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Chinesisch-Unterricht für Kinder sinnvoll?

von Newsredaktion

Chinesisch

China spielt zunehmend eine wichtige Rolle, vor allem in der Wirtschaft. Daher bieten immer mehr Gymnasien in Deutschland Chinesisch als Fremdsprache an. Häufig ist die Sprache als Teil der Abiturprüfungen möglich. Bisher galt das Klischee, dass vor allem hochbegabte Kinder und Kinder besonders ehrgeiziger Eltern Chinesisch lernen. Das stimmt so nicht mehr ganz.

Chinesisch als Nischenfach

Für Europäer ist Chinesisch oder Mandarin mit seinen zahllosen Schriftzeichen eine sehr anspruchsvolle Sprache. Zudem wird Chinesisch am häufigsten auf der Welt gesprochen, für 1,3 Milliarden Menschen ist Chinesisch Muttersprache. Dennoch bieten nur wenige deutsche Schulen Chinesisch an, entweder als AG oder als reguläres sprachliches Schulfach. Derzeit lernen etwa 7,3 Millionen deutsche Schüler Englisch, etwa 1,5 Millionen Schüler Französisch. Im Vergleich gibt es knapp 700.000 Schüler, die Latein-Vokabeln pauken, gut 400.000 Schüler lernen Spanisch. Nur etwa 10.000 Schüler lernen dagegen Chinesisch.

Wachsendes Interesse

Gleichwohl nimmt das Interesse an der asiatischen Kultur im Allgemeinen und an Chinesisch im Speziellen weiter zu. Im Jahr 2011 gab es Chinesisch-Unterricht an etwa 64 Schulen bundesweit, heute sind es etwa 75. Die meisten der Schulen davon sind in Nordrhein-Westfalen angesiedelt, mitgerechnet wurden jedoch nicht die Schulen, die Chinesisch bereits als AG anbieten. Auch die Kultusministerkonferenz und das Auswärtige Amt, aber auch das chinesische Bildungsministerium beabsichtigen, mehr Schüleraustauschprogramme zu fördern und den Chinesisch-Unterricht in deutschen Schulen auszubauen. So kommen vermehrt angehende Deutschlehrer aus China nach Deutschland.

Abschlüsse an Hochschulen

Ein ähnlicher Trend ist auch an den Hochschulen zu beobachten. War es bisher nicht möglich, einen Abschluss in Chinesisch zu machen. Inzwischen bieten einige Universitäten Chinesisch als Lehramtsstudiengang an, z. B. Göttingen oder Tübingen. Die ersten Absolventen sollen 2017 ihren Abschluss in der Tasche haben. Das könnte auch die die Schulen weiter ermutigen, die Absolventen als Lehrkräfte anzustellen und noch häufiger als bisher Chinesisch-Unterricht anbieten.

Chinesisch, Sprache der Zukunft?

Viele Experten, aber auch viele Schüler und Eltern sehen Chinesisch als Sprache der Zukunft, vor allem für den Bereich Wirtschaft. Dabei ist richtig, dass sich vor allem sehr motivierte, aufgeschlossene Kinder für Chinesisch entscheiden, denn sie zeigen auch Interesse an der asiatischen bzw. speziell chinesischen Kultur. Gleichwohl wird Chinesisch wohl nicht den Stellenwert anderer europäischer Sprachen oder zu den klassischen alten Sprachen wie Latein oder Altgriechisch erreichen. Zudem sind die speziellen Betonungen, die Aussprache und die Schriftzeichen im Chinesischen ungewohnt.

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