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Deutsche Kinder sind zu träge

von Newsredaktion

Bewegung

Zwar bewegen sich die Kinder hierzulande insgesamt etwas mehr, dennoch gibt es viele Fälle von motorischen Auffälligkeiten. Wichtig dabei wäre das Spielen im Freien, das durch Vereinssport und Sportunterricht in den Schulen nicht kompensiert werden kann. Das ist das Ergebnis der Forscher vom Karlsruher KIT.

Probleme bei der Motorik

Neue Studien des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am KIT zeigen, dass sich die Kinder zwar mehr bewegen und mehr Sport machen, dennoch häufig unter Problemen der Motorik leiden. Außerdem geht die Zahl der übergewichtigen Grundschüler nur leicht zurück. Die Wissenschaftler arbeiteten dazu mit den Ergebnissen einer Langzeitstudie mit dem Namen Motorik-Modul, die zwischen 2003 und 2006 sowie zwischen 2009 und 2012 etwa 5.000 Schüler untersuchten. Die Kinder und Jugendlichen zwischen vier und siebzehn Jahre mussten dazu etwa Sportübungen wie Liegestütze zeigen, aber auch springen, hüpfen und rückwärts laufen. Das Ergebnis: etwa 35 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind nicht in der Lage, drei Schritte oder mehr rückwärts auf einem dünnen Balken zu gehen.

Draußen spielen, nicht nur Vereinssport

Die Wissenschaftler betonen, dass die Gesellschaft zwar insgesamt sportlicher geworden sei, dennoch ist der Bewegungsmangel und Probleme bei der Motorik nach wie vor ein schwerwiegendes Problem. Zum Thema soll in Karlsruhe in den nächsten Tagen auch ein Fachkongress beraten. Die Wissenschaftler verweisen auf das große Angebot an Sportvereinen, Fitness-Studios oder Schulunterricht, doch es fehlt am freien Spielen und Toben, es fehlt am so genannten unorganisierten Sport, also das Spielen auf dem Feld oder im Wald oder das Kicken auf der Straße. Positiv zu bewerten sind vor allem die Ganztagsschulen, die ein breites Sportangebot machen können. Experten wie Orthopäden verweisen auch darauf, dass organisierter Sport auch zu einseitigen Bewegungen und Belastungen führen kann.

Frühforderung auch bei Bewegung und Motorik

Für die Experten wäre es daher wichtig, für die Kinder in Schule und Kindergarten ausreichend Pausen und Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen. Außerdem müsse es bei der Frühförderung der Kinder nicht nur um intellektuelle Fähigkeiten wie Mathe und Sprachen gehen, sondern auch um Körper, Gesundheit, Bewegung und Motorik.

 

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