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Beruf und Erziehung: Eine große Herausforderung für Mütter

von News

Berufstätige Mütter

Foto: SalihUcar / pixelio.de

 

Berufstätige Mütter bekommen wenig Unterstützung im Alltag

Die Realität sieht häufig anders aus. Mütter, die nach der Babypause in den Beruf zurückkehren möchten, haben einen schweren Stand. Das Grundproblem: Es gibt nur sehr wenige Teilzeitstellen oder Jobs, in denen flexible Arbeitszeitmodelle möglich sind. Wer 30 bis 40 Stunden pro Woche arbeiten möchte, steht zudem vor dem Problem, eine passende Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs zu finden. Die meisten Kindertageseinrichtungen haben nicht länger als 17.00 Uhr geöffnet - ein normaler Arbeitstag dauert eben so lange.

Hinzu kommt, dass Kinderbetreuung eine große finanzielle Belastung darstellen kann. Gerade in Familien, in denen beide Eltern Geringverdiener sind, lohnt es sich häufig für Mütter nicht, arbeiten zu gehen. Ein Krippenplatz kann je nach Bundesland und Kita-Träger bis zu 500 Euro monatlich kosten. Selbst wenn ein bezahlbarer Betreuungsplatz gefunden ist, stehen Mütter enorm unter Druck. Wird das Kind krank, müssen sie zu Hause bleiben. Nicht jeder Vorgesetzte hat dafür Verständnis und nicht selten sind es auch die Kollegen, die wenig Toleranz zeigen, wenn die Arbeit liegen bleibt und Überstunden anstehen.

Organisationstalent und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle sind gefragt

Um den Alltag mit Job und Kind erfolgreich zu managen, brauchen Mütter Organisationstalent und sollten immer einen „Plan B“ in petto haben. Grundsätzlich ist es sinnvoll, den Chef schon vor der Schwangerschaft auf mögliche Arbeitszeitmodelle nach der Elternzeit anzusprechen. So kann das jeweilige Unternehmen ökonomischer planen.

Inzwischen gibt es viele Arbeitgeber, die qualifizierte Fachkräfte für sich gewinnen, indem sie mit einer flexiblen und familienfreundlichen Firmenphilosophie werben. Es kann sich daher lohnen, auf die Suche nach einem solchen Arbeitsplatz zu gehen, damit Berufstätigkeit und Familienleben erfolgreich vereinbart werden können und ein stressfreier Alltag kein Wunschdenken bleibt.

Väter könnten weniger arbeiten, um ihre Partnerin zu entlasten und mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Das funktioniert beispielsweise durch Job-Sharing oder die Möglichkeit, von zu Hause aus arbeiten zu können. Große Unternehmen bieten ihren Mitarbeiten zudem häufiger die Möglichkeit an, ihre Kinder in betriebseigenen Betreuungseinrichtungen unterzubringen. Der Vormittag verläuft stressfreier, wenn Mütter nicht vor Arbeitsbeginn einen langen Weg zum Kindergarten inklusive Verkehrsbehinderungen einplanen müssen.

Frauen im Beruf müssen Kompromisse eingehen

Es ist zu hoffen, dass Politik und Unternehmen in Zukunft mehr tun, um Frauen (und auch Männern) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Es besteht schließlich ein allseitiges Interesse daran, dass gut ausgebildete Frauen wieder in den Beruf einsteigen.

Noch aber müssen Mütter viele Kompromisse eingehen, wenn sie Kind und Job gleichermaßen gerecht werden möchten. Wichtig sind vor allem Organisationstalent, ein gutes Zeitmanagement, genaue Absprachen und hilfsbereite Freunde oder Verwandte.

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