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Babys schreien unterschiedlich

von Newsredaktion

Schreien

Offenbar schreien Babys in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedlich häufig und unterschiedlich stark. Zudem Schluss kommt ein Vergleich an der Universität Warwick in Großbritannien.

Unterschiede in verschiedenen Ländern

Die britischen Forscher haben dazu Daten von etwa 9.000 Säuglingen zusammengetragen. Das Ergebnis zeigt: In den Ländern Großbritannien, Kanada, Italien und den Niederlanden schreien die Babys offenbar besonders häufig. Am wenigsten schreiben Babys in Dänemark, Deutschland und Japan. Die Wissenschaftler haben errechnet, dass Babys im Durchschnitt zwei Stunden am Tag schreien. Dies steigert sich bis zum Alter von sechs Wochen, danach nimmt das Schreien auch wieder ab. Mit diesen Erkenntnissen wollen die Wissenschaftler neue Richtwerte ermitteln, wie viel Schreien im normalen Bereich liegt und ab welchem Zeitrahmen Anlass zur Sorge besteht. Die Unterschiede in den einzelnen Ländern führen die Forscher auf genetische Bedingungen zurück, aber auch auf die unterschiedlichen Erfahrungen der Mütter während der Schwangerschaft. Dazu kommen allgemeine kulturelle Unterschiede. So haben die Wissenschaftler festgestellt, dass die Eltern in Dänemark mehr Körperkontakt pflegen, und dass deutsche Eltern die Kinder länger liegen lassen, wenn sie schreien.

Einfluss auf das Schreien

Einen weiteren Faktor sehen die Wissenschaftler aber auch in den unterschiedlichen Regelungen zum Mutterschutz in den untersuchten Industrienationen. So spielt der Stress-Faktor bei der Betreuung für die Mütter eine wichtige Rolle. Auch die Art der Fütterung könnte das Schreien beeinflussen. Kinder, die die Flasche bekommen, wachen in der Nacht seltener auf im Vergleich zu Babys, die gestillt werden. Dadurch schreien die Flaschen-Kinder weniger. Kinder von ruhigen, entspannten Kindern schreien ebenso seltener. Eltern sollten auf jeden Fall wissen, dass 40 Prozent des Schreiens der Kinder in den ersten Monaten normal sind und dabei das Kind kaum zu beruhigen ist. Eltern müssten sich dann keine Sorgen machen, dass sie etwas falsch machen oder mit dem Kind etwas nicht stimmt.

Kulturelle Zusammenhänge und Aufklärung

Für die Studie haben die Forscher von früheren Untersuchungen herangezogen. Dabei war über das Schreien genau Tagebuch geführt worden. Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität geben dabei jedoch zu bedenken, dass die Methodik der Tagebücher stark variieren kann und zudem der kulturelle Zusammenhang nicht unterschätzt werden dürfte, da Eltern immer anders mit dem Schreien umgehen. Kritisiert wird, dass Eltern nicht auf das Schreien der vorbereitet werden, etwa im Geburtsvorbereitungskurs. So könnten viele Eltern nicht einschätzen, was normal ist und was nicht.

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