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Außergewöhnlich: Kind mit drei Eltern

von Newsredaktion

Gene

Die Nachricht gleicht einer Sensation, oder einem Tabubruch, je nach Ansichtssache. In Mexiko wurde ein Kind geboren, das genetisch drei Elternteile hat. Der Junge aus Jordanien hat demnach offenbar eine genetische Mutter und einen genetischen Vater wie jedes andere Kind auch, zusätzlich aber auch eine weitere Frau als Mutter. Wie im britischen Fachmagazin New Scientist berichtet wurde, wurde durch die Geburt offenbar die menschliche Keimbahn künstlich verändert.

Spektakuläre Methode der künstlichen Befruchtung

So hat in Mexiko das Ärzteteam aus News York offenbar eine neue Methode der künstlichen Befruchtung angewendet. In erster Linie soll diese der Vermeidung von Krankheiten der Mitochondrien. Dabei handelt es sich um Zellbestandteile mit einer eigenen Erbsubstanz, die in den Körperzellen für die Energieversorgung verantwortlich sind. Wenn das Mitochondrien-Erbgut beschädigt wird, können schwere Erkrankungen die Folge sein. Das Erbgut wird mit Schädigung an die nächste Generation weitergegeben und somit auch dem Kind eine mögliche Erbkrankheit vererbt. Im konkreten Fall hatte die Mutter des Kindes zwei anderen Kindern das Leigh-Syndrom vererbt, die an der schweren Erkrankung verstarben. Der nun zuletzt geborene Junge ist jedoch offenbar gesund.

Transfer der Gene

In diesem Fall musste der Zellkern der Mutter in ein kernloses Spender-Ei transferiert werden. Dieses wurde schließlich befruchtet. Damit haben die Ärzte sowohl die Erbinformation der Eltern mit dem Ei-Plasma und den Mitochondrien der Spenderin kombiniert. Aus diesem Grund kann man von einem Kind mit drei Eltern sprechen. Dieses Verfahren ist bisher in den USA noch nicht zugelassen, allerdings seit 2015 in Großbritannien erlaubt.

Ethische Fragen

Bleibt die ethische Frage dieses umstrittenen Eingriffs. Ist das Verfahren heikel? Medizinisch oder biologisch gibt es kaum Risiken. Das Erbgut der Mitochondrien ist überschaubar, denn die Gene dienen lediglich der Zellatmung. Dennoch wäre möglich, dass andere Stoffe im Spender-Ei die Entwicklung des Kindes beeinflussen. Dies könnte die Entwicklungsschritte des Embryos kontrollieren. Man kann tatsächlich sagen, dass es einen Menschen wie diesen Jungen noch nie zuvor gegeben hat. Der Junge kann die Mitochondrien der Mutter nicht an mögliche eigene Kinder weitergeben. Dieser Eingriff ist im Grunde nämlich nichts anderes als die Behandlung einer schweren Krankheit und keine Veränderung des Erbguts. Die eigentlichen Gene der Drei-Eltern-Kinder bleiben unangetastet und unverändert, allerdings können so schreckliche Erkrankungen, die mit Sicherheit tödlich verlaufen, verhindert werden.

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