Erwachsene Tochter im Haus nimmt mir meine Privatsphäre

  • Hallo zusammen.
    Ich bin hier gelandet weil ich ein bisschen verzweifelt bin.
    Meine Tochter ist fast 21 und hat seit etwas über ein Jahr einen Freund. Bis vor ca. 3 Monaten waren die beiden ständig bei ihm und haben dort auch geschlafen. Er ist 29 und wohnt noch zu Hause. Ein eigenes Haus mit zwei Wohnungen.
    In einer wohnt er mit seiner 32jährigen Schwester.
    MeineTochter hat sich dort zunehmend unwohl gefühlt. Daher sind die beiden jetzt seit drei Monaten immer öfter bei mir. Ich wohne allein mit meiner Tochter. Bin noch ziemlich aktiv und hatte mich eigentlich darüber gefreut dass sie öfter bei ihm war. Ich brauche einfach bisschen mal Freiraum für mich. Es ist anders wenn man die Wohnung für sich hat. Man ist freier. Jetzt sind die beiden so oft hier ohne zu fragen und ich komme mir vor wie in einer WG.
    Nachdem ich zwei Kinder groß gezogen habe und eine schlechte Ehe beendet habe ist bei mir einfach jetzt ein großes Bedürfniss wieder an mich zu denken und zu leben.
    Ich fühle mich total eingeschränkt momentan in meiner Wohnung und meiner Privatsphäre entraubt.
    Und in Endeffekt geht's den beiden ja auch so.
    Die haben das ja auch weder bei mir noch bei ihm.
    Ich möchte meiner Tochter nahelegen sich eine eigene Wohnung zu nehmen. Damit wäre jedem geholfen.
    Aber ich hab Angst dass sie es falsch versteht und sich rausgeschmissen fühlt.
    Hat jemand das auch schon so erlebt? Oder ein ähnliches Problem?

  • Hallo, willkommen
    Ich habe zwar auch schon zwei Kinder ausser Haus und im letzten Frühjahr habe ich meine Tochter und ihre beiden Kinder, meine Enkel, hier einziehen lassen, weil sie in Scheidung lebt und nicht wusste wohin.
    Wir haben allerdings ein sehr gutes Verhältnis und es war von vorn herein klar, das sie sich um eine Wohnung kümmern muss, was sie auch vor dem Einzug schon tat. Sie hat selbst sehr schnell gemerkt, das es hier nicht so läuft wie in ihrer eigenen Wohnung und nach 4 Wochen konnte sie mit unserer Hilfe in eine eigene Wohnung ziehen.


    Ich kann dir nur raten mit deiner Tochter und ihrem Freund zu reden. Wenn du es ihnen genauso erklärst wie du es hier geschrieben hast, werden es beide bestimmt verstehen. Zudem kannst du deiner Tochter sagen, nein, das solltest du ihr sagen, das sie jederzeit zu dir zurück kann, wenn es mit dem Freund nicht klappen sollte. Die Betonung liegt auf SIE, nicht IHR.
    Das wird deine Tochter verstehen und sage ihr, das du sie liebst und es ok ist für dich wenn sie nun ihren eigenen Weg geht.

  • Liebe Schnupsi!


    Ich kann mich Gilfy nur anschließen. Wie sagt man bei uns so schön: "Durchs Reden kommen die Leute zsamm!"
    Das ist eine Situation, die besprochen werden muss, weil sonst die Gefahr besteht, dass es durch diverse Dynamiken eskaliert. Die Ausgangssituation ist eine gute, denn die Tochter ist erwachsen, es besteht also die Möglichkeit, dass sie sich mit ihrem Freund eine eigene Wohnung sucht. (Wäre sie unter 18, wäre es bedeutend schwieriger)


    Arbeitet sie schon oder steckt sie noch in der Ausbildung? Kannst du sie (auch finanziell) unterstützen?


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch im Interesse der jungen Leute ist, unabhängig in einer eigenen Wohnung zu wohnen. Im Rahmen des Gespräches könntet ihr euch einen "Fahrplan" überlegen. Bis wann soll eine Wohnung gefunden werden (Frist), wer kann beim Einrichten und Siedeln helfen? Welche Unterstützung braucht es für den Anfang? Wenn Dinge fixiert werden und greifbar sind, ist es vielleicht auch leichter mit dem "Status quo" umzugehen. Da man weiß, dass dieser ein Ablaufdatum hat! :)


    Also mein Tipp: Nicht um den heißen Brei herumreden, sondern deutliche, aber respekt- und liebevolle Worte finden. Auf dieses Gespräch kannst du dich gut vorbereiten, indem du dir eine Liste mit Argumenten vorbereitest, die FÜR die eigene Wohnung sprechen.


    Alles Liebe!


    Dani

  • Hallo zusammen,
    ja da habt ihr recht. Ich hab ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Freund, den ich gestern im Fitness Studio getroffen habe und kam mit ihm auf dieses Thema zu sprechen. Er fand die Idee gut. Er kann sich momentan noch nicht komplett aus dem Haus abnabeln, mit der mit seiner Mutter und seiner Schwester wohnt, denn er und meine Tochter hatten schon vor zusammenzuziehen. Daher wäre die Lösung mit einer erstmal kleinen Wohnung gut, die erstmal die Wohnung meiner Tochter wäre und er könnte eben öfter da sein. Und sein wir mal ehrlich: wenn es dann doch nicht klappt mit den beiden, dann kann sie immer sagen: meine Wohnung und muss nicht wieder ausziehen. Wäre für den Übergang und zum Ausprobieren eines Zusammenlebens gar nicht so schlecht.
    Finanziell ist es kein Problem. Sie ist zwar noch in der Ausbildung, hat da aber ihre 900 € netto. Ich bekomme immer noch von ihrem Vater Unterhalt und das Kindergeld. Beides könnte sie dann haben, davon wäre eine Wohnung bis 500 € bezahlt.
    Sie hat auch genug Geld auf dem Sparbuch um Möbel zu kaufen. Wir hatten damals mal so was gemacht, damit sie ein Startkapital hat, wenn sie mal erwachsen ist und sie hat auch selber noch was dazu gespart.
    Ich hab gestern Abend dann das Gespräch mit ihr gesucht. Und sie war - wie erwartet- angepisst...
    Das ist aber so ihre Art. Reden und diskutieren ist immer schwierig, da sie immer gleich dicht macht, wenn ihr was nicht passt. Daher hab ich das mit dem Gespräch auch hinausgezögert.
    Ein Kompromiss wäre ja auch, dass die beiden ihre Anwesenheit bei mir etwas vermindern und auch mal wieder mehr bei ihm sind und das alles mehr abgesprochen wird. So dass ich weiß, an welchen Tagen ich die Wohnung für mich habe und auch mein Privatleben entsprechend planen kann. Das zu erwähnen dazu kam ich leider nicht mehr... weil Töchterchen leicht säuerlich in ihr Zimmer verschwunden ist. :)

  • Hallo!


    Sehr gut, dass du den Freund auf deiner Seite hast! :)


    Eine kleine Wohnung für sie alleine ist in Bezug auf Sicherheit sowieso top. Was ihres ist, bleibt ihres. Auch im Falle einer Trennung (die ja gerade in jungen Jahren nicht so außergewöhnlich ist...).


    Konntet ihr schon weiter darüber reden, oder schmollt sie noch?


    Alles Liebe!

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