Neuer Vater + Baby

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier und habe Fragen.
    Ich lebe mit meiner Freundin seit wenigen Wochen zusammen. Sie ist schwanger von mir (2. Monat) und hat schon einen Sohn der 8 Monate alt ist. Er schläft bei uns im Bett. Wir leben zusammen.
    1. Ist es nicht angezeigt, dass er ein eigenes Bett hat? Schließlich fördert dass eine Unabhängigkeit und beugt der Angst alleine zu sein vor. Ich weiß auch dass der Schlaf dann ruhiger ist weil kein anderer die Matratze bewegt. Wie gewöhne ich ihn an die Flasche, ohne dass meine Frau unruhig wird, weil er nachts vielleicht länger schreit? Mich stört das alles nicht. Ich kann jeder Zeit aufstehen und sofort einschlafen (Extremsportler Ironman triathlon, Jurist, Psychologie und Physiotherapie studiert)


    Sie stillt den kleinen noch im 8. Monat.
    2. Erforderlich?


    Wenn er nachts aufwacht gibt sie ihm sofort die Brust, damit er ruhig ist.
    3. Ist das nicht zu einfach?


    4. Kann man nicht auf die Flasche umstellen, damit meine Frau auch mal durchschlafen kann?


    5. Ich denke wenn er jetzt schon immer das bekommt was er will, wird er später sehr verwöhnt. Oder nicht?


    6. Wenn er schreit, weil er etwas haben will, würde ich ihn auch mal schreien lassen, bis er lernt, dass das nicht immer zum Ziel führt.Vertretbar in dem Alter?


    Danke bis hierhin :)

  • Hallo, herzlich willkommen


    In seinem Bettchen kann er schlafen, gar keine Frage, vielleicht könnt ihr sein Bettchen ins Schlafzimmer bei euch stellen dann ist es für die Mutter einfacher mit dem Stillen.


    Das er mit 8 Monaten noch gestillt wird, ist völlig in Ordnung und gut für das Baby. Ab dem 6 Monat kann sie Beikost zufüttern.


    Ein Baby schreit nie ohne Grund. Wenn ein Baby weint oder schreit, sollte reagiert werden. Es hat dann hunger, es tut ihm was weh, es muss vielleicht ein Bäucherchen machen oder sucht einfach nur die Näher seiner Eltern/ Mutter. Schreien lassen ist keine Option.



    Nein, er wird dadurch nicht verwöhnt. Baby können sich schließlich nicht anders äußern als durch weinen oder schreien.




    Deine Freundin macht alles richtig, du solltest ihr Vertrauen.

  • Hallo! :)


    Ein (werdender) Papa, der sich Gedanken macht, wie schön! Und Gratulation zur Schwangerschaft! :)


    Zunächst einmal: Was man bei Babys falsch machen kann: ihre Bedürfnisse nicht erfüllen! Diese sind vorrangig Nähe/Körperkontakt, Saugen und Nahrungsaufnahme. Deine Freundin (und du) macht alles komplett richtig. Ihr reagiert auf die Bedürfnisse des Babys. Das sollte man. Immer! Und unmittelbar (wenn möglich). Babys können nicht warten, sie haben kein Zeitgefühl. Das kommt erst viel später.


    Bedürfnisorientierte Erziehung ist das Fachwort dafür, wenn die Bedürfnisse des Babys so zeitnah wie möglich erfüllt werden. Der Tenor in der modernen Pädagogik geht ganz stark in die Richtung. Studien belegen den Output einer solchen Herangehensweise: Sie wirkt sich positiv auf Vertrauen, Bindung und Selbstwert des Kindes aus! :) Im Endeffekt ist bedürfnisorientierte Erziehung nicht so weit davon entfernt, sich einfach nur auf seine Intuition zu verlassen. Die Intuition einer Mutter und eines Vaters, sich um das Baby zu kümmern, es bei sich zu haben, es nicht weinen zu lassen, ist biologisch fundiert und begründet. Es sichert unseren Fortbestand. Das finde ich immer ganz spannend: Intuitiv reagiert man meist richtig... Und: Naturvölker - fernab von Erziehungsratgebern und Propaganda - kommen gemeinhin nicht einmal auf die Idee, ihre Babys nicht am Körper zu haben oder warten zu lassen...


    Im Prinzip geht es darum, sich auf sein Gefühl zu verlassen und sich die Dinge so zu richten, wie es für alle Beteiligten am besten ist. Schläft das Baby im eigenen Bettchen/im eigenen Zimmer glücklich, zufrieden und ungestört, spricht nichts dagegen. Die Realität ist bloß meist eine andere und dass das Baby (gerade wenn es gestillt wird) in unmittelbarer Nähe der Mama liegt, macht Sinn. Ist bequemer so und zum Schlafen kommt man auch! ;)


    Ein acht Monate altes Baby zu stillen, ist absolut nicht unüblich. Manche Babys essen in dem Alter schon gute Mengen Beikost nebenbei, manche ernähren sich noch vorrangig von Milch. Das ist individuell verschieden. Kinder sind eben verschieden! Meiner Erfahrung nach weiß der Körper ganz gut, wonach er verlangt! Und irgendwann essen sie alle! :)


    Übrigens: Deine Freundin ist ganz frisch schwanger! Es wäre absolut nicht unüblich, dass aufgrund der Hormonumstellung die Milchbildung beeinflusst wird und/oder sich das Baby abstillt. Das war zB bei mir der Fall. (Ich bin wieder schwanger geworden, da war das erste Kind 9 Monate alt)


    Zum Fläschchen: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Babys, die gestillt werden, anstandslos zwischendurch ein Fläschchen akzeptieren und dann problemlos wieder umswitchen. Es ist aber auch möglich, dass das Fläschchen abgelehnt wird bzw. nach der Benutzung eines Fläschchens die Brust abgelehnt wird (Saugverwirrung, kommt aber eher bei kleineren Babys vor). Mein Rat: Besprich es mit deiner Freundin und probiert es bei Bedarf aus. Sinnvoll wäre es, Muttermilch im Fläschchen zu füttern und ein Fläschchen zu wählen, das der Form der Brustwarze gut nachempfunden ist (steht auf der Verpackung).


    Wenn du noch Fragen hast, frag nur. :) Meine Kinder haben - wie erwähnt - einen ähnlich geringen Altersabstand. Ich würde es jederzeit wieder so machen! :)


    Alles Liebe!

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