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Berufsgruppen und die Anzahl der Kinder

von Newsredaktion

Kinder

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat herausgefunden, in welchen Berufsgruppen Frauen und Männer die wenigsten und die meisten Kinder haben. Darunter gehören Berufsgruppen wie Lehrer an Hochschulen, Bäcker, Friseure oder Reinigungskräfte.

Stand der Qualifikation

 Für diese Erhebung hat das Institut gemeinsam mit der FAZ über 20.000 Frauen aus diversen Berufsgruppen befragt. Das Ergebnis zeigt, dass vor allem Reinigungskräfte im Durchschnitt die meisten Kinder haben. Reinigungskräfte haben durchschnittlich 2,18 Kinder. Danach folgen Hauswirtschaftlerinnen und Stapelfahrer. Für die Experten bietet die Auswertung kaum eine Überraschung. Denn es gibt unterschiedliche Gründe, warum bestimmte Berufsgruppen kinderreich sind oder nicht. Das Beispiel der Reinigungskräfte etwa zeigt, dass hier vor allem viele Frauen im Niedriglohnbereich oder Frauen mit Migrationshintergrund arbeiten, die schlecht qualifiziert sind. Dabei geht es nicht um das Vorurteil, Akademikerinnen bekommen wenige Kinder, Niedrigqualifiziert viele. Denn es spielt auch eine Rolle, ob ein Mann oder eine Frau in dem Beruf arbeitet. Bei den Männern mit einem niedrigen Bildungsstandard etwa ist es umgekehrt. Sie haben wenige Kinder. Frauen mit niedriger Bildung bekommen oft in jungen Jahren das erste Kind, sodass Zeit für mehr Kinder bleibt. Bei den Akademikerinnen ist es so, dass das erste Kind erst relativ spät kommt.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Männer ohne Bildung finden häufig keine Frau und haben daher auch keine Kinder. Männer mit einem Hochschulabschluss dagegen haben häufiger eine Partnerin und damit auch häufiger Kinder. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stieg die Geburtenrate insgesamt auf 1,5 Kinder im Durchschnitt. Ob und wie viele Kinder Frauen bekommen, hängt auch damit zusammen, wie gut sie nach der Geburt wieder in den Beruf einsteigen können. Viele Mütter arbeiten in Teilzeit. Vor allem familienfreundliche Arbeitszeiten erleichtern den Frauen branchenübergreifend die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem spielt eine Rolle, ob Fachwissen notwendig ist und ob man schnell wieder im Beruf einsteigen kann, ohne dass umfangreiche Fortbildungen notwendig sind.

Familienplanung schwierig

Bäcker zum Beispiel haben wenige Kinder im Durchschnitt. Es handelt sich um einen männlich dominierten Beruf, dazu kommen eine schlechte Bezahlung und familienunfreundliche Arbeitszeiten. Umgekehrt sieht es bei Vorständen und Geschäftsführern aus. Sie haben relativ viele Kinder. Hier spielen hohe Einkommen und gute Möglichkeiten der Kinderbetreuung mit Angestellten wie Kindermädchen eine wichtige Rolle. Bei den Hochschullehrern etwa spielt die berufliche Unsicherheit eine wichtige Rolle. Junge Akademiker bekommen häufig befristete Verträge und können so keine Familienplanung angehen, und dass, obwohl sie hoch qualifiziert sind und ein großes Prestige genießen.

 

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