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Eltern sollten Kinder nicht anschreien

von Newsredaktion

Anschreien

Die Situation ist in vielen Familien ähnlich. Morgens muss es schnell gehen, die Familie hat es eilig, aber die Kinder trödeln und kommen nicht in die Gänge. Auch nach Ermahnungen geht es nicht schneller voran. Dabei steigt die Wut der Eltern und die Geduld geht verloren. So kommt es häufig vor, dass Eltern die Kinder anschreien. Kurzfristig mag das helfen, doch langfristig schadet das Schreien der Entwicklung der Kinder, so Erziehungsexperten der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

Anschreien ebenso verletzend wie Schläge

Daher ist es für Eltern wichtig, ihren Stress und ihre Wut in entsprechenden Stresssituationen unter Kontrolle zu bekommen. Denn für Kinder ist das Anschreien oft genauso schlimm wie körperliche Gewalt durch Schläge oder ähnliches. In vielen Familien ist es jedoch Alltag, dass die Eltern gegenüber den Kindern laut werden. Dass sie damit die Kinder verletzen, ist vielen Eltern nicht bewusst. Als Spätfolgen können Kinder mitunter Angstzustände oder Depressionen entwickeln. Zu dem Schluss kamen Psychologen der Universität von Pittsburgh bereits vor einigen Jahren in einer Studie. So leidet das Selbstwertgefühl der Kinder erheblich. Sie haben das Gefühl, wertlos, unbrauchbar und nicht gut genug zu sein, bestätigen nun auch die Erziehungsexperten der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

Wut unter Kontrolle

Auch wenn das Anschreien nur gelegentlich vorkommt, kann das Kind Schaden nehmen. Das Gehirn des Kindes befindet sich in der Entwicklung, sodass es besonders anfällig für jede Form von Gewalt ist. Dazu gehören auch verbale Angriffe, so Experten der Harvard Universität. Allerdings Eltern auch nur Menschen und können Stress und Wut schwer kontrollieren. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist jedoch die Wertschätzung und Anleitung der Eltern. Die Kinder entwickeln neue Fähigkeiten, bauen ihr Selbstwertgefühl auf und entwickeln Selbstvertrauen.

Reaktionen in Stresssituationen

In einer typischen Stresssituation sollten Eltern die Wut reflektieren. Oft sind sie müde und angespannt. Dann hilft, kurz durchzuatmen, in sich zu gehen und zu fragen, wo die Wut herkommt. Oft verstehen die Kinder die Reaktion der Eltern nicht. Wichtig ist auch, nicht einfach zurückzuschreien, wenn Kinder auch nach mehreren Ermahnungen bockig reagieren, störrisch sind und widersprechen. Es entsteht ein Teufelskreis aus Geschrei, der nichts bringt, denn die Anweisungen kommen nicht mehr an. Effektiver ist es, Ruhe zu bewahren und den Kontakt zum Kind zu suchen, auch körperlich mit einer sachten, aber bestimmten Berührung am Arm oder ähnliches. So erkennt das Kind, dass die Situation ernst gemeint ist.

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