Kinder lernen wieder gebundene Schreibschrift
von Newsredaktion
Weil immer mehr Kinder schlecht schreiben, sollen sie in Schleswig-Holstein wieder die gebundene oder verbundene Schreibschrift lernen. Immer mehr Kinder haben Probleme beim Erlernen der Schreibschrift. Doch die Schreibschrift ist auch im digitalen Zeitalter mit Smartphone und PC wichtig.
Keine Schreibschrift, sondern Grundschrift
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein möchte an den Grundschulen wieder die gebundene oder verbundene Schreibschrift einführen. Viele Kinder verfügten nicht über die notwendigen motorischen Fähigkeiten, um einen Schrift richtig zu halten. Um es den Kindern einfacher zu machen, lernen heute immer mehr Grundschüler keine Schreibschrift mehr, sondern eine Grundschrift, die der Druckschrift sehr ähnlich ist. Dem möchte das nördliche Bundesland nun entgegenwirken.
Schreibschrift wieder einführen
Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung ist verankert, dass die Grundschüler wieder eine richtige Schreibschrift lernen, allerdings sollen dabei keine Noten vergeben werden. Derzeit werden daher die Lehrpläne im Land überprüft. Noch ist aber nicht genau klar, wann konkret die Schreibschrift wieder eingeführt werden soll. Dazu sind nicht mehr Lehrstellen notwendig, allerdings müssen die Lehrpläne überarbeitet werden.
Geteilte Meinungen
Das ruft ein geteiltes Echo hervor. Während der Philologenverband im Land diesen Schritt begrüßt, zeigt sich die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft zurückhaltend und skeptisch. Die Philologen argumentieren, dass durch die fehlenden motorischen Fähigkeiten viele Schüler nicht flüssig schreiben können. Das beeinträchtigt auch die Gedankengänge. Ein gutes Schriftbild sei auch für die Mathematik sehr wichtig. Die GEW zeigt sich unschlüssig ob der Umsetzung und dem Sinn einer Schreibschrift. Für die GEW ist klar, dass die Umstellung mehr Zeit im Unterricht und auch mehr Lehrkräfte erfordert.
Motorische Probleme
Bundesweit stellen die Lehrer fest, dass immer mehr Schüler große Probleme mit der Handschrift haben. Oft können sie auch nicht mehr über längere Zeit flüssig mit der Hand schreiben. Viele Grundschullehrkräfte bemängeln, dass 51 Prozent der Jungen und 31 Prozent der Mädchen eine schlechte Handschrift haben. Unklar ist, ob die Probleme in der Feinmotorik bereits in der Zeit im Kindergarten festzustellen sind. Offenbar ist es eine grundsätzliche Entwicklung.
Training und neue Methoden
Wissenschaftler erläutern, dass viele Schüler Probleme bei der motorischen Grundkompetenz haben. Wenn es darum geht, schnell und flüssig zu schreiben, zeigen viele Schüler Schwächen. Es handelt sich beim Schreiben Lernen um Bewegungslernen. Dabei ist offenbar mehr Unterstützung erforderlich. Mit einem guten Motorik-Training würden sich auch die Schreibfähigkeiten verbessern. Sinnvoll wären daher neue pädagogische Methoden, das Schreiben zu vermitteln.