Forderung der Ärzte nach aktueller Lebensmittelstudie
von Newsredaktion

Nach der Veröffentlichung einer aktuellen Foodwatch-Studie in den letzten Tagen erneuern Kinder- und Jugendärzte ihre Forderung nach mehr Schutz der Minderjährigen vor Getränken mit sehr hohem Zuckergehalt. Die Studie hatte ergeben, dass 50 Prozent der Getränke extrem zuckerhaltig ist. Daher sehen die Medizinder nun auch die Politik in der Pflicht.
Zucker in Getränken und Lebensmitteln
Schon seit einigen Jahren fordern die Ärzte wie auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte BVKJ eindringlich die Einführung einer so genannten Lebensmittelampel. Außerdem drängen sie auf eine Zuckerabgabe, ein Werbeverbot für Limonaden und Co. sowie niedrigere Zuckergehalte in Lebensmitteln. Anlass für diesen neuerlichen Appell ist die neue Studie von Foodwatch, nach der gut die Hälfte der untersuchten Getränke wie Limonaden, Saftschorlen etc. erheblich Zucker enthielten. Die Ärzte bringen es auf die einfache Formel, dass der Zucker Kindern und Jugendlichen schadet, krank macht und zu Übergewicht führt. Weitere Folgen sind Karies, Gefäßerkrankungen, Diabetes, Gelenkproblem und ähnliches. Dazu nennen die Mediziner auch wissenschaftliche Nachweise. Anders als beim Kampf gegen das Rauchen zeigt sich die Politik hier jedoch noch sehr zögerlich.
Zu viel Limonade
Viele Kinder und Jugendliche trinken täglich mehr als zwei Gläser von Cola, Fanta und Co. und sind nicht ausreichend geschützt. Viele Eltern achten darauf, dass die Kinder keine oder nur maßvoll Softdrinks zu sich nehmen, andere jedoch unterschätzen die Gefahr. Das gilt vor allem für Eltern mit Migrationshintergrund oder Familien mit einer schlechten Schulbildung. Tatsache ist, dass die Hersteller Zucker hinter scheinbar harmlosen oder gar gesunden Begriffen wie Maltodextrose, Fruchtextrakt oder Glukosesirup verstecken. Die Kinder- und Jugendärzte sprechen sich daher gegen Werbung für Softdrinks aus und bemängeln, dass diese Getränke nichts im Angebot der Schulen, etwa am Schul-Kiosk, Automaten oder der Mensa, nichts zu suchen haben.
Besteuerung und Vorbilder
Wesentliche Forderungen sind zudem die Zuckersteuer und ein niedriger Zuckergehalt in Lebensmitteln. Die Besteuerung der Alkopops macht es vor. Der Absatz dieser beliebten Mischgetränke sank innerhalb eines Jahres um 80 Prozent, nachdem die Zusatzsteuer kam. Auch die Vorbilder aus Ländern wie Großbritannien, Finnland, Ungarn oder Mexiko und Frankreich belegen den Erfolg der zusätzlichen Abgaben. Denn mit höheren Preisen scheuen die Verbraucher vom Kauf. Allein in Mexiko ging der Konsum der Limonaden etc. um über zehn Prozent zurück. Dazu kommen das Vorbild der Eltern und die Ernährungserziehung der Kinder bereits im Kindergarten und in der Schule.