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Ist Erziehung heute anstrengender?

von Newsredaktion

Erziehung

Erziehung ist mitunter auch aufreibend und anstrengend, das bestätigen viele Eltern. Viele Großeltern behaupten, dass das früher anders und besser war. Erziehung sei einfacher gewesen. Erziehungswissenschaftler der Fachhochschule Kiel bestätigen, dass Erziehung heute komplexer ist.

Veränderungen im Erziehungsstil

So ist vor allem ein veränderter Erziehungsstil festzustellen. Die Erziehungsexperten begründen das vor allem mit einem Wechsel des Stils weg vom Befehl hin zum Verhandeln. Während früher Kinder einfach den Anweisungen der Eltern Folge leisteten, werden sie heute in Regeln und Entscheidungen mit eingebunden und dürfen mit entscheiden. Früher wurden bestimmte Dinge vorausgesetzt und mit Befehlen durchgesetzt, heute sind Verhandlungen und Diskussionen möglich. Dabei geht es um Themen wie Hilfe im Haushalt, die Gestaltung von Freizeit und Wochenenden oder auch die tägliche Frage nach der Kleidung. Hier dürfen die Kinder mit bestimmten. Heute werden Fehler oder Fehlverhalten nicht bestraft, sondern besprochen.

Verhältnis Eltern und Kind

Für die Eltern ist das gefühlt anstrengender als zu sagen: „So wird es gemacht!“. Allerdings bietet das Verhandeln auch eine Chance zum gemeinsamen Gespräch. Das stärkt die Beziehung und Bindung zwischen Eltern und Kind. Das belegen auch Untersuchungen, die zeigen, dass das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern heute besonders gut ist. Die Eltern sind für die Eltern nicht nur Respektpersonen, sondern auch Vertrauenspersonen und Ansprechpartner. Die Erziehungsexperten verschweigen jedoch auch nicht, dass auf den Eltern heute enorm viel Druck lastet. Denn Kinder müssen konsequent, aber liebevoll auf die Leistungsgesellschaft und das Berufsleben vorbereitet werden, das zum Teil der unsicher ist.

Input von außen

Ein wichtiger Aspekt sind auch Zeit und Stress. Es gibt viele Alleinerziehende, neue Familienmodelle, Hobby, Familie und Job müssen vereinbart werden. Viele Probleme wie Arbeitszeiten, Öffnungszeiten von Kitas und ähnliches hatten die heutigen Großeltern damals nicht. Organisation, Logistik und Flexibilität, aber auch Spontanität und Absprachen sind daher sehr wichtig. Außerdem sind Erzieher und Lehrkräfte heute stärker in die Erziehung eingebunden und geben fachliche Meinungen und Ratschläge an die Eltern weiter. Das sind zusätzliche Informationen für die Eltern, die wertvoll sein können, aber auch überfordern. Eltern wenden sich oft an Erziehungsratgeber, sodass ihnen durch zu viel Input und zu viele unterschiedliche Meinungen die Leichtigkeit in der Erziehung verloren gehen kann.

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