Suche Eltern oder alleinerziehende Mütter mit ähnlichen Problemen

  • Guten Tag mein Name ist Jenny ich bin 28 Jahre alt & Mutter von einem 5 jährigen Sohn. Kurz zu mir ich bin gelernte Kinderpflegerin & absolviere seid letztes Jahr meine 2 Ausbildung zur Erzieherin.
    Dieses Jahr wurde bei meinem Sohn ADHS diagnostiziert ( was ich aber schon mit 2 einhalb Jahren bemerkt habe. Der Erzeuger von meinem Sohn hat auch ADHS und mein Sohn weißt jede Verhaltensform die beschrieben wird auf. Es ist für mich & meinem Partner jeden Tag aufs neue ein Kampf mit ihm :( obwohl ich mein Fach sehr gut verstehe ist es beim eigenen Kind ja immer noch etwas anderes als bei fremden Kindern.
    Mein Sohn bekommt seit den Sommerferien dieses Jahr Medikinet das hilft ihm im Kindergarten keine Probleme mehr zu haben & auch nicht mehr ständig im Büro sitzen zu müssen. Allerdings ist die Nachmittagszeit & der Morgenbereich bevor er im Kindergarten geht sehr sehr schlimm für uns wir haben mit ständigen Diskussionen zu kämpfen , Wutanfälle die er an anderen Kindern auslässt weil er ihnen Kräftemäßig überlegen ist uvm. Ich könnte noch sovieles schreiben aber das würde den Rahmen sprengen .... vielleicht ist ja jemand in der selben Situation & weiß mir Rat zu geben . X/

  • Hallo Jenny,


    naja, unabhängig von der von Ihnen beschriebenen Diagnose ist Ihr Sohn ja auch in einem Alter, in dem es dazu gehört, zu "trotzen", sich abzugrenzen, Grenzen auszutesten usw. und dies ist für seine Entwicklung letztlich sehr wichtig, da Kinder in ihrer so genannten "Trotzphase" lernen, Durchhaltevermögen und einen guten Umgang mit stressbelasteten Situationen zu entwickeln, mit ihren Gefühlen umzugehen und ebenso Frustrationstoleranz.


    Interessant bezüglich des Themas ADHS/ ADS finde ich, dass inzwischen ein Zusammenhang zwischen ausreichender Bewegung und AHDS, sowie zwischen zuckerhaltigen und koffeinhaltigen Getränken und ADHS nachgewiesen werden konnte. Das heißt, die Symptomatik kann sich spürbar verbessern, wenn das betroffene Kind sich ausreichend bewegt (Sport, Tanz usw.). Auch ein Spielen bzw. Spaziergänge in der Natur wird häufiger empfohlen.
    Man hat außerdem herausgefunden, dass ADHS deutlich häufiger auftritt und auch schwerere Symptome zeigt, wenn Betroffene regelmäßig Softdrinks bzw. gezuckerte Getränke konsumieren, noch schlimmer ist das dann sogar noch, wenn Energydrinks ins Spiel kommen.


    Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum Ihr Sohn durch das Medikament nun im Kindergarten keine Probleme mehr hat, aber morgens zu Hause schon und auch nachmittags, wenn er wieder zu Hause ist.
    Was ist zu Hause anders, dass die Situation dann so eskaliert? Oder fühlt sich Ihr Sohn möglicherweise gar vernachlässigt?
    Was mich zudem interessieren würde: Was gibt es denn an Ihrem Sohn, was Sie schätzen, was er gut kann? Wenn Situationen schwierig sind, tendieren wir gerne dazu, dass wir "betriebsblind" werden und irgendwann nur noch das Schwierige sehen, dass wir eine regelrecht pessimistische Grundhaltung entwickeln, dass wir dann schon darauf "warten", dass das nächste "Drama" kommt usw. Vielleicht ist dieser Aspekt der Selbstreflexion für Sie hilfreich, Ihren Sohn mit allen Facetten wahrzunehmen und nicht nur als die Diagnose ADHS mit all ihren Symptomen?


    Herzliche Grüße


    Klara

  • Danke für die Antwort . Ich beziehe mich mal auf die Morgen Situation & dem Nachmittagsbereich. Also Morgens & im späten Nachmittags bereich ist es so das er (morgens) die Medikamente halt erst um 8 Uhr bekommt , er selbst aber schon immer einen rhytmus mit dem aufstehen von 5 Uhr morgens hat , sprich ab da an fängt er an mit lautem spielen im Zimmer , an der tür klopfen von uns oder er jagt die Katzen förmlich durch die Wohnung sodas sie aus angst manchmal pinkeln. Zum Thema Süßigkeiten bzw Süßhaltige Getränke darauf achte ich sehr. Er bekommt nur Wasser oder Tee zu trinken ganz ganz selten mal etwas anderes & auch Süßigkeiten gibt es selten . Das Bewegung die Problematik reduziert weiß ich & versuche so oft es geht mit ihm etwas zu Unternehmen , da ich allerdings noch meine 2 Ausbildung mache ist es schwierig Zeitlich immer alles unter einen Hut zu bekommen. Mein Partner unterstützt mich sehr allerdings ist er meistens um kurz nach 5 schon aus dem Haus & vor 18-19 uhr nicht zu Hause. Vernachlässigen tu ich meinen Sohn nicht er steht immer an erster Stelle & fordert dieses auch beinah täglich. Ich weiß das ich nicht immer alles richtig mache , das sprach ich auch bei der Familientherapeutin an als mein Sohn 5 Wochen Stationär aufgenommen wurde & sie sagte das es völlig normal sei da wir alle nur Menschen sind. Seine Stärken gehen oftmals unter da er einfach mehr mit seinem Auffälligen Verhalten überall aneckt . Aber ich würde sagen das mein Sohn sehr hilfsbereit ist & wenn es mir mal sehr schlecht geht merkt er das & zeigt dann ( aber auch nur dann ) seine einfühlsame Seite. Das unteranderem belastet mich auch sehr das er so gut wie kaum Nähe zu lässt oder sie bei mir sucht. Ich bin auch schon auf der Suche nach Selbsthilfegruppen für Eltern in meiner Nähe damit ich einfach mal in den Austausch komme, da ich von meinem Umfeld meist nur gesagt bekomme das ADHS keine Krankheit ist.

  • Hallo Jenny,


    ach du je, das klingt nach einem Kind mit unglaublich viel Energie! Wenn Ihr Sohn gleich nach dem Aufstehen schon so viel Power hat und sogar die Katzen jagt und so lautstark spielen muss. Es klingt nach einem Kind, dass viel Bewegung braucht und Action, WEIL er so viel Energie hat. Und es klingt auch danach, als wäre es ihm viel lieber, wenn er nicht alleine spielen muss, sondern viel lieber Gesellschaft haben will.
    Dass das unglaublich anstrengend ist, kann ich mir vorstellen.
    Ich finde es sehr schön, mit wie viel Wertschätzung Sie trotz all diesen Schwierigkeiten und trotz all diesem Stress Sie dennoch über Ihren Sohn schreiben, dass sie auch seine Stärken wahrnehmen und dass Sie sogar eine Selbsthilfegruppe suchen, um in den Austausch mit anderen "Betroffenen" zu kommen.


    Ja, es ist in der Tat so, dass es sehr umstritten ist, ob ADHS und ADS eine Krankheit ist. Es ist sicherlich ein Milliardengeschäft für die Pharmaindustrie. Die Stimmen werden lauter, die sagen, dass es eine Symptomatik ist, die sich heilen lässt, die sich lindern lässt, die durch entsprechende Förderung und ein sich entwickeln verschwinden kann. Kürzlich las ich darüber als eine "seelische Entwicklungsverzögerung". Wie auch immer, für Ihren Sohn und auch für Sie als Eltern ist das eine enorme Belastung und auch eine leidvolle Situation.


    Natürlich vernachlässigen Sie Ihren Sohn nicht! Die Frage ist, ob ER sich so fühlt. Damit meine ich, dass es möglich ist, dass er für sein Empfinden zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.


    Geht Ihr Sohn denn regelmäßig zum Sport oder in einen Sportverein oder zum Tanzen? Wäre dies noch eine Option, um ihn zu fördern und in der Zeit, in der er dann trainiert, Sie als Eltern zu entlasten? Es gibt neben der vhs und Tanzstudios auch viele Fitnessstudios, die Kurse für Kinder anbieten. Vielleicht ist er auch Fußball begeistert?
    Ich habe lange in der Jugendarbeit gearbeitet und mehrere Jahre ein Jugendhaus geleitet. Besonders spannend fand ich unser Box-Angebot für Kinder und Jugendliche. Da ging bei weitem nicht nur um Training und ums Boxen, sondern ganz viel um Disziplin, das Einhalten von Regeln - und zur "Strafe" gabs dann Liegestütze. Die Kids haben den Trainer geliebt und das Training auch, denn es gab einen ganz klaren Rahmen und dazu noch viel Sport.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Kraft!
    Klara

  • In einem Fußballverein war er mit 3 Jahren schon angemeldet da er daran sehr viel Spaß hatte, allerdings mussten wir ihn nach einem halben Jahr wieder abmelden . Er konnte sich null an die Regel halten hat Kinder verhauen und ist ihnen sogar mit der Eckfahne hinterhergelaufen :( was natürlich dafür sorgte das die Eltern mich immer komischer betrachteten. Nun denke ich über einen neuen Verein nach wie z.b. das boxen da er zuviel Engerie hat die wir alleine nicht in den Griff bekommen. Allerdings ist das Zeitmanagment nicht immer das beste wie gesagt ich bin in meiner 2 Ausbildung & mein Patner arbeitet meist bis 16-17 Uhr also muss ich schauen wie ich es Zeitlich kombinieren kann. Was mir noch grault ist das nächstes Jahr die einschulung ansteht & ich meinen sohn auf einer regelschule mit sozialpädagogen anmelden möchte ich hoffe natürlich sehr das es klappt.

  • Hallo Jenny,


    das Zeitmanagement ist sicher eine große Herausforderung, v.a. weil Sie noch eine weitere Ausbildung machen. Dennoch scheinen Sie mir sehr gut organisiert zu sein ^^ und den Überblick zu behalten.
    Seien Sie stolz auf sich!
    Ja, vielleicht wäre Boxen wirklich eine gute Idee, da es dort im Training sehr auf Disziplin ankommt. Oder vielleicht ja auch eine Form von "Kampfsport" wie Aikido, Judo o.ä., da hier sehr stark die Konzentration gefördert wird und zudem die Achtsamkeit.


    Vor einiger Zeit habe ich eine Kurzdoku über einen Jungen gesehen, der tanzt, also zeitgenössischer Tanz und Hip Hop und dieser Junge erzählte, dass ihm das als Ausdrucksmittel und Sport sehr gut tut, da er selbst die Diagnose ADHS hat.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
    Herzliche Grüße


    Klara

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