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Beeinflusst Jodmangel die Intelligenz von Kindern?

von Newsredaktion

Jod

Wissenschaftler warnen derzeit, dass der weit verbreitete Jodmangel die Intelligenz der Kinder verringern kann. Es besteht dabei die Befürchtung, dass etwa 50 Prozent der Neugeborenen in Europa betroffen sein könnten, weil Jodmangel die Gehirnentwicklung beeinträchtigt.

Warum Jod wichtig ist

Jod ist ein Mikronährstoff, der sehr wichtig für die Entwicklung der Intelligenz von Kindern und Jugendlichen ist. In der aktuellen Krakauer Erklärung zu Jod fordern die Wissenschaftler Entscheidungsträger in Europa auf, Maßnahmen gegen den Jodmangel zu ergreifen. Wissenschaftler aus 27 EU-Ländern haben im April 2018 in Krakau ihre Forschungsergebnisse zusammengetragen.

Sorgen der Wissenschaftler

So muss man wissen, dass das Trinkwasser wichtiger Lieferant für Jod ist. Jod wird unter anderem für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt. Die Botenstoffe regulieren den Stoffwechsel, fördern das Wachstum und die geistige Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen. So haben Schwangere einen erhöhten Jod-Bedarf, der nicht über die normale Ernährung abgedeckt werden kann. Die Wissenschaftler sind besorgt, weil bereits ein geringfügiger Jodmangel den Intelligenzquotienten des Kindes beeinträchtigen kann. Obwohl Jod so eine große Bedeutung hat, wissen viele Mütter nicht um das Risiko und die Folgen von Jodmangel.

Folgen von Jodmangel

Obwohl es in einigen Ländern Programme gibt, Trinkwasser mit Jod anzureichern, besteht bei etwa der Hälfte der Kinder ein bedenklicher Jodmangel. In der Folge können die Kinder ihr kognitives Entwicklungspotenzial nicht ausschöpfen. Das kann unter Umständen auch zu Lernschwierigkeiten in der Schule führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass ein niedriger IQ-Wert bei einem Teil der Bevölkerung bereits die Wirtschaftsleistung einer ganzen Nation beeinträchtigen könnte. Abgesehen von der Gehirnentwicklung hat Jodmangel verschiedene Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Obwohl die Auswirkungen bekannt sind, scheuen sich viele Politiker vor Maßnahmen gegen Jodmangel und geeigneten Präventionsprogrammen.  So sind jodierte Lebensmittel eine kosteneffiziente und etablierte Maßnahme gegen den Jodmangel. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert seit längerem strengere und regelmäßigere Kontrollen. Lediglich acht Ländern der EU erfüllen die Mindestanforderungen.

Ergebnisse der Wissenschaftler werden ignoriert

So sind die Wissenschaftler vor allem besorgt über die Ignoranz und das Desinteresse der politischen Entscheidungsträger. Sie fordern mit Nachdruck, wirksame Strategien in ganz Europa umzusetzen.

Dazu gehören etwa einheitliche Präventionsmaßnahmen von Verantwortlichen in Industrie, Handel und Politik, um etwa einen freien Handel mit jod-angereicherten Lebensmitteln zu fördern. Die nationalen Regierungen wären in der Pflicht bezüglich der einheitlichen Kontrolle und Überwachung und der Unterstützung von präventiven Maßnahmen.

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