Familie liegt wieder im Trend

In Deutschland scheint die Institution Familie wieder verbreitet im Trend zu liegen. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung geht aktuell von einer Trendwende aus, da bundesweit wieder mehr Kinder zur Welt kommen. Gleichwohl wird durch den neuen Trend zu Kindern das Geburtendefizit noch nicht ausgeglichen. Dazu kommt, dass das Land kinderfreundlicher werden muss. Trotz steigender Geburtenzahlen bleiben Familien mit drei oder mehr Kindern die Ausnahme.

Umfragen zur Familie

Auch Umfragen bestätigen, dass es in Deutschland mehr Eheschließungen gibt und auch ein leichter Baby-Boom zu verzeichnen ist. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung spricht vorsichtig von einer Trendwende. Selbst Umfragen unter Jugendlichen belegen neuerdings, dass die Werte wie Ehe und Familie wieder hoch im Kurz stehen. Doch trotz vielseitigem Kinderwunsch zeigt die Realität, dass trotz leichtem Anstieg immer noch weniger Kinder zur Welt kommen als die Umfragen zum Thema Kinderwunsch vermuten lassen. In 2015 wurden demnach 738.000 Kinder geboren. Das Statistische Bundesamt rechnet vor, dass dieser Stand zuletzt vor 15 Jahren auf diesem Niveau lag. Außerdem waren 400.00 Eheschließungen zu verzeichnen, auch hier lag das Niveau vor 15 Jahren ähnlich.

Faktor Frauen

Der neue Trend ist vor allem mit zwei Faktoren zu erklären ist, zum einen durch die Altersstruktur der Frauen und zum anderen durch ihre Lebensplanung. Heute bekommen die Frauen durchschnittlich mehr Kinder, die Werte lagen 2011 bei 1,39 Kindern im Durschnitt und 2014 bei 1,48 Kindern durchschnittlich Auch für 2015 wird ein ähnlicher Wert erwartet. Dazu kommt, dass es mehr Frauen zwischen 25 und 35 Jahren gibt, also der meist typischen Lebensphase für die Mutterschaft. Außerdem heiraten mehr Paare, gleichzeitig sind Kinder häufig ein weiteres Motiv für die Hochzeit.

Grundlagen für die Familie

Experten wie Soziologen gehen davon aus, mit der Elternschaft auch hohe Ansprüche verbunden sind. Viele junge potenzielle Eltern wollen die Ausbildung absolvieren und die Karriere aufbauen. Wichtig ist auch eine ausreichende Wohnung oder ein Haus. Dabei kommt das Problem dazu, dass ab 30 Jahren die Fruchtbarkeit abnimmt und daher die Paare meist dann nur ein oder zwei Kinder bekommen, obwohl sie sich vielleicht zwei oder drei Kinder gewünscht hätten.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

So ist das Thema Vereinbarkeit von Familie und Karriere unverändert aktuell und schwierig. Obwohl die Kinderbetreuung verbessert wurde etwa für Arbeitnehmer im Schichtdienst oder auch mit Blick auf Ferienzeiten, ist die Kinderbetreuung eine Herausforderung. Experten meinen, dass Deutschland hier familienfreundlicher sein könnte. Der Nachbar Frankreich macht es vor, wo es bereits seit Langem große Steuervorteile für Familien und das dritte Kind gibt. So geben sich viele Frauen mit einem Kind zufrieden. Für die Gesellschaft heißt das, dass sie älter und kleiner wird. Dem müssten jedoch die sozialen Sicherungssystem Rechnung tragen.