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Arme Kinder bereits vor dem Schulstart benachteiligt

von Newsredaktion

Kinder

Bevor es für die Kinder mit der Schule losgeht, steht immer die Schuleingangsuntersuchung an. Mit verschiedenen Tests werden die Fähigkeiten der Kinder überprüft. So zeigt sich, wie weit die Kinder in Sachen Motorik, Sprachentwicklung, Konzentration und Merkfähigkeit sind. Leider zeigen sich dabei auch die schlechten Chancen armer Kinder. Daher fordern Experten jetzt soziale Durchmischung und eine individuelle Förderung.

Tests der Schuleingangsuntersuchung

Der Schularzt führt die jährliche Schuleingangsuntersuchung durch, sie findet bundesweit statt. Für viele Kinder ist der erste wichtige Test im Leben. Hier werden etwa Größe und Gewicht gemessen, die Kinder müssen Farben erkennen, geometrische Figuren nachzeichnen und eine menschliche Figur malen. Zudem müssen die Kinder auf einem Bein hüpfen, die Zahlen auf einem Würfel korrekt erkennen und verschiedene Sätze nachsprechen. Außerdem gilt es, eine Bildergeschichte in die richtige Reihenfolge zu bringen. So kann der Arzt entscheiden, ob das Kind fit für die Schule ist.

Anregungen und Förderung fehlen

Dabei gibt es einen kleinen Schönheitsfehler. Wenn Kinder möglichst lange in einer Kita sind, wenig fernsieht und ein stabiles soziales Umfeld erhält, schneiden sie besonders gut ab. Somit haben Kinder, die finanziell abgesichert, behütet aufwachsen und gefördert werden, bessere Bildungschancen. Kinder aus sozial schwachen Familien dagegen haben es hier schwerer. Das zeigt auch eine neue Erhebung des Zentrums für interdisziplinäre Regionalforschung der Universität Bochum. Die armen Kinder im Alter von fünf oder sechs Jahren können häufig schlechter lesen, zeigen Konzentrationsschwächen oder sind übergewichtig. Außerdem leben die sozial schwächeren Kinder häufig zurückgezogener. Hier fehlen Input, Anregungen und Förderung durch die Familie bzw. das Elternhaus, weil etwa kein Geld für den Sportverein oder Musikverein etc. da ist.

Armut und Begabung

Allein in Nordrhein-Westfalen ist für 540.000 Kinder Alltag, dass die Eltern kein Geld für Reisen, Extras wie Sport und Musikunterricht, Nachhilfe oder auch Gesundheit und ausgewogenes Essen vorhanden ist. Damit zeigt sich, dass von Anfang an die Chancen ungleich verteilt und abhängig vom Einkommen der Eltern sind. Dabei muss konstatiert werden, dass das keineswegs Rückschlüsse auf das Talent und die Begabung ergeben sollte.  Allein es fehlt an entsprechender Förderung.

Motivation und Durchmischung

Dazu kommt, so die Wissenschaftler, dass sich häufig Armut und damit verbundene Schwierigkeiten sich auf wenige Stadtviertel, Schulen und Klassen konzentrieren. Die sozialen Schichten bleiben unter sich. Das ergibt einen Kreislauf, aus dem die Kinder nicht ausbrechen können. So wäre eine bessere Durchmischung erforderlich. Zudem müsste dafür gesorgt werden, dass das Bildungssystem ermöglicht, widrige Lebensumstände zu kompensieren. Sprich: Die Kinder müssten es schaffen können, bessere Chancen und Bildung als die Eltern zu erhalten. So könnte man die Kinder motivieren, und ihren Ehrgeiz wecken.

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