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Einkommen und der Bildungsstand der Eltern entscheidend fürs Gymnasium

von Redaktion

Geld im Gymnasium

Eine Studie des Ifo-Instituts zeigt, dass Kinder ärmerer Eltern seltener aufs Gymnasium gehen als Kinder aus bessergestellten Familien. Dies führt zu einer Ungleichheit der Bildungschancen und legt die Grundlage für den späteren Karriereweg.

Die Untersuchung basiert auf dem Mikrozensus von 2019 und ergab, dass die Elternhäuser der Kinder ein entscheidender Faktor für den Bildungserfolg sind. Kinder von Eltern ohne Abitur und einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2600 Euro pro Monat besuchen nur zu 21 Prozent ein Gymnasium, während es bei Kindern von Eltern mit Abitur und einem Haushaltsnettoeinkommen von über 5500 Euro pro Monat zu 80 Prozent der Fall ist.

 

Die Ergebnisse der Studie zeigten ein "frappierendes Ausmaß" der Ungleichheit der Bildungschancen in Deutschland, je nachdem, aus welchem familiären Hintergrund ein Kind stammt.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP)

 

Bettina Stark-Watzinger  betonte, dass Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss es in der Schule schwerer hätten und dass das nicht hingenommen werden dürfe. Auch frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass es in Deutschland einen starken Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungschancen gibt.

Die Studie basiert auf Daten des Mikrozensus aus dem Jahr 2019. Konkret wurde der Anteil der Kinder zwischen 10 und 18 Jahren an Gymnasien in Abhängigkeit davon ermittelt, was die Eltern verdienen, ob sie selbst Abitur haben, alleinerziehend sind oder einen Migrationshintergrund haben.

Die Faktoren Migrationshintergrund und alleinerziehend haben den Ergebnissen zufolge weniger Einfluss darauf, ob Kinder aufs Gymnasium gehen. Mehr Einfluss hat demnach, ob die Eltern selbst auch Abitur haben und wie viel Geld im Haushalt zur Verfügung steht.

 

Gymnasium Klassenraum



Die Autoren des "Chancenmonitors" empfehlen angesichts der Ungleichheiten eine gezielte Förderung von Kindern aus "benachteiligten Verhältnissen" schon im frühen Alter. Denkbar wäre ihrer Ansicht nach etwa eine Kita-"Opt-Out-Regelung": Kinder werden automatisch in der Kita angemeldet und Eltern können nur in begründeten Fällen eine Ausnahme beantragen.

Außerdem sprachen sie sich dafür aus, Kinder nicht schon nach der vierten Klasse in weiterführenden Schulen zu trennen, sondern wegen einer "ausgleichenden Wirkung" länger gemeinsam lernen zu lassen, bevor entschieden wird, auf welcher Schule es weitergeht.

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