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Gesunde Kinder trotz HIV

von Newsredaktion

Aids

HIV bzw. Aids gehört noch immer zu den schrecklichsten Diagnosen, die ein Arzt stellen kann. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass einige Kinder gesund bleiben können und kein Aids entwickeln, obwohl ihre Mutter HIV-positiv ist. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Körper der Kinder das Virus nicht bekämpfen oder unterdrücken, aber wohl  tolerieren können.

Virus unterdrückt

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter anderem mit Vertretern der University of Oxford haben dazu zahlreiche Kinder aus Südafrika untersucht. Diese Kinder tragen zwar das HI-Virus in sich, sind infiziert, erkranken jedoch nicht an Aids. Offenbar schützen Immunzellen den Körper vor dem Ausbruch der Krankheit. Die 170 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren erhielten keine Therapie, die das Virus unterdrückt. Auch das Immunsystem übernahm diese Aufgabe nicht. Dennoch fehlten bei den Kindern die Krankheitssymptome. Bei den Kindern lag eine hohe Virenlast im Blut vor.

Verlauf der Infektion

Für die Wissenschaftler bestehen dabei Parallelen zu einigen Ergebnissen mit Affen. Offenbar konnten auch einige Affenarten mit dem SI-Virus leben, einem Vorläufer von HIV. Betroffen sind wohl 40 Primatenaffen. Offenbar kam es zu einer intensiven Anpassung von Virus und Wirt, sodass das Virus selbst den Tieren nicht schaden konnte. Bei den Menschen führt HIV in 99 Prozent der Fälle ohne Therapie zu Aids. Bei Erwachsenen dauert es etwa zehn Jahre bis zur Erkrankung, bei Kindern ist der Verlauf meist viel schneller, auch wenn es individuelle Unterschiede gibt. So ist bei den Kindern der Studie wohl nicht auszuschließen, dass sie im Verlauf des Lebens dennoch irgendwann an Aids erkranken. Die Forscher gehen davon aus, dass zehn Prozent der Kinder mit HIV die pädiatrische, nicht fortschreitende Form der Krankheit entwickeln.

Analyse der Zellen

Für die Studie haben die Wissenschaftler die Zellen der Kinder ausführlich analysiert. Der Grund für die enorme Widerstandskraft liegt wohl daran, dass verschieden Typen von CD4-Zellen vorliegen, die unterschiedliche Funktionen und einen unterschiedliche Lebensdauer vorweisen und offenbar unterschiedlich ausgeprägt infiziert wurden. Bisher konnten Wissenschaftler etwas Vergleichbares nicht beschreiben. So ist der Schluss möglich, dass der Verlauf der Erkrankung nicht unbedingt mit der Virusmenge im Körper zusammenhängt. Vielmehr gibt es wohl verschiedene Wege des Umgangs mit der HIV-Infektion. Zum einen gibt es so genannte Elite Controller, die das Virus kontrollieren, zum anderen tolerieren die Kinder das Virus. Hier infiziert das Virus offenbar hauptsächlich die CD4-Zellen mit einer kurzen Lebensdauer. Ähnliches konnten US-Forscher bei Erwachsenen beobachten, allerdings sei dies extrem selten.

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