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Kinder, die keine Kindheit haben

von Newsredaktion

Kindheit

Hierzulande wachsen Kinder in der Regel behütet auf, dürfen Kind sein, spielen, zur Schule gehen. Anderswo drohen Gewalt, harte Arbeit, Krieg oder Zwangsverheiratung. In einem aktuellen Bericht zeichnet die Organisation Save the Children ein düsteres Bild von der Situation vieler Kinder und Jugendlicher in einigen Teilen der Welt.

Häufige Todesursachen

Die Organisation hat zum Internationalen Kindertag am 1. Juni einen Bericht veröffentlicht, um auf das Schicksal zahlloser Kinder auf der Welt aufmerksam zu machen. Dabei verglichen die Experten die Situation der Kinder in 172 Ländern. Es sind düstere Zahlen. Ca.16.000 Kinder unter fünf Jahren sterben frühzeitig, über 260 Millionen Kinder besuchen keine Schule, etwa 170 Millionen Kinder müssen Kinderarbeit leisten, um die Familie zu versorgen. Die häufigsten Todesursachen sind Erkrankungen wie Malaria oder Lungenentzündung, Verletzungen durch Gewalt oder Krieg, Angeborene Fehlbildungen, Komplikationen bei der Geburt oder Frühgeburten. Viele Jungen werden als Kindersoldaten missbraucht, viele Mädchen werden zwangsverheiratet und bekommen ein Kind, obwohl sie eigentlich selbst noch Kinder sind.

Faktoren für Childhood Index

Die Organisation nennt vor allem folgende Faktoren, die Kindern und Jugendlichen die Kindheit rauben: Früher Tod, Mangelernährung, schwere Erkrankungen, Schwangerschaften von Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren, Kinder als Mordopfer, Kinderarbeit, fehlender Schulbesuch, Flucht, Gewalt und Krieg. Anhand dieser Faktoren entstand der Childhood Index, also eine Rangliste von Ländern, in denen es besonders wenig bzw. viele Kinder ohne echte Kindheit gibt. Besonders gut da stehen Ländern wie Norwegen, Finnland, Italien, Portugal, Irland oder Niederlande, besonders düster sieht es dagegen in Zentralafrika, Niger, Angola, Sierra Leone, Mali oder Somalia aus. Deutschland liegt mit Belgien, Zypern und Südkorea auf einem respektablen Platz zehn von 172, der besser ausfallen könnte. Save The Children möchte dieses Ranking und den Report jährlich aktualisieren. Allerdings liegen in einigen Ländern wie Deutschland, Österreich oder Kanada unvollständige oder veraltete Daten vor.

Zugang zur Bildung

Die Experten wollen aber nicht nur ein düsteres Bild zeichnen, sondern auch darauf verweisen, was erreicht werden konnte. So konnte etwa die Sterblichkeit der Kinder in Ländern wie Liberia oder Niger in den letzten 25 Jahren stark reduziert werden. Doch die Organisation fordert von den Vereinten Nationen noch weitere Anstrengungen und nachhaltige Maßnahmen, um Kinderarbeit einzudämmen, Mädchen vor Zwangsehen zu schützen  und Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Krieg zu bewahren. Vor allem aber müssen Kinder die Möglichkeit bekommen, die Schule zu besuchen und Zugang zur Bildung haben.

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