Forderungen der Eltern an Berliner Bildungs- und Schulpolitik
von Newsredaktion
Kaum sind die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus vorbei, sind nun die Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen im vollen Gange. Die Eltern nehmen das zum aktuellen Anlass, ihre Forderungen Sachen Bildung und Schulpolitik zu formulieren. So fordern Eltern etwa kostenlose Schulessen binnen der kommenden zwei Jahre. Diese und zahlreiche weitere Forderungen haben die Eltern der Berliner Schülerinnen und Schüler in einem 13-seitigen Katalog zusammengefasst. Der Landeselternausschuss stellte nun die Forderungen vor.
Kein Unterrichtsausfall und mehr Personal
So sollen „echte“ Schulneubauten die bisherigen Modulbauten ablösen. PC-Arbeitsplätze für alle Klassenräume, eine Professur für Medienpädagogik und mehr Personal sind einige Punkte. So soll nicht nur die Ausstattung verbessert werden, sondern auch dem Lehrermangel und dem ständigen Unterrichtsausfall entgegengewirkt werden. Schulpsychologen und Sozialarbeiter sollen das personelle Angebot an den Schulen in Vollzeit ergänzen. Willkommensklassen sollen künftig eine volle Erzieherstelle bekommen. Zusätzliche Sprachförderung benötigt ebenfalls mehr Personal, damit jeder bedürftige Schüler davon profitieren kann.
Ganztagsplätze und Förderung der Schulen
In den Grundschulen sollen alle Kinder Anspruch auf einen Ganztagsplatz bis 16 Uhr haben, auch in den Ferien. Die Sekundarschulen sollen gefördert werden, um die hohe Zahl der Schulabbrecher zu verringern. Dazu soll es zwei Lehrer in den Klassen geben und maximal 26 Schüler in einer Klasse sitzen. Brennpunktschulen sollen gefördert werden, außerdem soll es mehr gymnasiale Oberstufen geben. Für die Gymnasien wünschen sich die Eltern die Abschaffung der Berliner Besonderheit der zusätzlichen Prüfungen vor dem Abitur, dem Mittleren Schulabschluss an Gymnasien, kurz MSA.
Thema Inklusion
Beim Thema Inklusion wollen die Eltern nicht mehr, dass die Kinder mit Behinderung der Förderbedarf individuell festgestellt wird und nur pauschal gewährt wird. Das gilt für sprachliche und sozial-emotionale Störungen, aber auch Lernbehinderungen.
Nun müssen die Koalitionsverhandlungen zeigen, was die neue Landesregierung der Hauptstadt von den Forderungen in welcher Form tatsächlich umsetzt, um die Bildungs- und Schulpolitik in Berlin zu verbessern.