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Erziehung mit körperlichen Strafen hat jahrelange Auswirkungen

von Newsredaktion

Strafe

Eine Studie aus den USA zeigt, dass erzieherische Maßnahmen in Form körperlicher Züchtigung langfristige Folgen für Kinder und Jugendliche haben können. Demnach können körperliche Bestrafungen auch noch zehn Jahre danach negative Folgen haben.

Folgen körperlicher Strafen

Für Mediziner, Psychologen und Pädagogen sind körperliche Strafen ein viel diskutiertes Thema im Bereich der Erziehung. Übereinstimmend verweisen die Experten auf die negativen Auswirkungen. Auch die American Psychological Association bestätigt diesen Forschungskonsens in einer aktuellen Studie. Zu den typischen körperlichen Strafen gehören Ohrfeigen, Prügel und andere schmerzhafte Mittel. Die Folgen für die Kinder und Jugendlichen können vermehrte Aggression, antisoziales Verhalten, Gewaltbereitschaft und psychische Probleme. In bisherigen Erhebungen wurden vor allem die kurzfristigen Folgen beobachtet. Bei dieser Studie wurden die Teilnehmer über zehn Jahre beobachtet, außerdem wurden auch sozial und wirtschaftlich schwache Familien berücksichtigt.

Familien unterschiedlicher Herkunft  

Die Wissenschaftler verweisen vor allem auf die langfristigen Folgen für die Entwicklung der Kinder, insbesondere bis zur fünften Klasse. Hier fehlen bislang aussagekräftige Langzeitstudien dazu, welche Zusammenhänge zwischen den Erziehungsmethoden der Eltern, dem Temperament und Verhalten der Kinder vor allem in Familien mit unterschiedlicher Herkunft der Eltern oder mit geringen Einkommen bestehen. Für die Studie zogen die Wissenschaftler Daten von 1.840 Müttern und Kindern heran, die an einem früheren Projekt teilgenommen hatten. Die Einkünfte der Mütter lagen häufig nahe der Armutsgrenze und waren europäisch-amerikanischer oder afroamerikanischer Herkunft. Die Kinder waren gleichermaßen Jungen und Mädchen.

Aggressives Verhalten und Reizbarkeit

Wichtig waren Angaben zu den Kindern im Alter von 15 und 25 Monaten sowie zum Zeitpunkt der fünften Klasse. Dazu wurden sowohl die Mütter wie auch die Kinder befragt. Außerdem gab es Hausbesuche in den Familien und Gespräche mit den Lehrkräften. In der Analyse konnten die Wissenschaftler Unterschiede in den europäisch-amerikanischen sowie den afroamerikanischen Familien feststellen. Einige der afroamerikanischen Kinder, die im Alter von 15 Monaten körperliche schwere Strafen erlitten hatten, zeigten später aggressives und kriminelles Verhalten. Auch den europäisch-amerikanischen Kindern zeigte sich, dass sie eher zu Aggressivität und Reizbarkeit neigten, wenn auch die Eltern so reagierten.

Wissenschaftler ergänzen dazu, dass diese Ergebnisse Eltern vor Augen führen, wie sich ihre Erziehungsmethoden auf die Kinder auch noch nach Jahren auswirken und ihre Entwicklung beeinflusst. Eltern sollten daher körperliche Züchtigung vermeiden und den Kindern vermitteln, Gefühle und Verhalten zu kontrollieren und zu beherrschen.

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