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Antidepressiva in der Schwangerschaft

von Newsredaktion

Schwangerschaft

Einige schwangere Frauen sind auf Antidepressiva angewiesen. Aus Angst vor Fehlbildungen des Kindes setzen die an Depressionen erkrankten Frauen häufig die wichtigen Medikamente eigenständig oder auf Raten von Ärzten ab, die mit dem Thema Psychopharmaka und Schwangerschaft nicht vertraut sind.

Absetzen von Antidepressiva

Völlig zu Recht sind Ärzte sehr vorsichtig, wenn es um Medikamente während der Schwangerschaft geht. Es gibt nur wenige Ausnahmen an Arzneimitteln, die auch während der Schwangerschaft zugelassen sind. Aus gutem Grund gibt es dazu auch keine verlässlichen Studien. Auch viele Ärzte sind mit einigen Medikamenten während der Schwangerschaft überfordert. Zuletzt wurde ein Fall bekannt, in dem eine junge Frau gegen ihre Depressionen Medikamente einnahm, die sie jedoch aufgrund der Familienplanung absetzte, auf Rat des Hausarztes hin. Eine Untersuchung der Krankenkasse Barmer GEK bestätigt, dass 15 bis zwei Prozent der Betroffenen ihre Antidepressiva in den drei Monaten vor der Schwangerschaft abgesetzt hatten. Zur Erklärung wird angegeben, dass sich zum einen die Erkrankung verbessert haben könnte, zum anderen haben viele Schwangere aus Angst vor Nebenwirkungen die Medikamente abgesetzt. Während der Schwangerschaft nahm dann nur noch etwa die Hälfte der Frauen die Medikamente, im letzten Trimenon nur doch etwa ein Drittel. Nach der Geburt stieg die Zahl wieder an.

Risiko bei Nichtbehandlung

Grundsätzlich gilt bei Medikamenten in der Schwangerschaft, dass der der eventuelle Schaden für Mutter und Kind aufgrund einer ausbleibenden Behandlung gegen die möglichen Schäden und Nebenwirkungen durch Medikamente für das Kind abzuwägen. Offenbar wissen viele der Betroffenen nicht, dass unbehandelte Depressionen häufiger zu Fehlgeburten und Frühgeburten führen können. Auch Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten sind offenbar möglich. Zudem besteht ein hohes Risiko bei Nichtbehandlung für einen schweren Rückfall bis hin zum Suizid. Bisher sind Antidepressiva  während der Schwangerschaft nicht zugelassen. In einigen Fällen wird auch von einer Schwangerschaft abgeraten mit Blick auf die Nutzen-Risiko-Abwägung. Zum einen sind einige Ärzte mit schweren psychischen Erkrankungen überfordert, zum anderen kennen sich viele Psychiater und Psychologen nicht mit Schwangerschaften aus.

Mögliche Rückfälle verhindern

Die Studie zeigt weist unter anderem auch darauf hin, dass ungeplante Schwangerschaften dazu führen, dass die Frauen die Medikamente noch einige Wochen einnehmen, ohne zu wissen, dass sie schwanger sind. In diesem Fall ist es so, dass sich mögliche organische Schäden beim Kind ohnehin nicht mehr verhindern lassen, wenn die Medikamente nun plötzlich abgesetzt werden, da die Organogenese abgeschlossen ist. Zudem kann das Absetzen Rückfälle auslösen. Die junge Mutter bekam letztlich Hilfe von Experten und hat gesunde Kinder, obwohl oder weil sie ihre Medikamente auch während der Schwangerschaft weiterhin eingenommen hat, gleichwohl die Depression nach wie vor vorliegt.

 

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