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Die Angst vor der Geburt bei Männern und Frauen

von Newsredaktion

Geburt

Für die Eltern ist die Geburt zwar ein freudiges Ereignis, doch häufig auch mit Angst und Unsicherheit verbunden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Frauen großen Respekt vor dem Naturereignis Geburt haben und ihre Ängste in Träumen verarbeiten. Berliner Wissenschaftler sind der Frage nachgegangen, wie die Männer damit umgehen.

Hilflose Männer und Versagensangst

An der Charité in Berlin haben sich Wissenschaftler mit den Ängsten der werdenden Väter befasst. Bei 30 Prozent der Männer war vor allem Versagensangst von Bedeutung. Sie hatten die Befürchtung, bei der Geburt nicht helfen zu können und hilflos zu sein. 15 Prozent der Männer hatten Angst, zu stören oder Schwäche zu zeigen und in Ohnmacht zu fallen. Im Rückblick waren die Väter jedoch fast alle froh, bei der Geburt dabei gewesen zu sein, nur wenige Ausnahmen würden künftig lieber auf dem Flur warten.

Bei einer aktuellen Online-Umfrage für t-online.de gaben 25 Prozent der Männer an, vor der Geburt große Angst gehabt zu haben. Etwa 42 Prozent der Männer waren zwar sehr aufgeregt, hatten aber nicht wirklich Angst. 30 Prozent der Männer waren im Vorfeld gelassen.

Gefühl der Nutzlosigkeit

Für die meisten Männer ist das Schlimmste bei der Geburt, dass sie nutzlos sind und den Frauen nicht helfen können. Doch wenn Frauen über Schmerzen klagen, weinen oder schreien, können die Partner eine wichtige Stütze sein und beruhigend und motivierend auf die Partnerin einwirken. Denn den Hebammen bleibt dafür oft kaum Zeit. In Vorbereitungskursen wird den Männern vermittelt, dass die Geburt die Sache der Frau ist, und Hebammen nur im Notfall eingreifen. Das macht den Männern Angst und vermittelt den Eindruck, dass die Frauen im Stich gelassen werden.

Gruppenzwang der Männer

Einige werdende Väter haben auch die Sorge, dass ihre Anwesenheit bei der Geburt das Sexualleben des Paares negativ beeinflusst. Da es jedoch viele Geschwisterkinder gibt, scheint diese Sorge bei den meisten Paaren unbegründet zu sein. Ein weiteres Problem ist aber auch, dass viele Männer in einer Form von Gruppenzwang glauben, dabei sein zu müssen. Sie wollen ihre Angst nicht eingestehen und zugeben, wenn sie nicht dabei sein wollen. Bei Frauen spielt der Kontrollverlust eine wichtige Rolle. Sie sorgen zum einen um den Gesundheitszustand des Kinds, fürchten zum Teil auch, mit dem weiteren Kind das Schicksal herausgefordert zu haben. Das gilt vor allem für Schwangere ab einem gewissen Alter.

Ängste bei Frauen und Männern

Frauen wie Männer haben vor allem Angst vor dem Ungewissen und dem nicht Planbaren. Sie haben Angst, dass das Kind nicht hübsch ist, wobei hier die Natur durch die Hormone dafür sorgt, dass für die Eltern ihr Kind das schönste der Welt ist. Weit verbreitet, aber unbegründet, ist auch die Angst, mit dem Kind alles richtig zu machen, es richtig und vorsichtig genug zu halten und ähnliches. Doch auch hier hilft die Natur, außerdem die Vorbereitung im Schwangerschaftskurs sowie die Unterstützung von Dritten wie Ärzten, Hebammen oder Freunden, Verwandten und Bekannten mit Kinder-Erfahrung.

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