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Hälfte der Kinder kann nicht gerade stehen

von Newsredaktion

Körperhaltung

Mediziner weisen darauf hin, dass gut 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen  mit Haltungsproblemen belastet ist. Wissenschaftler der Universität des Saarlandes in Saarbrücken haben daher ein neues Diagnose-Verfahren entwickelt, um Haltungsprobleme zu erkennen und zu bekämpfen.

Haltungsprobleme bei Kindern

Viele Kinder und Jugendliche weisen Haltungsprobleme auf, die sich etwa in vorstehenden Schultern, Hohlkreuz, Rundrücken und ähnlichen Symptomen zeigen. Dazu kommt, dass die Kinder und Jugendlichen häufig nicht mehr stabil und gerade stehen können. Sportwissenschaftler und Kinderärzte der Uni in Saarbrücken erläutern, dass die Haltung  und die Körperwahrnehmung schwächer werden, wenn Kinder viel tagsüber sitzen müssen. Es gibt jedoch effektive Methoden, die schwache Haltung mit einem gezielten Training zu bekämpfen. So könnten spätere Haltungsschäden vermieden werden.

Neuartiges Diagnose-Verfahren

Das Diagnose-Verfahren wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt, mit dem die Haltungsschwächen bei Kindern und Jugendlichen gemessen werden können. Anlass war, dass verschiedene Ärzte die Haltung eines Kindes unterschiedlich eingeschätzt hatten. Durch das objektive Verfahren kann nun zweifelsfrei festgestellt werden, ob Haltungsschäden vorliegen oder nicht. Dabei werden z.B. Fotoaufnahmen des Kindes in verschiedenen Haltungspositionen gemacht. Mit einer Software werden die Fotos dann verglichen. So müssen sich die Kinder etwa entspannt und aufrecht hinstellen, im anderen Fall unter muskulärer Anspannung aufrichten. Im dritten Fall mussten die Kinder dann in der aufgerichteten Haltung die Augen schließen. Dies veränderte die Haltung zum Teil. Damit steht fest, dass das Kind auch die Augen für die Haltung benötigt, nicht allein die Körperwahrnehmung. 

Training für richtige Körperhaltung

Natürlich können Kinder auch mal lasch und schief stehen. Wichtig ist aber, dass es sich wieder gerade aufrichten kann und diese Position auch mit geschlossenen Augen halten kann. Viele der rund 2.500 Kinder zeigten bei der Untersuchung Schwächen wie hängende Schultern, Hohlkreuz, vorgekipptes Becken, abstehende Schulterblätter oder ein vorstehender Kopf. Die Kinder erhielten dann ein Trainingsprogramm. Die Forscher sind überzeugt, dass immer mehr Kinder und Jugendliche mit Haltungsproblemen kämpfen müssen, da auch häufig der Schulalltag, häufig mit Ganztagsschule, dem Büroalltag gleicht. Es fehlt dabei Bewegung.

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