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Kinder glauben an das Gute

von Newsredaktion

Gutes

Gibt es das Gute, eine kosmische Gerechtigkeit, an die Kinder glauben? Ja, sagen Wissenschaftler der Universität Yale. Sie fanden heraus, dass bereits Vierjährige davon ausgehen, dass Menschen, die Gutes tun, auch Positives geschieht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder aus religiösen Familien stammen oder nicht.

Karma oder Skepsis

Für diese Erkenntnisse führten die Psychologen diverse Experimente durch. Diese Experimente belegen, dass Kinder bereits in jungen Jahren daran glauben, dass Dinge nicht nur einfach geschehen, sondern dass es dafür auch bestimmte Gründe wie eine Belohnung für gute Taten gibt.  

Im ersten Experiment sagten die Wissenschaftler den Kindern zwischen vier und sechs Jahren zu, dass sie ein Spielzeug bekommen, wenn eine Münze in die Luft geworfen wird und auf eine bestimmte Seite fällt. Für die Teilnahme erhielten die Kinder einen Aufkleber. Vor dem Münzwurf erzählte man den Kindern, dass weitere Kinder, die teilnehmen würden, ihren Aufkleber bedürftigen Kindern geschenkt hätten. So sollten die Chancen erhöht werden, dass die Münze auf die richtige Seite fällt. Ein anderes Kind warf den Sticker in der gleichen Hoffnung in den Abfalleimer. Die Mehrheit der Kinder glaubte, dass die Chancen verbessert würden, wenn sie die Aufkleber verschenkten – Stichwort Gutes Tun und gutes Karma - , die anderen glaubten, der Verzicht würde zum Erfolg verhelfen.

Entscheidungen für Strategien

In einem weiteren Experiment zeigten die Wissenschaftler Kindern zwischen fünf und sechs Jahren Comicbilder von anderen Kindern, die etwas erreichen wollten. Ein Mädchen suchte z.B. ihren Welpen. Dazu wurden die beiden Strategien gutes Karma oder Verzicht angeboten. Im Comic gab es zudem zwei Charaktere. Einer animierte zum positiven Handeln und half dem Mädchen bei der Suche und war freundlich zu neuen Mitschülern, der andere Charakter war skeptisch und glaubte nicht, dass das Karma einen positiven Einfluss hat. Die teilnehmenden Kinder wurden befragt, welcher Charakter wohl eher Recht hat. Mehrheitlich stimmten die Kinder für das gute Karma.

Vorstellungen vom Karma

In einem dritten Experiment wurde die vage Vorstellung der Kinder über das Karma deutlich. Es zeigte sich, dass die Kinder zum einen glaubten, dass ihnen etwas Gutes widerfährt, wenn sie selbst etwas Gutes tun. Genauso gingen sie davon aus, dass es positiv ist, wenn jemand anderes etwas Gutes tut. Die Psychologen denken, dass Kinder daran glauben, dass ein Gefallen für eine andere Person früher oder später dazu führt, dass man selbst davon profitiert und Gutes mit Gutem vergolten wird. Damit bestätigen die Wissenschaftler mit ihren Erkenntnissen, dass die Vorstellungen vom guten Karma kulturübergreifen wirken und erfolgreich sein. Das liegt daran, dass diese Vorstellung als Grundregel für soziale Beziehungen gilt. Das haben Kinder bereits im Alter von vier Jahren verinnerlicht.

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