Hallo ich bin neu !

  • Ich habe heute durch Zufall diese Website entdeckt und möchte mich mit einer Frage an euch wenden.
    Ich bin 49 Jahre alt habe einen Mann ( seit bereits 25 Jahren :) ), eine Tochter mit 10, die die ersten Schultage im Gymniasium sehr gut gemeistert hat , und einen Sohn mit 8 Jahren. Wir sind eine durchschnittliche Familie ohne größere Reibereien.
    Meine Frage an euch und Anregung zu einem neuen Thema ist unser Sohn.
    Er ist sehr weinerlich um es kurz zu beschreiben, auf alles, was er momentan nicht mag reagiert er mit Tränen.
    Wenn ihn etwas ärgert oder er auch nur die leiseste Vorahnung hat im Spiel zu verlieren, weil es vielleicht im Moment nicht so gut läuft, fängt er zu weinen an. Wenn etwas nicht sofort gelingt oder ich sag er soll sich duschen gehen gibt es Tränen weil es vielleicht in diesem Moment nicht so gut passt. Ich bemühe mich immer ihn so zu akzeptieren aber es ist wirklich schwer, weil der Grund aus dem er zu weinen anfängt, oder so mit den Tränen kämpt so banal ist . es tut mir weh ihn sehr oft so vor mir zu sehen, wie er sich bemüht seine Tränen zurückzuhalten und manchmal könnt ich einfach die Wände hochgehen.
    Alles was er macht ist ein Wettkampf und seine Lehrerin meinte auch er steht sich selbst mit seinem Ergeiz im Wege. frage an euch wie kann ich ihm helfen, ohne ihm die Gewissheit auch als Mann weinen zu dürfen, zu nehmen. freue mich auf eure Antworten

  • Hallo leitned8,


    herzlich willkommen! Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu dürfen und danke Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Offenheit, mit der Sie Ihr momentanes "Problem" schildern.


    Als ich Ihre Zeilen gelesen habe, fragte ich mich, ob es einen Anlass gab oder eine Veränderung, der/die dieses Verhalten Ihres Sohnes ausgelöst haben könnte?! Gestutzt habe ich auch bei der Aussage der Lehrerin, dass für Ihren Sohn alles ein Wettkampf sei. Ich frage mich, wie sich dieser Ehrgeiz, mit dem sich Ihr Sohn selbst im Weg steht, aussieht, wo er sich äußert? Oder gibt es vielleicht etwas, bei dem er ehrgeizig sein soll/ muss? Leistungsdruck ist ja leider inzwischen bereits in der Grundschule ein großes Problem, was auf den Kindern lastet. Da verwundert es mich auch nicht, dass Kinder Schwierigkeiten bekommen, damit gut umzugehen, denn dies ist ein Lernprozess, mit dem auch Erwachsene sehr zu kämpfen haben. Also wird doch eigentlich Leistung gefordert und verlangt und andererseits wundert man sich dann als Lehrer, dass Kinder einen Ehrgeiz entwickeln, mit dem sie sich unter Umständen "selbst im Weg stehen"? Ein Widerspruch in sich. Denn wie soll ein Kind ohne Ehrgeiz die Leistung, die gefordert und verlangt wird, erfüllen können? Das alles dreht sich im Kreis.


    Ich kann mir vorstellen, dass der Leistungsdruck, der auf Ihrem Sohn lastet, momentan einfach zu groß ist und er deshalb so sensibel reagiert. Wenn unsere Nerven ohnehin angespannt sind und quasi "blank liegen", sind wir sehr zart besaitet und dann würde das häufige Weinen passen.
    Dass er das Weinen benutzt, um Dinge nicht tun zu müssen, also als strategisches Mittel, kann ich mir aufgrund seines Alters nicht vorstellen.


    Mein Gedanke ist, dass es Ihrem Sohn gut tun würde, einen Ausgleich zum Leistungsdruck zu bekommen und dies wäre bewusste Ent-Spannung, quasi eine Entschleunigung. Ich mache sehr gute Erfahrungen und es gibt auch viele Fachartikel zum Thema Kinderyoga. Auch Fantasiereisen wären ein Idee. Ich denke aber, dass Kinderyoga eine bessere Mischung darstellt, als reine Entspannungsmethoden, denn Kinder können in der Regel nicht so lange einfach still daliegen und entspannen wie Erwachsene und brauchen auch so lange Ruhephasen in Regungslosigkeit im Wachzustand nicht. Vielleicht haben Sie ja Lust, Yoga mit Ihrem Sohn auszuprobieren? Es gibt mittlerweise viele Yogaschulen bzw. Yogastudios, die auch Yoga für Kinder anbieten. Und es gibt auch viele schöne Kinderyogabücher, mit denen Sie auch ganz einfach selbst mit Ihrem Sohn Yoga üben bzw. Yoga spielen können. Damit hätten Sie eine Möglichkeit, dass Ihr Sohn sich zum Einen selbst spüren und wahrnehmen kann, auch körperlich und emotional und außerdem eine ganzheitliche Methode der Entspannung,um wieder ganz bei sich selbst anzukommen.


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Hallo Klara.
    Schön das du mir gleich geantwortet hast.
    Mein Sohn hat seine Art schon seit über zwei Jahren die Hoffnung es sei nur eine Phase hat sich nur in der Ausdrucksweise geändert. In den Beschriebenen Situationen hat er früher total laut geheult mitlerweile kämpft er mit den Tränen. Die Lehrerin hat mir die Situation so beschrieben. Vier Aufgaben sind gestellt. die erste schafft er nicht, seine Gefühle nichts zu können nehmen überhand und er fängt die letzten drei gar nicht erst an. trotzdem ist er ein einser Schüler und lernt zuhause nie !!!!!
    Mangelndes Selbstvertrauen ist ein großes Thema das ich mit allen Mitteln verhindern möchte.
    Ich lobe , stärke und beschöftige mich viel mit ihm. Wir spielen viel wobei das immer sehr anstrengend wird da er wie gesagt so schnell aufgibt und zu weinen anfängt. Ich werde deinen Rat beherzigen und mir eine Yoga CD für uns beide besorgen wir haben ja jetzt wieder mehr Zeit für uns. Danke für deine Hilfe

  • Hallo leitned8,


    danke für Ihre Informationen und Erklärungen, so kann ich mir die Situation und das Verhalten Ihres Sohnes viel besser vorstellen. Ich finde es sehr schön, wie viele Gedanken Sie sich machen, um ihn zu unterstützen und ihm zu helfen. Haben Sie Ihren Sohn denn auch schon einmaldarauf angesprochen, warum er so hart zu sich selbst ist und sich keine Fehler erlauben will, warum er so verzweifelt und voller Angst reagiert, wenn er nicht auf Anhieb eine Lösung weiß? Sie sagen, dieses Verhalten habe er seit zwei Jahren, dies würde ja bedeuten, dass die Einschulung ein Auslöser gewesen sein könnte oder zumindest die Schule eine Rolle spielen könnte bzw. mit seinem Verhalten in Zusammenhang stehen könnte.
    Eifert er womöglich seiner älteren Schwester nach, die nun mühelos den Sprung aufs Gymnasium geschafft hat? Wie gehen die beiden miteinander um? Wird die große Schwester vielleicht auch als "Vorbild" genannt, an der er sich ein Beispiel nehmen kann oder soll? Wie gehen die Lehrer mit Ihrem Sohn um? Welche Erwartungen haben Sie an ihn, wenn es um die Schullaufbahn geht? Wie leben Sie selbst als Eltern das Thema "Umgang mit Fehlern" vor?


    Alles Gedanken...auf der Suche nach einer Spur, die diesen Druck, den sich offenbar Ihr Sohn macht, zumindest teilweise erklären könnte...


    Wenn Sie tatsächlich vorhaben, mit Ihrem Sohn Yoga zu üben, würde ich allerdings Ihre Tochter mit ins Boot holen. Yoga soll ja kein "Nachhilfetraining" sein, das er braucht, weil er "ein Problem" hat, sondern es soll etwas Wohltuendes sein, was es auch ist und das wäre auf jeden Fall auch etwas sehr Schönes und Bereicherndes für Ihre Tochter, die ja nur 2 Jahre älter ist.
    Ich kann z.B. das Buch "Yoga für Kinder" von Thomas Bannenberg empfehlen, das sehr viele Bilder und schöne Erklärungen für die "Yogaspiele" enthält. Auch "Yoga mit Kindern" von Singleton ist ein schönes Buch oder es gibt auch ein "Kinderyoga Mitmachbuch", damit könnten die beiden sogar alleine spielen und üben.
    Herzliche Grüße
    Klara

  • Vielen dank Kara für deine vielen Anstöße zum Nachdenken.
    Ich denke, das wir einen sehr lockeren Umgang mit der Schule haben.sie ist quasi für beide Kinder ein selbstläufer. die Hausaufgaben werden selbstständg und aleine gemacht von Anfang an.
    Aber ich bin immer da wen Hilfe gebraucht wird. Es gibt auch keinen Druck unsererseits, da unsere Zeugnisse für unsere Kinder keine Geheimnisse sind. Und die sind wirklich mittelmäßig.
    Ich hatte zwei superschlaue ältere Geschwister und vermeide alles was mir von damals in Erinnerung geblieben ist. Die beiden lieben und reiben sich ,wie normale Geschwister. Rivalität ist sowohl zum Älteren als auch Jüngeren vorhanden im Üblichen Maße. Die Lehrerin ist streng, aber er geht gern zur Schule.
    Gestern hab ich mit ihr über einen unnötig stengen Verweiß (zu schlamig geschrieben) meinem sohn gegnüber gesprochen und sie wird sich heute mit ihm zuammensetzen und ich weiß genau das sie das sehr gut machen wird, da sie selbst den Feher eingesehen hat
    Ich werde mir nocheinmal Gedanken machen und ein kleines Gespräch mit ihm planen bei einer Masage.
    glg

  • Hallo leitned8,


    es freut mich, dass ich Ihnen kleine Denkanstöße geben konnte. Die Idee, mit Ihrem Sohn in einer entspannten Situation über das Ganze in Ruhe zu sprechen, finde ich sehr gut.
    Vielleicht ist dieser Beitrag hier im Forum noch ein weiterer hilfreicher Input:
    Frustrationstoleranz - braucht mein Kind das?


    Ich bin gespannt, wie dieses Gespräch verläuft und wünsche Ihnen ein gutes Gespräch mit Ihrem Sohn!


    Herzliche Grüße
    Klara

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