten Moment der schnellste Weg, ist aber falsch. Kinder assoziieren dann mit ihrer Verweigerung „Gut, dann macht das eben die Mama“ und werden sich die Woche darauf auch nicht an die Vereinbarung halten. Eltern sollten vielmehr darauf bestehen, dass das Kind seinen Verpflichtungen nachkommt und ihm deutlich machen, warum das so wichtig ist: Sonst geht Spielzeug kaputt, sonst kann nicht gelüftet werden und es stinkt, sonst kann der Lieblingsteddy nicht mehr gefunden werden. Kompromisse eingehen ist aber erlaubt, wie beispielsweise gestatten, eine aufgebaute Ritterburg stehen zu lassen.

 

„Wenn du nicht aufräumst, dann…“ Beginnen Elternteile mit diesen oder ähnlichen Drohfloskeln, kann der Nachwuchs in der Regel nur schwer nachvollziehen, wie Aufgabe und Strafe miteinander zusammenhängen. Quelle: kizz.de

 

Mit Belohnungen sollte übrigens nicht gelockt werden. Kinder sollen nämlich lernen, dass die Ordnung selbst die Belohnung ist, indem sie sich in ihrem Zimmer wohlfühlen und ihre Sachen wiederfinden und nicht, dass lästige Aufgaben getan werden sollten, um ein Geschenk aus der Reihe zu erhalten.

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