Initiative in Mecklenburg-Vorpommern fordert kostenfreie Bildung
von Newsredaktion

Eltern von Schulkindern müssen häufig und tief in die Tasche greifen. Hier steht eine Klassenfahrt oder ein Schulausflug an, hier werden Schulbücher oder Schulmaterial benötigt, dazu kommen oft Kosten für Schulessen, Schulgebühren oder Fahrkarten. Dagegen möchte ein Bündnis in Mecklenburg-Vorpommern nun vorgehen.
Zusätzliche Kosten auch an Ganztagsschulen
Sie Initiative möchte zeigen, dass Eltern entlastet werden könnten und kostenfreie Bildung realisierbar wäre. Politiker, aber auch Institutionen wie die Deutsche Kinderhilfe oder der Landeselternbeirat kritisieren die steigenden Kosten für Ausflüge, Lernmittel oder Angebote für Ganztagsschulen. Sie verweisen auf den Anspruch der Kinder auf einen kostenfreien Zugang zur Bildung. Das gilt vor allem für Schulen mit einem Ganztagsangebot, wo etwa zusätzliche Kosten für Mahlzeiten, Betreuung oder Bastelmaterial entstehen können. Außerdem verweist das Bündnis auf das Schulgesetz des Bundeslandes. Darin heißt es, dass die Bildung kostenfrei sein soll. Dies schließt auch Wandertage oder Exkursionen etc. mit ein, denn diese Veranstaltungen gehören zum Unterricht und sind somit für die Schüler verpflichtend.
Viele Familien an der Armutsgrenze
Auf Anfrage an die Landesregierung kam die Antwort, für Veranstaltungen außerhalb der Schule durchaus zusätzliche Kosten erhoben werden könnten, allerdings müssten die Schulen die Kosten möglichst gering halten. Als wesentliches Argument führen etwa Vertreter der Deutschen Kinderhilfe an, dass etwa zwanzig Prozent der Kinder im Land auf staatliche Hilfen angewiesen sind. Zudem arbeiten etwa 35 Prozent der Eltern, häufig auch Alleinerziehende, im so genannten Niedriglohnsektor. So gibt es viele Haushalte, die nahe an der Armutsgrenze leben und für die zusätzliche Ausgaben eine große Belastung darstellen. Nicht selten müssen die Familien Klassenfahrten und ähnliches mit Hilfe der Sozialleistungen finanzieren oder die Kinder verzichten.
Kosten durch die Träger decken
Dem stimmt auch der Landeselternrat zu, der die zusätzlichen Beiträge für die Eltern kritisiert. Für die Eltern sind ohnehin in jedem Schuljahr Kosten für Lernmittel um die 30 Euro fällig. Damit sollten alle weiteren Kosten auch abgedeckt sein. Weitere Kosten müssten künftig von den Schulträgern übernommen werden, dazu gehören etwa Landkreise oder kreisfreie Städte.