Deutschlands Mütter werden immer älter
von Newsredaktion Familie
Im Jahr 2020 waren Mütter in der Bundesrepublik im Durchschnitt 30,2 Jahre alt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts anlässlich des Muttertags hervor. Damit steigt das Alter weiter an, zehn Jahre zuvor lag es noch bei genau 29 Jahren.
Damit ist klar, Deutschlands Mütter werden immer älter. Geburten sind immer ein großes und wichtiges Ereignis. Dies trifft nicht nur auf die Familie, sondern auch auf die Gesellschaft zu. Schließlich hat auch diese ein großes Interesse an den Zahlen. Sie beeinflussen die Planung für die Kitas, Schulen, Ausbildungs- und Studienplätze. Selbst die Rentensicherheit hängt von der Zahl der in Deutschland geborenen Kinder ab.
Seit 1964 geht es bergab
Veränderungen in der Geburtenstatistik spiegeln sich früher oder später in allen Lebensbereichen der Menschen wider. Diese sind nicht erst seit gestern zu spüren. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Deutschland noch hohe Geburtenraten. Diese Welle erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 1964. Damals kamen 1,36 Millionen Kinder auf die Welt. Nicht umsonst nennt man diese Generation die Babyboomer.
Doch danach ging es bergab. Ein starker Rückgang der Geburtenzahlen folgte, bis schließlich im Jahr 2011 der negative Höhepunkt erreicht war. Damals kamen in Deutschland nur noch 663.000 auf die Welt. Das war damals die niedrigste Zahl an Geburten seit dem Jahr 1946. Seither geht es ein wenig bergauf, 2020 erblicken 773.144 Babys das Licht der Welt.
Die Eltern sind über 30 Jahre alt
Der Anteil der Jungen überwiegt dabei ein wenig. Im Berichtsjahr kamen rund 5 Prozent mehr männliche Babys auf die Welt als weibliche. Die Eltern hatten zu diesem Zeitpunkt bereits beide das Alter von 30 Jahren überschritten. Die Mütter waren im Schnitt 30,2 Jahre alt, die Väter bereits 33,2 Jahre. Rund 1 Prozent der Babys hatte eine Mutter, die jünger als 18 Jahre alt war. Bei rund 3 Prozent waren die Mütter älter als 40 Jahre.
Die deutlich sichtbare Entwicklung beim Alter hat auch Auswirkungen auf die Geburtenrate. Diese liegt derzeit in Deutschland bei 1,53 Kinder pro Frau. Diese ermittelt, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen wird, wenn die Lebensverhältnisse stabil bleiben. Während die Geburtenrate in den Jahren zwischen 2014 und 2016 leicht anstieg, sinkt sie nun schon das vierte Jahr in Folge.
Die Geburtenrate liegt im EU-Durchschnitt
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass diese im Osten Deutschlands etwas niedriger ist als in Westdeutschland. Deutsche Staatsbürgerinnen bekommen im Laufe ihres Lebens gleich viele Kinder wie noch im Vorjahr, doch bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sinkt die Geburtenrate ein wenig.
Diese Entwicklung hebt das Land allerdings nicht von seinen Nachbarn ab. Mit einer Geburtenrate von 1,53 Kindern befindet sich Deutschland genau im EU-Durchschnitt. Das Alter der Mütter liegt bei ihrer ersten Geburt europaweit mit 29,5 Jahren allerdings etwas unter jenem von Deutschland. Italien erreicht mit 31,4 Jahren den Höchstwert, am jüngsten waren die frisch gebackenen Mütter mit 26,4 Jahren in Bulgarien.