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Jugendliche neigen zu Perfektionismus

von Newsredaktion

Perfektionismus

Die junge Generation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen neigt heute stärker zum Perfektionismus als frühere Generationen. Das kann auch negative Folgen für die Psyche haben. Zu dem Schluss kommt die American Psychological Association in einer neuen Studie.

Untersuchung mit College-Studenten

Die Studie befasst sich erstmals mit den Unterschieden der Generationen mit Blick auf den Perfektionismus. Zum Perfektionismus gehören unter anderem Aspekte wie der starke Wunsch nach einem perfekten Abschneiden und einer übermäßig kritischen Haltung gegenüber sich selbst und auch gegenüber anderen. Dazu haben die Wissenschaftler Daten von über 40.000 College-Studenten aus den USA, Kanada und Großbritannien der späten 1980er Jahre bis 2016 analysiert. Dabei haben die Wissenschaftler drei Arten von Perfektionismus untersucht, wie erstens selbst-orientiert bzw. ein irrationales Verlangen nach Vollkommenheit und Perfektion, zweitens sozial vorgeschrieben bzw. überhöhte Erwartungen von außen sowie drittens der auf andere ausgerichtete Perfektionismus mit unrealistischen Maßstäben an andere.

Verschiedene Faktoren für Perfektionismus

Dabei zeigte sich, dass die heutige Generation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mehr Wert auf Perfektionismus legt. Der selbst-orientierte Perfektionismus stieg dabei um zehn Prozent, der sozial vorgegebene Perfektionismus stieg um 33 Prozent und der anders orientierte Perfektionismus um 16 Prozent.

Dieser steigende Perfektionismus der so genannten Millennials hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu gehören vermutlich die sozialen Medien, die junge Menschen zum Vergleich mit Gleichaltrigen und zum Perfektionismus drängen. Dadurch werden sie unzufrieden mit sich und die Folge ist soziale Isolation. Diese Annahme muss jedoch durch weitere Untersuchungen überprüft werden. Außerdem spielen Faktoren wie der Drang, Geld zu verdienen, eine gute Ausbildung und hohe Karriereziele eine wichtige Rolle. Das führt dazu, dass junge Menschen sich vergleichen und der Leistungsdruck und das Leistungsdenken verstärkt werden. Leistungsgesellschaft weckt das Bedürfnis, sich richtig anzustrengen, um eine optimale Leistung zu erbringen. Allerdings führt das auch dazu, dass sich die Jugendlichen immer unrealistischere Ziele mit Blick auf Bildung und Karriere setzen.

Hochschulabschluss als selbstverständlich vorausgesetzt

In den 1970er Jahren rechneten noch etwa die Hälfte der Abiturienten mit einem Studium und dem Hochschulabschluss. Bis zum Jahr 2008 stieg der Anteil auf über 80 Prozent. Allerdings konnten dabei die steigenden Erwartungen nicht erfüllt werden. So ergab sich eine Kluft zwischen denen, die einen Hochschulabschluss erwartet hatten, und denen, die tatsächlich die Uni absolvierten. Damit zeigt sich, dass die heutige Generation auch höhere Erwartungen an sich und an andere hat. Die Konkurrenz innerhalb der jungen Generation ist größer, um dem gesellschaftlichen Druck zum Erfolg Stand zu halten. Viele von ihnen sind er Meinung, dass der Perfektionismus notwendig ist, um sein gutes Gefühl der Sicherheit, der sozialen Integration und ein hohes Selbstwertgefühl zu haben. Das hat Folgen für die psychische Gesundheit und könnte vermehrt zu Angststörungen, Depressionen und ähnlichem führen.

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