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Babys & Neugeborene: Wie viel Hautpflege ist richtig?

von Redaktion

Babyhaut

Sie ist weich, zart und besonders straff – was gemeinhin mit der jungen Haut von Babys assoziiert wird, sind vor allem positive Eigenschaften. Kein Wunder also, dass Eltern die Haut ihres Neugeborenen als etwas sehr Schützenswertes wahrnehmen und es dabei häufig sogar etwas zu gut meinen. Dass Babyhaut aber tatsächlich nach besonderer Aufmerksamkeit bei der Pflege verlangt, hat einfache Gründe: Vor allem in den ersten Monaten nach der Geburt werden wichtige Hautfunktionen erst allmählich aufgebaut, wodurch die Haut selbst wesentlich anfälliger für Reize und Umwelteinflüsse ist.

 

Wieso benötigt Babyhaut besondere Pflege?

In folgenden Punkten unterscheidet sich Babyhaut besonders von der Haut von Erwachsenen:

 

  • Die Haut ist bis zu zehnmal dünner, wodurch sie weniger Schutz bietet und gleichzeitig zu einem stärkeren Feuchtigkeitsverlust neigt. Verantwortlich dafür ist vor allem die dünne Oberhaut. Ein weiterer Effekt: Bei Babys kann bereits leichte Reibung zu Blasen auf der Haut führen.

  • Babyhaut produziert zunächst nur sehr wenig Melanin. Das bedeutet, dass der natürliche Sonnenschutz erst mit der Zeit richtig aufgebaut wird und Babys dementsprechend sehr anfällig für UV-Strahlung sind.

  • Auch die Produktion von Talg (= Hautfette) läuft zunächst nur in sehr geringer Menge. Die Haut ist dadurch wesentlich empfindlicher und neigt zur Austrocknung. Nach der Geburt hilft die sogenannte “Käseschmiere” deshalb dabei, die Babyhaut vor Trockenheit, Wärmeverlust und Infektionen zu schützen.

  • Neben den Talgdrüsen halten sich auch die Schweißdrüsen in der ersten Zeit des Lebens noch zurück. Da Schweiß den Körper kühlt, neigen insbesondere Neugeborene dazu, leichter zu überhitzen. Eine wichtige Info für die Eltern, die gerne dazu neigen, ihr Baby in ein paar Klamotten-Schichten zu viel einzupacken.

 

Die Kombination aus diesen Punkten hat zur Folge, dass die Haut von Babys nicht nur sehr empfindlich ist, sondern auch verstärkt zu Unreinheiten neigt. Bei ca. 20 % von ihnen tritt beispielsweise die sogenannte Neugeborenen-Akne auf. Bei dieser besonderen Form der Akne tritt im Alter von vier bis zehn Monaten ein Ausschlag im Gesicht und am Hals auf. Die gute Nachricht: Die Neugeborenen-Akne heilt in der Regel ganz von selbst wieder ab.

 

 

Tipps für die Hautpflege bei Neugeborenen & Babys

 

Babyhaut ist besonders empfindlich und hat dadurch auch spezielle Ansprüche. Die Frage, die sich zwangsläufig stellt: Welche Pflege ist die richtige – und wie viel ist dann doch zu viel des Guten? Ein paar grundlegende Tipps:

 

Baden

Auch wenn man online viele unterschiedliche Informationen dazu liest – Experten raten dazu, Neugeborene und Babys nur jeden zweiten Tag bzw. zwei- bis dreimal Mal pro Woche zu baden. Fünf bis zehn Minuten bei 38 - 40 Grad sind dabei optimal. Bei Neugeborenen reicht zudem reines Wasser aus – für “ältere” Babys empfiehlt sich eine pH-neutrale Waschlotion ohne Farb-, Konservierungs- und Parfümstoffe. Seifen sind aufgrund ihres hohen pH-Werts nicht für so junge Haut geeignet. Beim Abtrocknen sollte besser vorsichtig abgetupft statt abgerubbelt werden, da die dünne Haut andernfalls sehr empfindlich reagieren kann.

 

Sonnenschutz

Dass Babys zunächst so gut wie keinen natürlichen Sonnenschutz haben, kam bereits zur Sprache. Umso wichtiger ist es, hier richtig nachzuhelfen. Das bedeutet, dass auch an bewölkten Tagen ein für Babys geeignetes Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von 50 oder höher aufgetragen werden sollte. Was dabei gerne vergessen wird: Da auf dem Kopf nur wenig Haare sind, können diese auch nicht vor Verbrennungen schützen. Auch hier ist das gründliche Eincremen und eine zusätzliche Kopfbedeckung als Sonnenschutz wichtig.

 

Eincremen

Nicht nur zum Schutz vor der Sonne, sondern auch gegen die harten Bedingungen im Winter spielt das Eincremen von Babyhaut eine wichtige Rolle. Zusätzlich zum Sonnenschutz ist es dabei sinnvoll, auf eine reichhaltige Creme mit beruhigenden und entzündungshemmenden Stoffen zu setzen. Beispiele dafür sind unter anderem Vitamin E und Kamille, da sie die Haut gut schützen und zusätzlich die Barrierefunktion stärken. Bei leichten Rötungen im Winter kann Panthenol helfen.

 

Windelbereich

Urin & Co. können die junge Haut enorm reizen. Um sie zu schützen und auch Problemen wie Windeldermatitis vorzubeugen, sollte die Haut im Windelbereich beim Wechseln mit lauwarmem Wasser gereinigt und gründlich abgetrocknet werden. Als Ergänzung empfiehlt sich eine spezielle Hautschutzcreme für Neugeborenen.

 

Pflegeprodukte

Das Problem an vielen Hautpflege-Produkten, die für Babys hergestellt und auch so beworben werden: Es fallen zwar häufig Begriffe wie “besonders schonen” – ein Blick auf die Inhaltsstoffe spricht jedoch eine andere Sprache. Sich hier zurechtzufinden, erfordert anfangs etwas Recherchearbeit, zahlt sich letztendlich aber aus. Glücklicherweise gibt es mittlerweile online eine ganze Reihe von Übersichten, die gefährliche oder allergieauslösende Stoffe listen. Zu den häufigsten Inhaltsstoffen, die für sehr junge Haut zum Problem werden können, gehören unter anderem Alkohole, Parfüms, Emulgatoren, Konservierungsmittel und Olivenöl.

 

Bild-Quelle: pexels.com / Laura Garcia

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