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Autistische Kinder können Gesichtsausdrücke schwer interpretieren

von Newsredaktion

Mimik

Wissenschaftler aus dem englischen Bristol haben herausgefunden, dass autistische Kinder und Jugendliche große Schwierigkeiten damit haben, die sechs grundlegenden Gesichtsausdrücke unterschiedlicher Intensität zu erkennen und zu unterscheiden. In Untersuchungen wurden die Probleme mit dieser Aufgabe für die Kinder und Jugendlichen deutlich.

Unterschiedliche Mimik

Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler mit über 60 Kindern mit Autismus und etwa die gleiche Anzahl Kindern ohne Diagnose Autismus einen Online-Test zur Unterscheidung und Erkennung von Emotionen durchgeführt. Die Teilnehmer zwischen 6 und 16 Jahren haben sich dazu Bilder von Menschen mit glücklichen, traurigen, wütenden, überraschten angewiderten oder erschrockenen Gesichtsausdrücken angesehen. Die Kinder und Jugendlichen mussten dann beschreiben, was sie sehen. Auf einigen Bildern waren die Gefühle übertrieben dargestellt und damit auch etwas leichter zu deuten. Auf anderen Bildern wurden die Emotionen jedoch nur angedeutet. Damit ist das Erkennen der jeweiligen Gefühlslage des Gegenübers viel schwieriger, wenn die Emotion nur angedeutet wird. Dennoch ist das im Alltag meist der Fall.

Probleme der Kinder mit Autismus

Die Studie ergab, dass die jungen Teilnehmer mit der Diagnose Autismus größere Schwierigkeiten damit hatten, die verschiedenen Emotionen und Gesichtsausdrücke zu differenzieren und die Mimik zu lesen. Allerdings machten sie ähnliche Fehler als die jungen Teilnehmer ohne Autismus. Die Kinder und Jugendlichen verwechselten zum Beispiel häufig die Gefühle Angst und Überraschung sowie Ekel und Zorn. Große Unterschiede in den Ergebnissen gab es vor allem bei Gesichtern mit sehr starken Gefühlen.

Training zum Unterscheiden der Mimik

Die Wissenschaftler der Universität Bristol erklärten dazu, dass die Untersuchung einen deutlichen Beleg dafür liefert, welche Schwierigkeiten die Patienten mit Autismus haben, Emotionen zu deuten. Die Erkenntnis kann dabei helfen, die Kinder und Jugendlichen mit Autismus noch besser zu fördern und zu schulen, die Gefühlsausdrücke zu unterscheiden. Das führt dazu, dass die Kinder ihre Sozialkompetenz verbessern und soziale Situationen besser zu bestehen sind. Dazu hat das Team der Wissenschaftler eine App für iPad entwickelt, die die Patienten im Training unterstützen soll. Darin enthalten sind sowohl Gesichtsausdrücke mit sehr starken Emotionen als auch nur geringfügig angedeutete Mimik.

 

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