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Fettreiche Ernährung bei Teenagern kann seelische Probleme fördern

von Newsredaktion

Ernährung

Eine internationale Studie belegt erstmals die negativen Auswirkungen einer besonders fettreichen Ernährung von Jugendlichen auf die Entwicklung des Gehirns, insbesondere auf molekularer Ebene. Demnach besteht nicht nur ein hohes Risiko für Übergewicht, sondern auch für psychische und kognitive Probleme.

Risiko für Übergewicht und psychische und kognitive Probleme

An der internationalen Erhebung nahmen Probanden aus europäischen Ländern wie der Schweiz, Frankreich, Spanien oder Großbritannien teil, aber auch aus Australien. In der Fachzeitschrift Nature – Molecular Psychiatry veröffentlichten Experten nun einen Bericht zum Thema. Demnach erhöhen sich für Jugendliche nicht nur das Risiko, Übergewicht zu entwickeln, sondern auch psychische und kognitive Schwierigkeiten. Eine Erklärung dafür ist, dass fettreiche Ernährung dafür sorgt, dass ein wichtiges, für die Funktionen der Synapsen verantwortliches Protein, nicht mehr ausreichend vorhanden ist. In der Folge wiederum kann dies zu Einschränkungen bei den kognitiven Funktionen wie Verhaltensflexibilität oder das Gedächtnis führen. Diese Veränderungen im sich noch in der Entwicklung befindenden Gehirns sind Folgen der fettreichen Ernährung, so Forscher vom ETH Zürich. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem INMED-Institut in Marseille durchgeführt. Dies belegt die molekularen Mechanismen, die sich in den Teenager-Jahren in Form der Fettverbrennung auf die Funktion des Gehirns und Kognition auswirken.

Verantwortlich für komplexe Handlungen

Ähnliche Erkenntnisse gibt es bereits von Mäusen. Auch hier konnten rasch kognitive Defizite festgestellt werden. Bei der Studie mit den Jugendlichen konzentrierten sich die Wissenschaftler auf die frontale Region des Gehirns, die erst im frühen Erwachsenenalter vollständig ausgebildet ist. Im menschlichen Gehirn ist diese frontale Gehirnregion vor allem für die Planung komplexer Handlungen und für Entscheidungsprozesse verantwortlich. Dies beeinflusst die Persönlichkeit und das soziale Verhalten. Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass die fettreiche Ernährung in jungen Jahren auch die so genannten Exekutivfunktionen wie Arbeitsgedächtnis und Problemlösung beeinflussen können. Daher sehen die Wissenschaftler mit Sorge, dass viele Jugendliche in den letzten Jahren nicht auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Bei Jugendlichen ist der Effekt der fettreichen Ernährung vor allem relevant, weil sie in dieser Zeit viele Kalorien benötigen und zudem selbst entscheiden, was sie essen.

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