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Heutige Eltern verbringen mehr Zeit mit den Kindern

von Newsredaktion

Eltern

Moderne Eltern haben wenig Zeit für ihre Kinder. Gründe dafür sind ein stressiger Vollzeit-Job und der ständige Blick in den PC oder auf das Smartphone. Realität oder doch eher Klischee? Eine neue Studie belegt, dass heutige Eltern oft mehr Zeit für die Kinder haben also die Eltern-Generation vor 50 Jahren.

Zeit der Eltern mit den Kindern

Ein internationales Forscher-Team aus Kanada, USA, Dänemark, Frankreich und Deutschland hat in einer Studie an der Universität von Kalifornien in Irvine herausgefunden: Moderne Mütter verbringen durchschnittlich 104 Minuten täglich mit den Kindern. Anders sah das noch vor 50 Jahren aus. Damals verbrachten die Mütter etwa 54 Minuten am Tag mit ihren Kindern. Diese Zahlen sind in der neuesten Ausgabe der Fach-Zeitschrift Psychologie Heute zu finden. Bei den Vätern ist laut Bericht der Anstieg noch größer. Um 1965 verbrachten Väter noch etwa 16 Minuten täglich mit den Kindern, heute sind es knapp 60 Minuten. Die Daten für die Studie stammten vor allem aus westlichen Ländern, hauptsächlich ging es dabei um Eltern mit mindestens einem Kind unter 13 Jahren. Aufschluss gab ein Tagebuch, das die teilnehmenden Eltern führten.

Relevant: Der Bildungsstand  

Vor allem Eltern mit hohem Bildungsstand widmen ihren Kindern demnach mehr Zeit. So verbringen Mütter mit einem Universitäts-Abschluss etwa 123 Minuten täglich mit dem Nachwuchs, Mütter mit weniger Bildung etwa 94 Minuten. Bei den Vätern mit Uni-Abschluss sind es rund 74 Minuten, schlechter gebildete Väter verbringen etwa 50 Minuten mit dem Kind. Für die Wissenschaftler ist das Ergebnis eigentlich verwunderlich. Denn der hohe Bildungsstand müsste nach Wirtschaftstheorien aufgrund der hohen Einkommen Eltern davon abhalten, viel Zeit mit den Kindern zu verbringen, etwa weil sie sich Kindermädchen oder anderweitige Kinderbetreuung leisten könnten.

Einfluss auf die Entwicklung der Kinder

Doch gerade die Akademiker unter den Eltern streben nach einer intensiven Elternzeit und wollen ihre Kinder selbst großziehen, mehr Zeit mit ihnen verbringen. Zudem gehen die Eltern zu Recht davon aus, das das Mehr an Zeit sich positiv auf die kognitive Entwicklung, das soziale Verhalten und den Erfolg in der Schule auswirkt. Eine Ausnahme machen unsere Nachbarn in Frankreich. Nur hier verbringen die Mütter im Vergleich nicht mehr Zeit mit den Kindern als früher. Eine Erklärung haben die Wissenschaftler jedoch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass der Staat hier viel Geld in Schulen, Bildung und Kinderbetreuung investiert. Das entlastet natürlich die Eltern erheblich.

Übrigens: In der Studie wurden vor allem Tätigkeiten der Eltern wie folgt erfasst: Essen vorbereiten, Wickeln, Baden, Anziehen, Medizinische Versorgung, ins Bett bringen, spielen, Hilfe bei Hausaufgaben oder Lesen bzw. Vorlesen.

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