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Forderungen nach strikten EU-Grenzwerten für Feinstaub

von Newsredaktion

Feinstaub

Kinder- und Jugendärzte sowie Umweltmediziner fordern eine strengere Einhaltung der EU-Grenzwerte für Feinstaub und Sickoxiden. Besonders im letzten Winter gab es häufig Inversionswetterlagen, sodass die Feinstaubbelastung in einigen Städten besonders hoch war. Die Grenzwerte sind  nach Ansicht der Ärzte wichtig, um Kinder und Jugendliche vor Erkrankungen wie Asthma und ähnliches zu schützen.

Grenzwerte der EU

In zahlreichen Städten wurden die zulässigen Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid mehrfach zum Teil erheblich übertroffen. Daher reagieren nun die Kinder- und Jugendärzte in einer Stellungnahme. Die Mediziner verweisen auf schwerwiegende gesundheitliche Folgen für Kinder und Jugendliche, wenn die Grenzwerte der EU nicht eingehalten werden. Dazu gehören Erkrankungen wie Asthma, aber auch ein vermindertes Lungenwachstum und ähnliche Erkrankungen. Die EU legt derzeit zulässige Grenzwerte von 2,5 von 25 µg/m³ für Feinstaub und 40 µg/m³ für Stickoxide fest. Zumindest kurzfristig wäre es notwendig, die Grenzwerte durch verschiedene Maßnahmen zur Verkehrslenkung und gesetzliche Regelungen zu senken.

Studien belegen Zusammenhang

Bereits im Jahr 2008 konnten die Mediziner in einer umfassenden Studie festgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Risiko für Asthma bei Kindern und der Feinstaubbelastung in den Städten gibt. Das Risiko war vor allem deutlich erhöht, wenn Kinder an Hauptverkehrsstraßen leben. Zu Beginn des Jahres konnte dies bestätigt werden, dass das Risiko um fast 50 Prozent erhöht ist, wenn die durchschnittliche Belastung an Stickoxiden bei über 30µg/m3 liegt. Die EU-Grenzwerte liegen ja bei 40µg/m3. Ähnliches konnten auch Wissenschaftler in Kalifornien mit Blick auf das Lungenwachstum feststellen. Waren Kinder einer hohen Belastung an Hauptverkehrsadern ausgesetzt, war das Lungenwachstum deutlich verringert.

Weitere Folgen

Nicht zu unterschätzen in diesem Zusammenhang sind laut Kinder- und Jugendärzten auch weitere Auswirkungen wie dem Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeits-Syndrom ADHS. Zudem konnten mehr Frühgeburten festgestellt werden, wenn die Frauen in der Schwangerschaft einer starken Feinstaubbelastung ausgesetzt waren. Ähnliche gilt auch für die Luftbelastung durch Dieselabgase oder offene Holzfeuer in Innenräumen.

Das zeigt, dass der Feinstaub über die Lunge der Mutter in die Blutbahn der Mutter und damit über die Nabelschnur in den Körper des Fötus gelangt. Daher fordern die Mediziner strengere Werte bzw. eine striktere Einhaltung der geltenden Grenzwerte. Kommunen sollten Maßnahmen ergreifen, um in Zukunft häufige Grenzwertüberschreitungen zu vermeiden, etwa durch Geschwindigkeitsbeschränkungen.

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