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Kosten: Damit müssen Eltern bis zum 18. Geburtstag rechnen

von Redaktionsassistenz

Familie zählt das Geld

Kinder sind ein großer Segen, das steht außer Frage. Doch gleichzeitig mit all den Freuden, die uns unsere Kinder schenken, kommen natürlich auch einige Pflichten auf Eltern zu. Ein Aspekt, der Eltern zumindest bis zum 18. Lebensjahr der Kinder und häufig sogar etwas länger begleitet, ist die finanzielle Last der gesamten Erziehung und dem gesamten Drumherum.

Bevor junge Menschen bereit sind, ins Arbeitsleben einzutreten und auf eigenen Beinen zu stehen, muss die Familie und insbesondere eben die Eltern dafür sorgen, dass die Kosten, die in allen Lebensbereichen entstehen, gedeckt sind.

Natürlich machen Eltern das gerne, aber dass die Kindererziehung dadurch eine finanzielle Problemstellung werden kann, ist eine Tatsache. Daher ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen, wie hoch diese Kosten ausfallen können und einen Plan zu erstellen, damit es mit der Finanzierung und Vorsorge klappt.

 

Kindererziehung kostet

Das Leben lässt sich einiges kosten, bei Kindern ist das nun mal nicht anders. Sie müssen essen, brauchen Kleidung, dank ihnen wird eine größere Wohnung notwendig und die Schule und Ausbildung kostet natürlich auch Geld. Für all das und noch mehr müssen Eltern für viele Jahre die Kosten mittragen.

Zwar werden Eltern mit unter anderem Steuervorteilen und Kindergeld vom Staat unterstützt. Diese Hilfen sind zwar wohlverdient und werden gerne angenommen, reichen jedoch bei weitem nicht aus, um alle Ausgaben damit zu decken.

 

Das Kindergeld liegt aktuell bei monatlichen Zahlungen von 204 Euro pro Kind bis zu zwei Kindern, 210 Euro für das dritte und 235 Euro für jedes weitere Kind.

 

Zusätzlich gibt es staatliche Hilfen wie Elterngeld, vorteilhafte Steuerklassen für Eltern und weitere Stützen wie Wohngeld oder BAföG.

Für Familien in Geldnot gibt es natürlich noch weitere Unterstützung vom Sozialstaat, doch verständlicherweise ist es vielen Menschen wichtig, aus eigener Kraft für die Familie sorgen zu können.

Daher bleiben Eltern meistens auf einem großen Teil der Aufwendungen sitzen, was natürlich im Austausch für das Elternglück gerne in Kauf genommen wird. Doch damit die Finanzierung der Familie auch funktioniert, ist neben einem ausreichenden Einkommen eine sparsame Lebensweise und ein guter Plan zur Sicherung der Vorsorge ein Überblick über die zu erwartenden Kosten wichtig.

 

Kosten pro Kind: Mit diesen Aufwendungen müssen Eltern rechnen

Wie viel Geld eine Familie zusätzlich investieren muss, wenn ein Kind hinzukommt, ist äußerst schwer abzuschätzen. Selbst, wenn man eigene Ausgaben stets genau überwacht und einen guten Überblick über eigene Finanzen hat, ist das kein besonders präziser Richtwert für die Kosten eines Kindes.

Denn Kinder haben sehr spezifische Anforderungen und je nach Alter und Lebensphase verändern sich die jeweils größten Kostenpunkte und die monatlichen Gesamtkosten steigen etwas an: Teenager sind verständlicherweise etwas teurer als Kinder im Vorschulalter.

Damit keine Probleme entstehen, mit diesen Kosten Schritt halten zu können, oder um eventuell die Möglichkeiten für einen Zuwachs der Familie abzuwägen, ist eine vorläufige Kostenkalkulation durchaus eine gute Idee.

Da dies aus den genannten Gründen recht schwierig ist, gibt es einige Publikationen, die mit Hilfe von Statistiken und Durchschnittswerten einen Leitfaden für die zu erwartenden Kosten errechnet haben. Einer der wichtigsten Quellen diesbezüglich, die aufgrund ihrer Verlässlichkeit ein guter Anhaltspunkt sein sollte, ist das Statistische Bundesamt.

Der aktuellste Bericht der Behörde für diesen Aspekt der Lebenshaltungskosten stammt aus dem Jahr 2013. Mit einer komplizierten Methodik hat sie sehr spezifische und verlässliche Zahlen kalkulieren können, die jungen Familien als guter Richtwert dienen können. Die Ergebnisse lauten wie folgt:

  • Pro Monat gaben Eltern im Jahr 2013 für ein Einzelkind 660 Euro aus.

  • Bei einem durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen von 4.142 Euro pro Monat sind fast 16 Prozent der Einkünfte für Ausgaben für das Kind reserviert.

  • Davon geht etwa die Hälfte in Aufwendungen für die Grundversorgung wie Essen, Kleidung und Unterkunft.

  • Kinder unter sechs Jahren machen dabei einen niedrigeren Kostenfaktor von 587 Euro monatlich aus.

  • Teenager zwischen zwölf und 18 Jahren hingegen kosten in Deutschland 784 Euro im Monat.

  • Bis zur Volljährigkeit kostet ein einzelnes Kind also etwa 142.500 Euro.

  • Größte Kostenpunkte sind (je nach Alter) mit 116 bis 210 Euro Wohnkosten, mit 94 bis 175 Euro Nahrungsmittel und Getränke und mit 80 bis 112 Euro Kosten für die Freizeitgestaltung.

  • Kosten für das Bildungswesen sind in der jüngsten Altersgruppe aufgrund von Kinderbetreuung deutlich höher als bei Schulkindern.

  • Zwischen alten und neuen Bundesländern gibt es einen spürbaren Unterschied bei den durchschnittlichen monatlichen Ausgaben von etwas unter 10 Prozent.

  • Bei Paaren mit drei Kindern steigen die Ausgaben auf 1.693 Euro, was bedeutet, dass pro Kind 564 Euro ausgegeben werden. Pro Kind fallen die Kosten in größeren Familien also niedriger aus.

  • Eine Familie mit drei Kindern zahlt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres demnach etwa 365.688 Euro.

 

 

Taschenrechner pro Kind

 

Diese Ergebnisse beziehen sich auf Paare mit Kindern. Bei Alleinerziehenden sind tendenziell sowohl die durchschnittlichen Ausgaben, als auch die Nettoeinnahmen pro Kopf etwas niedriger. Im Verhältnis geben alleinerziehende Eltern jedoch einen größeren Anteil ihres Einkommens für die Kinder aus.

Das Statistische Bundesamt prüft regelmäßig auch die Entwicklungen, um festzustellen, wie sich die durchschnittlichen Aufwendungen mit der Zeit verändern. Die Modellrechnung von 2008, also nur fünf Jahre älter als die oben genannten Zahlen, meldete noch 584 Euro pro Monat für ein Kind, was sich auf etwas unter 130.000 Euro bis zum 18. Lebensjahr beläuft.

 

Die Kosten pro Kind steigen schneller als die Inflationsrate

Dieser Anstieg liegt deutlich über der Inflationsrate zwischen diesen Jahren: Die Kindererziehung und der Unterhalt sind in der Praxis also spürbar teurer geworden. Bitte beachten: Bei den angegebenen Zahlen handelt es sich nicht um Mindestkosten, sondern den tatsächlich aufgewendeten Durchschnitt.

Sie geben also weniger einen Richtwert für die Beträge, mit denen man für die Erziehung mindestens rechnen sollte, sondern einen Einblick auf die realistischen Kosten, die Familien in Deutschland für ihr Kind investieren. Das bringt immerhin einen guten Anhaltspunkt dafür, mit welchen Kosten eine mittelständische Familie für ihr Kind rechnen sollte und kann daher beim Aufstellen eines Finanzierungsplans hilfreich sein.

 

Wie klappt die Finanzierung?

Mit einem Kind kommt also in einer jungen Familie ein durchaus spürbarer Kostenpunkt hinzu, bei mehreren Kindern kommen sogar sehr große Geldbeträge zusammen, um sie erfolgreich ins Erwachsenenalter zu bringen.

Daher ist von Beginn an ein Finanzplan ein sehr wichtiger Bestandteil der Familienplanung. Je früher mit der Planung und Vorsorge für die langsam steigenden Kosten begonnen wird, desto einfacher dürfte es fallen, die nötige Summe bereitzustellen.

Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Zum einen kann man Spar- und Investitionsmaßnahmen zum Aufbau des Privatvermögens einleiten, um die Familienkasse aufzubessern. Die Beträge können dann für alle möglichen Zwecke verwendet werden.

Zielgerichteter ist es jedoch, wenn zweckgebundene Sparmaßnahmen genutzt werden, wie etwa spezielle Sparpläne für die Vorsorge in der Familie. Diese haben sowohl spezielle Vorteile, die für die Finanzierung von Kindern hilfreich sind. Außerdem trennt man somit die Töpfe in der Familienkasse, wodurch es wesentlich leichter ist, mit einem guten Budgetplan den Überblick zu behalten.

 

Antrag für das Kindergeld

 

Auch das Sparkonto der Kinder kann frühzeitig mit kleineren Einzahlungen gefüllt werden. So kann man ihnen ab einem bestimmten Alter das Geld zur eigenen Verfügung stellen. Das entlastet dann für kleinere Konsumkäufe die Haushaltskasse und kann ein hilfreiches Werkzeug dabei sein, den Kindern den Umgang mit Geld beizubringen.

 

Kinderfreibetrag und Werbungskosten ausschöpfen

Zusätzlich sollten Eltern und Familien alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um staatliche Unterstützungen für die Kindererziehung zu nutzen. Der Kinderfreibetrag, der von der Lohnsteuer abgezogen werden kann, kann eine große finanzielle Hilfe darstellen: 2.640 Euro Erziehungsfreibetrag und 2.490 Euro pro Elternteil für den sächlichen Kinderfreibetrag können spürbar sein.

Zudem lassen sich Aufwendung für Kinderbetreuung, Ausbildung und Erziehung steuerlich als Werbungskosten absetzen. Bis zu 4.000 Euro lassen sich jährlich damit vom Finanzamt zurückholen. Dieser Betrag wird jedoch als zwei Drittel der tatsächlichen Aufwendungen berechnet, weshalb die Kosten also bei 6.000 Euro im Jahr liegen müssten, um auf diese Rückzahlungssumme zu kommen.

 

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