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Große Zahl Seiteneinsteiger bei den Lehrern

von Newsredaktion

Lehrkräfte

An den Schulen gibt es immer mehr Lehrer als Seiteneinsteiger. Ihnen fehlt häufig die optimale Vorbereitung auf die Herausforderungen des Lehrerberufs. Der Lehrermangel führt dazu, dass man um jeden Preis die Unterrichtsversorgung gewährleisten möchte, dem Anspruch der Schülerinnen und Schüler auf einen qualitativ hochwertigen Unterricht jedoch nicht genügt. Zu diesem Schluss kommen Vertreter vom Verband Bildung und Erziehung in einem aktuellen Bericht.

Seiteneinsteiger und mangelhafte Bildungspolitik

So zeigt der Verband auf, dass 53 Prozent der neuen Lehrkräfte an Berliner Grundschulen Seiteneinsteiger sind ohne absolviertes Lehramtsstudium. Ähnlich sieht es in Sachsen aus. In Nordrhein-Westfalen liegt der Anteil der Quereinsteiger unter den Neueinstellungen bei zehn Prozent. Experten gehen aber davon aus, dass die Quote noch auf 30 Prozent steigen wird.

Der Verband kritisiert für diesen Umstand die Politik. Die aktuelle Situation des Lehrermangels habe sich seit Jahren entwickelt. Eine Ursache hierfür ist demnach die fehlerhafte Schülerprognose, aber auch die geringe Zahl der Lehrkräfte in Ausbildung. Bisher galten Quereinsteiger als Notlösung oder temporäre Übergangslösung, doch inzwischen ist daraus Normalzustand geworden, den die Ministerien der Länder in die Planung einkalkulieren. Für den Verband ist es fahrlässig, Kinder in die Obhut von Lehrkräften zu geben, die nicht entsprechend ausgebildet sind.

Lehrerberuf attraktiver machen

Dabei kommt es eben gerade auf die Qualifizierung an. Schließlich lernen die Pädagogen in einem Studium von fünf bis sechs Jahren ihr Handwerk. Der Verband fordert, den Lehrermangel effektiv zu beseitigen. Dazu sind realistische Schülerprognosen notwendig. Auch Inklusion und Integration müssten dabei berücksichtigt werden. Die Bundesländer müssten dafür sorgen, dass es ausreichend Kapazitäten für die Ausbildung der Lehrkräfte gibt, um den Bedarf an Lehrkräften auch decken zu können. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Lehrerberuf für jungen Menschen wieder attraktiver werden muss. Dazu gehören optimale Rahmenbedingungen im Studium und an den Schulen, aber auch Perspektiven im Bereich Weiterbildung. Zudem sollte vor allem das Einstiegsgehalt ansprechen.

Künftige Maßnahmen

Der Verband geht davon aus, dass auch im nächsten Jahr wieder viele Seiteneinsteiger eingestellt werden müssen. Daher fordert sie nun zumindest von der Politik, diese Kräfte frühzeitig auszuwählen und entsprechend vorzubereiten und weiterzubilden. Ebenso wichtig sind aber auch langfristige Maßnahmen, um den Lehrermangel zu beseitigen.

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