Deutschlands Eltern verlieren den Überblick über die Ausgaben ihrer Kinder
von Newsredaktion Familie
Eine neue Studie im Auftrag von Mastercard und pockid zeigt, dass ein Großteil der deutschen Eltern längst den Überblick darüber verloren hat, wofür ihre Kinder Geld ausgeben. Nur noch 21,9 % wissen, was ihr Nachwuchs mit seinem Geld anstellt. Viele Kinder wollen online bezahlen können und nutzen dazu, wenn notwendig, auch gefälschte Daten.
Für jedes Kind ist es wichtig den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen. Schließlich ist eine wirtschaftliche Bildung entscheidend für einen erfolgreichen Start ins Erwachsenenleben. Doch eine neue Untersuchung zeigt, dass Deutschland Eltern die Kontrolle über die Finanzen ihrer Kinder entgleitet. Gerade einmal ein Fünftel der Betroffenen weiß noch, wofür ihre Kinder ihr Geld verwenden.
Jugendliche investieren in Unterhaltung und Freizeit
Damit ist klar, Deutschland Eltern verlieren den Überblick über die Ausgaben ihrer Kinder. Doch eigentlich sollte das Taschengeld die Funktion haben, den Nachwuchs im Umgang mit Geld zu schulen. Doch offenbar klappt das nicht so, wie es erforderlich wäre. Diese Erkenntnis verdanken wir einer getrennten Befragung von Eltern und Kindern.
Diese wurde zuletzt von zwei Meinungsforschungsinstituten durchgeführt. Sie befragten Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, sowie deren Eltern. Ziel war es mehr über das Ausgabeverhalten herauszufinden. Dabei zeigte sich deutlich, dass die Eltern mehr Geld in die Unterhaltung und Freizeit ihrer Kinder investieren, als das Taschengeld abdecken könnte.
35 Euro pro Monat Taschengeld
Das Taschengeld beträgt im Durchschnitt 35 Euro pro Monat. Dieses wird in der Mehrheit (52,7 %) bar ausgezahlt. 21,1 % der Eltern übergeben das Geld digital, 18,4 % nutzen beide Möglichkeiten. Nicht ganz acht % der Eltern gaben an, dass ihr Nachwuchs gar kein Taschengeld erhält.
Doch damit sind die finanziellen Mittel der Kinder und Jugendlichen noch nicht erschöpft. Eine knappe Mehrheit von 54,7 % erhält darüber hinaus auch noch Geld von Verwandten. Etwas mehr als ein Drittel verfügt durch einen Nebenjob über weiteres Einkommen, 17,2 % erhalten eine Ausbildungsvergütung.
Eltern bezahlen Streaming-Dienste zusätzlich
Das Geld, das sie monatlich zur Verfügung haben, investieren die Kinder und Jugendlichen in ihre Hobbys, in die Freizeitgestaltung, Essen und Trinken, Verkehrsmittel und Kleidung. Danach folgen Online-Games, Elektroartikel und das Smartphone. Zusatzkosten, wie Streaming-Dienste, In-App-Käufe werden mehrheitlich von ihren Eltern übernommen. Immerhin nutzt der Nachwuchs im Schnitt 4,7 Online-Dienste. Mehr als 70 % der Eltern bezahlen diese Kosten vollständig.
Nur etwas mehr als ein Viertel der Eltern spricht mit seinen Kindern über die monatlichen Ausgaben und versucht diese im richtigen Umgang mit Geld vertraut zu machen. Damit riskieren sie, dass die nächste Generation kein Gespür für Fixkosten bekommt. Interessant dabei ist, dass viele Eltern bei der Befragung angaben einen genauen Überblick über die Ausgaben ihrer Kinder zu haben. Die Interviews mit den Kindern zeigten jedoch ein völlig anderes Bild.
Kinder informieren sich über Social Media
Zwar ist es fast 98 % der Eltern wichtig, dass ihre Kinder den Umgang mit Geld lernen, doch gleichzeitig erlauben nur knapp 43 % der Befragten, dass diese Geldtransaktionen online vornehmen. Das führt dazu, dass 70 % zumindest einmal im Monat darum bitten, online Geld zu überweisen. Diese Diskrepanz führt dazu, dass immerhin ein Drittel der Jugendlichen einmal falsche Daten bei einem Online-Bezahldienst genutzt hat.
Die fehlende Unterstützung der Eltern bringt Kinder dazu vor allem Social Media zu nutzen, um sich über Finanzen zu informieren. Die Studie wurde im Juli 2021 durchgeführt. Daran teilgenommen haben 1006 Eltern und 5.584 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.