Beiträge von Janella

    Natürlich ist das ihr gutes Recht.


    Doch das sehe ich als Chancengleichheit, wenn jeder die Möglichkeit hätte, dass Lernen zu dürfen was er gerne möchte und es nicht an Noten oder dem Abschluss liegt, ob ja oder nein.


    Man lernt nur dann nachhaltig, wenn man mit Freude und Begeisterung seinen Talenten nachgehen kann.
    Was sagen da schon Noten aus - gar nichts!!

    @Janella Hast Du Dich mit GfK ausführlicher beschäftigt?

    Als Erzieherin sehe ich es u.a. als meine Aufgabe Kindern eine wertschätzende Haltung mitzugeben und zu zeigen, dass es auch anders gehen kann.
    Natürlich hat man in seiner Arbeit als Erzieherin eine gewisse Distanz zu den Kindern, die man zu seinen eigenen Kindern nicht hat. Denn wenn man die emotionale Seite ausblenden kann, lässt es sich viel einfacher umsetzen.
    Da merke ich zu Hause, sobald man emotional reagiert, was ja auch menschlich ist, handelt man nicht mehr so wie man eigentlich möchte... und da kommt dann wieder die eigene Biographie in einem hoch - denn in Stresssituationen handelt man nach dem Muster, welches in der Kindheit angelegt wurde...


    Zurück also zu deiner Frage:
    Ich versuche als gutes Beispiel voran zu gehen und meine Vorbildfunktion dadurch zu nutzen, mich mit Themen zu beschäftigen, die ein Zusammenleben positiv und nachhaltig beeinflussen!

    @Len@
    Welche Chancen haben denn Schüler, die die Hauptschule verlassen, auf dem Arbeitsmarkt?
    Einige werden jetzt sagen, dann muss man sich eben mehr anstrengen, so dass man seinen Realschulabschluss schafft!
    Heutzutage werden ja schon Realschülern Ausbildungsplätze von Schülern weggenommen, die das Gymnasium besucht haben - so ist es bei meinem Partner in der Arbeit. Die nehmen ausschließlich Schüler mit Abitur, obwohl die Ausbildung auch für Realschüler gedacht ist...
    Das heißt, Realschüler nehmen wiederum die Ausbildungsplätze guter Hauptschüler weg - da sehe ich überhaupt keine Chancengleichheit!


    Auch wenn so langsam alle Hauptschulen in Werkrealschulen umgewandelt werden, hat es das eigentliche Problem, meiner Meinung nach, nicht gelöst!


    Dieses System bewertet einen nach Noten und schaut nicht nach dem Mensch, was in ihm steckt und welche Potenziale/Begabungen er hat.


    Wie schon in einem anderen "Thema" erwähnt, gibt es durchaus Schulen, die es schaffen nachhaltig zu unterrichten!
    Diesen Schulen sollte viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden und davon sollte es mehr geben!

    Gewalt im Sinne von "gewaltfreier Kommunikation" gibt es sehr wohl!
    Es soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss(Beispw. im Alltag) zu mehr Vertrauen führt.
    Im Vordergrund steht nicht, andere Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen, sondern eine wertschätzende Beziehung zu entwickeln, die mehr Kooperation und gemeinsame Kreativität im Zusammenleben ermöglicht.
    Manchmal werden auch die Bezeichnungen „Einfühlsame Kommunikation" oder „Giraffensprache“(oftmals in Schulen) verwendet.


    Es ist tatsächlich effektiver mit Sätzen "wenn nicht jetzt, dann"... zu drohen und wie Lynn es schon erwähnt hat, sitzen Erwachsene grundsätzlich am längeren Hebel und nutzen diese Macht aus.


    Ich überlege mir jedes Mal, wie sich ein Erwachsener wohl fühlt, wenn ein Kind zu ihm sagt, wenn du jetzt nicht sofort kommst, dann höre ich das nächste Mal auch nicht auf dich...
    und wie oft kommen Kinder in diese Situationen, warten zu müssen - sehr oft... weil Mama noch zu Ende kochen, bügeln, Wäsche zusammenlegen, zu Ende telefonieren möchte oder jemanden in der Stadt trifft und ein paar Worte wechselt, was auch meistens dauert!


    Kinder lernen am Modell und übernehmen die Verhaltensweisen und die Sprache der Eltern...
    deshalb sollte man sich genau überlegen, welche Sprache man wählt!


    Dennoch: "Nobody is Perfect", solange man sein Handeln selbstkritisch reflektiert!

    100 000 Euro für Deutschlands beste Schule! Die Elisabeth-Selbert-Schule im niedersächsischen Hameln hat den Deutschen Schulpreis 2017 gewonnen.
    In der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) werden knapp 2000 Schüler aus 34 Nationen in Fächern wie Agrarwirtschaft, Gesundheit und Pflege oder Sozialpädagogik unterrichtet. Vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur können die Schüler an der ESS jede Art von Abschluss machen.
    Die Jury lobte insbesondere die exzellente Betreuung von minderjährigen Müttern, Flüchtlingen und straffällig gewordenen Jugendlichen.
    Es gelinge der ESS besonders gut, die vielfältigen Biografien ihrer Schüler zu berücksichtigen, teilte die Robert-Bosch-Stiftung mit: Neben inhaftierten Jugendlichen würden aktuell 124 Jugendliche mit Fluchterfahrung in Sprachförderklassen unterrichtet und vorbildlich in den Schulalltag integriert.
    "Hier wird jeder so akzeptiert, wie er ist – egal, woher er kommt“, sagte Schüler Hasan(21), laut Gewinner-Broschüre. An seiner alten Schule habe sein Lehrer ihn in die Schublade „kleinkrimineller Ausländer“ gesteckt. An der ESS herrsche dagegen ein großes Wir-Gefühl, beteuern Schüler. Mobbing wie an anderen Bildungseinrichtungen gebe es kaum.
    Auch Angst, im Unterricht zurückzubleiben, müssen die Schüler kaum haben. Sie dürfen ganz offiziell Spickzettel verwenden. Und wer trotzdem strauchelt, bekommt notfalls nicht nur eine zweite, sondern auch noch eine dritte oder vierte Chance.
    Schülerin Belana (17) gefällt an ihren Lehrern: „Sie sind an uns als Menschen interessiert und stellen sich nicht über uns.“
    Für schwache Schüler gibt es individuelle Förderkonzepte. Ein Beratungsteam aus Lehrern, einer Pastorin und einem Sozialarbeiter bietet auch außerhalb des Unterrichts Hilfestellung. In jedem Klassenzimmer hängen die Telefonnummern des Teams – alle sind per Handy erreichbar.
    Jury-Sprecher Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler an der Uni Innsbruck, lobt: „Durch das dichte Geflecht aus passgenauer pädagogischer Förderung und Fürsorge erzielen die Schüler hier Erfolge, die an anderen Schulen kaum jemand für möglich hielt.“
    Gepunktet hat die ESS auch mit Projekten, die Schule und Beruf verbinden. Zum Beispiel werden im Unterricht Produkte wie Marmelade, Senf, Kekse oder Kerzen hergestellt und dann übers Internet verkauft. Die dazu verwendeten Rohstoffe wachsen überwiegend im Schulgarten – die Schüler kümmern sich so um Anbau, Ernte, Verarbeitung, Lagerung, Vertrieb, Vermarktung und Verkauf.
    Die Schule hat in der Region einen ausgezeichneten Ruf. Aus ewigen Vierer-Schülern werden Zweier-Kandidaten. Und die Leistungen der Schüler verbessern sich nicht nur auf dem Papier. „Wer von hier kommt, der kann auch was“, erklärte ein Innungsmeister dem Team des Deutschen Schulpreises.
    Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertete die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Unterrichtsqualität“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „Schule als lernende Institution“.

    Ich denke, den Schulunterricht von vor 15 Jahren, kann man auch nicht mit der heutigen Schulzeit vergleichen...
    Doch auch da gab es mit Sicherheit anstrengende Eltern und Schüler mit mehr Förderbedarf...


    Dennoch kann ich es nicht verstehen, dass ein Schulsystem, welches seit 1960 besteht nicht schon längst reformiert wurde... Man kann heute einfach nicht mehr so unterrichten wie vor 10, 15, 30 oder 50Jahren!


    Alles entwickelt sich weiter... Technik, Autos, Elektronik, Wissenschaft, Forschung, Ernährung, Fitness, Familie, Erziehung, Bildung,... und damit auch die Gesellschaft... doch am Schulsystem will man partout festhalten!

    Den Luxus, in einen Montessori - Kindergarten und danach auf eine Montessori - Grundschule gehen zu können, hat leider nicht jeder...
    Oftmals sind solche Schulmodelle rar und zu weit weg.
    Davon sollte es wirklich mehr geben!


    Dennoch traurig, dass sich "normale" Regelschulen so schwer tun, anders zu unterrichten!

    Hallo Bina,


    ich würde auch behaupten, dass das tatsächlich nicht schlimm ist.
    Jedes Kind hat seine eigene Art sich fortzubewegen(siehe "Remo Largo - Babyjahre")... und wie du selbst sehen kannst, funktioniert es ja wunderbar - sie kommt damit gut zurecht, oder tut sie sich schwer damit?


    Jedes Kind entwickelt sich anders und hat dabei sein eigenes Tempo!
    Das eine Kind spricht mit 1 1/2 schon verständliche Sätze, das andere mit 2 1/2 - so sind manche Kinder mit 2 1/2 trocken, andere dagegen mit 4!


    Wirst sehen, in einem halben Jahr fragt niemand mehr, wie das eigentlich mit dem Laufen war... ;)

    Nachdem ich über die Geschichte von André Stern, dem Sohn von Arno Stern gehört und gelesen habe, fand ich das sehr interessant, wie dieser Junge ohne Schule seinen Weg, doch sehr erfolgreich gegangen ist... Mittlerweile 3 oder 4 Sprachen spricht, sich das Gitarre spielen selbst beigebracht hat (ohne youtube), sowie lesen, schreiben und rechnen, manches auch weit nach seinem 6. Lebensjahr und vor Allem nachhaltig "gelernt" hat in Beziehungen zu seinen Mitmenschen in der Umgebung!
    Alles deshalb, weil seine Eltern zu 100% vertrauen in seine Fähigkeiten und nie Sorgen hatten, dass er etwas nicht schaffen könnte...


    Ob das heute noch so möglich ist, weiß ich nicht... die Kinder von André Stern besuchen zumindest keine Schule!


    Ich plädiere auch für viel mehr Vielfalt; für Neigungsfächer, in denen man besonders gut ist, die einen herausfordern und fördern, auf die man aufbauen kann; Fächer die einen auf das Leben und die Arbeit vorbereiten; Projekte, Präsentationen anstatt Klausuren; Lehrer und Schüler die Hand in Hand gemeinsam miteinander lernen, Erwartungen austauschen, abklären wo man noch Unterstützung braucht, was gut läuft; viel mehr Praktikas, um herauszufinden was einem liegt,...


    Aber dazu müsste sich ja u.a. erstmal der Inhalt(besonders Didaktik, Methodik & Pädagogik) des Lehrerstudiums ändern... und vor Allem das Denken der Gesellschaft...


    Was nicht ist, kann ja noch werden ✊ :rolleyes:;)

    Und Hausaufgaben gehören einfach zur Schulzeit mit dazu und sollen dazu dienen, dass die Schüler den Unterrichtsstoff wiederholen und damit besser lernen können.

    Es ist aber tatsächlich auch so, dass die Aufgaben gemacht werden müssen, welche man im Unterricht nicht mehr geschafft hat zu bearbeiten.
    Hausaufgaben machen für mich nur dann Sinn, wenn die Aufgaben im nächsten Unterricht auch besprochen werden!
    Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, dann wurden die Hausaufgaben oft nur kontrolliert um zu sehen wer sie gemacht hat und wer nicht...
    Das ist heute auch noch so!

    Ich kenne das eher, wenn sich Kinder besonders auf etwas freuen... Ausflug, Übernachtung, Urlaub,... und dann krank werden.


    Doch bei deiner Tochter hört sich das ja schon "Psychosomatisch" an - gibt es das bei Kindern?

    Der Unterschied zu früher ist aber, dass man heutzutage aus der Hirnforschung und aus wissenschaftlichen, pädagogischen Erkenntnissen weiß, was sinnvoller und nachhaltiger ist ;)

    Naja, aussortieren ist vielleicht gar nicht der unpassendste Ausdruck. Die müssen schließlich auch ihre Prüfung schaffen. Dann lieber gleich von Anfang an etwas fordern, sodass die "Aussortierten" woanders ihre Chance finden.

    Ist es nicht die Aufgabe der Schule "das Gelingen zu organisieren, anstatt das Misslingen zu dokumentieren"??
    Wozu braucht es denn dann noch Lehrer, wenn sie bei jeder Herausforderung das Handtuch schmeißen und Schüler aufgeben?

    Auf dem 1. Elternabend meiner Kollegin, meinte der Gymnasiallehrer, er sei dazu da um Schüler auszusortieren! :evil:
    Da fällt einem doch nichts mehr ein und zeigt, unter was für einem enormen Druck Kinder und Jugendliche heutzutage stehen!
    Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er nicht der Einzige ist, der so denkt!

    Kann man den Link nicht öffnen und den Bericht lesen @Len@?


    Dort wird das Thema ziemlich klar auf den Punkt gebracht und spiegelt meine persönliche Haltung wieder!